Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
Vom Netzwerk:
informativ. Viele Schaukästen zeigten unterschiedliche Abschnitte der Stätte, und es gab ein sehr beeindruckendes Modell von Megiddo, wie es in der Antike ausgesehen haben könnte. Als sie das Gebäude verließen, hatten sie beide eine weit bessere Vorstellung von der Lage der Ruinen. Bronson hatte einen Führer auf Englisch gekauft, der eine genaue Karte der gesamten Stätte enthielt.
    Sie folgten dem Fußweg, der zum Eingang auf der nördlichen Seite des Hügels führte, und begannen den Anstieg. Beinahe augenblicklich waren sie von alten Mauern umringt.
    »Laut diesem Buch«, sagte Bronson und deutete auf ein zerfallenes Gebäude rechts vom Weg, »sind das die Ruinen eines Tores aus dem Jahr 1500 vor Christus. Und hinter dieser Ecke sollten wir den Haupteingang der Festung sehen. Er heißt Salomons Tor.«
    Das Torhaus selbst war in einem ziemlich guten Zustand. Erbaut aus gewaltigen Steinquadern, hatte es offenbar nicht nur feindlichen Angriffen, sondern auch dem Zahn der Zeit zu trotzen vermocht. An der Seite befanden sich drei große Kammern, die ebenfalls sehr gut erhalten waren.
    »In jeder dieser Kammern«, erklärte Bronson nach einem Blick in den Führer, »standen ein Streitwagen und zwei Pferde. Damit konnten sie rasch hinaus auf die Ebene fahren, wenn es dort Ärger gab. Erinnert mich ein bisschen an einen modernen Polizei-Einsatzwagen.«
    Sie wandten sich nach links und folgten einem ausgetretenen Pfad, der sie an den Resten von Ahabs Stallungen vorbeiführte. Allerdings wirkten diese Ruinen auf Bronson nicht gerade wie ein Stall, sondern eher wie eine willkürliche Ansammlung von niedrigen Mauern und Steinbrocken. Dann ging der Weg weiter zu einem spektakulären Aussichtspunkt, von dem aus sie einen freien Blick nach Norden über die Jesreel-Ebene bis nach Nazareth hatten, das sich in die Hügel von Galiläa schmiegte.
    Sie blieben bei einem großen, fast kreisförmigen Bauwerk stehen, zu dem man über eine Treppe mit einem halben Dutzend Stufen gelangte. Angela ließ sich von Bronson den Führer geben und zeigte darauf. »Das ist der kreisförmige Altar, der vor über viertausend Jahren renoviert wurde. Renoviert, nicht erbaut«, betonte sie. »Wahrscheinlich wurde er für Tieropfer benutzt. Dieser Tempel da«, sie deutete auf einen anderen Haufen von Steintrümmern, »wurde etwa um dieselbe Zeit errichtet. Das war der sogenannte Östliche Tempel, und als er erbaut wurde, hatte er eine Vorhalle, eine Hauptkammer und das Allerheiligste im hinteren Teil. Und dieser Teil des Gebäudes lag diesem runden Altar am nächsten.«
    Sie machte eine Pause. »Das ist wirklich phänomenal, hab ich recht? Ich kann kaum glauben, dass dies alles so alt ist.« Sie sah Bronson an. Ihre Augen glänzten, und ihr Gesicht glühte vor Begeisterung. Bronson fuhr ein Stich ins Herz. »Für dich ist das anders, das ist mir klar. Dein Leben und deine Arbeit sind vollkommen zeitgenössisch, aber ich lebe und atme für solche Altertümer. Das hier ist ungeheuer interessant, da kann ich nicht einfach so vorbeigehen.«
    Sie nahm seine Hand, und sie gingen zusammen zum südlichen Abschnitt der alten Stadt.
    »Das ist aber wirklich beeindruckend«, sagte Bronson, als sie an ein rundes Metallgeländer traten, das eine große Grube umgab, und in die dunklen Tiefen hinabblickten. Die Grube maß etwa fünfzehn Meter im Durchmesser und war ungefähr ebenso tief. Sie war ein riesiges Loch im Fels, das von Steinen gesäumt war. Es zu graben musste eine gewaltige Aufgabe gewesen sein. »Ist das die Zisterne?«, erkundigte er sich.
    »Nein. Das ist Jeroboams Speicher. Er stammt aus dem achten Jahrhundert vor Christus und wurde zur Lagerung von Getreide benutzt. Er fasst ungefähr dreizehntausend Scheffel.«
    »Was ist ein Scheffel?«
    »Eine Maßeinheit für Trockenmengen wie zum Beispiel Getreide; ein Scheffel entspricht etwa sechsunddreißig Litern. Siehst du die doppelte Treppe?«
    Bronson folgte mit dem Blick Angelas ausgestrecktem Arm und sah, was sie meinte. Ein Teil der Wand wurde von zwei grob gehauenen Treppen gebildet, die je höchstens einen halben Meter breit waren und von der Oberkante des Speichers bis zum Boden reichten. Sie begannen beide an gegenüberliegenden Seiten des Bauwerks.
    »Ich nehme an, sie haben zwei Treppen gebaut, damit die Arbeiter, die das Getreide brachten oder holten, eine Treppe hinunter und die andere hinaufgehen konnten, und zwar gleichzeitig?«, spekulierte Bronson.
    Angela nickte und blickte in den

Weitere Kostenlose Bücher