Gottesfluch: Thriller (German Edition)
Feuerlöscher erwischte ihn mit voller Wucht im Bauch; er stürzte rücklings zu Boden, während er krampfhaft nach Luft rang. Aber er hielt die Pistole fest, und es gelang ihm, selbst im Fallen noch abzudrücken.
In dem schmalen Gang war der Knall des Schusses ohrenbetäubend. Die Kugel verfehlte Bronson um gut einen Meter und prallte von den Wänden und der Decke ab. Er wusste, dass sich der Pistolenschütze in wenigen Sekunden erholt haben würde, und zögerte nicht länger. Bronson schleuderte den Feuerlöscher auf seinen Angreifer, schnappte sich seine Reisetasche und rannte um sein Leben.
Am Ende des Korridors winkte der Notausgang. Er holte Angela ein, als sie gerade die Doppeltür erreichte, und stieß mit voller Wucht die waagrecht angebrachte Sicherheitsstange nach unten, die den Notausgang verriegelte. Als die Türen aufogen, gellte eine Sirene los. Bronson schob Angela durch die Tür, als ein zweiter Schuss knallte. Das dumpfe Klatschen, mit dem die Kugel in der Wand hinter ihnen einschlug, war deutlich zu hören.
Vor ihnen befand sich eine kleine quadratische Plattform aus Zement, von der eine Treppe im Zickzack bis zur Straße hinab und eine andere in die oberen Etagen des Gebäudes führte.
»Du zuerst, schnell!«, keuchte Bronson. Er warf einen Blick über die Schulter in den Hotelflur. Am anderen Ende sah er den Mann, den er niedergeschlagen hatte, auf sie zulaufen, die Pistole in der Rechten, während er sich mit der Linken den Bauch hielt.
Dann schoss er erneut, und Bronson wusste, dass er keine Sekunde länger zögern durfte.
Er nahm seine Reisetasche in die linke Hand und sprang die vier Stufen bis zur ersten Plattform. Dort hielt er sich am Geländer fest, schwang sich um die Kurve und polterte die nächsten Stufen hinunter.
Angela hatte mittlerweile fast schon den Boden erreicht.
»Lauf weiter!«, schrie Bronson. »Lauf um die Seite des Gebäudes herum!« Sekunden später sah er, wie sie von der Feuertreppe wegrannte, ihre Reisetasche in der Hand.
Er erreichte die untersten Stufen und blickte hoch. Sein Angreifer war mittlerweile auf der kleinen Zementplattform aufgetaucht, beugte sich über das Geländer und zielte mit der Waffe auf ihn.
Bronson wusste, dass der Kerl wegen der Plattformen und Stufen kaum eine Chance hatte, ihn zu treffen. Erst wenn er sich von der Feuertreppe entfernte, gab er ein leichtes Ziel ab.
Aber er musste weg. Das Naheliegendste wäre gewesen, Angela zu folgen, denn die Ecke, zu der sie lief, war nur sieben oder acht Meter entfernt. Doch Bronson vermutete, dass der Mann mit der Pistole genau das erwartete. Also sprang er stattdessen über das Geländer und rannte im Zickzack zur anderen Ecke des Hotels.
Er hörte die Schritte, als der Schütze auf die andere Seite der Plattform trat, dann knallten zwei Schüsse kurz hintereinander, und die Kugeln schlugen in die Pflastersteine dicht hinter ihm ein. Doch da hatte er die Ecke bereits erreicht und lief um sie herum. Jetzt war er in Sicherheit, zumindest für den Moment.
Er rannte so schnell er konnte zur Vorderseite des Hotels, wo Angela sich an die Wand presste und nervös in die Richtung sah, aus der sie gekommen war.
»Hier bin ich!«, rief er, unmittelbar bevor er ihren Arm packte. »Schnell. Mir nach!«
Sie rannten vom Hotel weg über die Straße zu der Stelle, wo Bronson den Mietwagen geparkt hatte. Er schloss ihn auf, warf die Reisetaschen auf den Rücksitz, warf sich hinter das Steuer, ließ den Motor an und gab Vollgas, während er die ganze Zeit in den Rückspiegel starrte.
Angela zitterte vor Erschöpfung oder aus Angst oder wegen beidem.
»Sag jetzt bloß nichts«, murmelte sie.
»Das mache ich nicht, keine Sorge. Du weißt ja, für wie gefährlich ich das Ganze halte, aber ich bleibe bei dir bis zum bitteren Ende … Also: Armageddon – wir kommen!«
»Ich glaube, dieser Mistkerl hat mir die Nase gebrochen«, nuschelte Dexter, während die beiden Männer sich rasch vom Hotel entfernten. »Ich kann es fühlen.«
»Das sagen Sie mir jetzt schon zum fünften Mal!«, fuhr Hoxton ihn an. Er schnaufte immer noch ein bisschen. »Halten Sie einfach die Klappe und bewegen Sie Ihren Arsch!«
»Wohin gehen wir?«
»Wir gehen in unser Hotel zurück und sehen nach, ob Baverstock mit der Inschrift weitergekommen ist.«
»Was wird aus Bronson und Lewis?«
»Die haben wir im Moment verloren, aber meine Kontaktleute werden früher oder später ihre Spur wieder aufnehmen. Die beiden werden in
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