Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
Vom Netzwerk:
von vielen Plattformen unterbrochen wurde, um den Abstieg bis zum Boden für die Touristen sicherer zu machen.
    »Eine ziemlich anstrengende Kletterei, trotz der neuen Treppe«, meinte Angela, »es sind fast zweihundert Stufen. Aber wenigstens brauchen wir nur runterzugehen. Am anderen Ende des Schachts hat man einen Ausgang freigelegt, und zwar in eben der Mauer, die Ahab vor drei Jahrtausenden erbaut hat.«
    Bronson sah sich um. Es war mittlerweile später Nachmittag, und die letzten Touristen machten sich allmählich auf den Weg zurück zum Ausgang.
    »Wir müssen hier verschwinden und uns eine Weile verstecken«, sagte er. »Es wäre wohl besser, wenn ich den Wagen vom Parkplatz fahre und ihn irgendwo in der Nähe abstelle. Schließlich sollten wir unsere Anwesenheit hier nicht herausposaunen, denn mit Sicherheit sind die beiden Männer, die versucht haben, uns heute Morgen im Hotel anzugreifen, immer noch hinter uns her.«
    Angelas Miene verdüsterte sich. »Ich will darüber lieber gar nicht nachdenken«, erklärte sie. »Gehen wir einfach durch den Tunnel und sehen uns kurz die Zisterne an.«
    Als sie den Tunnel erreichten, erwartete sie eine Überraschung. Bronson hatte mit einem ähnlichen Bauwerk gerechnet wie dem Hiskija-Tunnel, mit einem engen, gewundenen Gang und einer niedrigen Decke, allerdings ausgetrocknet, wie er hoffte. Aber der Tunnel von Megiddo war schnurgerade gebaut, er war breit und hoch, an manchen Stellen mehr als drei Meter. Dazu war er gut beleuchtet und mit einem Fußweg aus Holz ausgelegt, damit die Besucher ohne Probleme von einem Ende zum anderen gelangen konnten.
    Während sie ihn durchliefen, hielten sich keine anderen Leute darin auf. Am anderen Ende führt eine Treppe zum Brunnen selbst hinab. Bronson und Angela standen auf der untersten Plattform und blickten über den Rand in das dunkle Wasser unter ihnen.
    »Sieht tief aus«, meinte er.
    »Ist es auch«, pflichtete Angela ihm bei. »Aber das gilt für die meisten Brunnen.«
    »Und kalt ist es sicher ebenfalls«, meinte Bronson und seufzte. Ihm war klar, dass er derjenige sein würde, der darin tauchen musste. »Der Trick ist, anschließend wieder herauszukommen. Ich bin froh, dass ich dieses Seil gekauft habe.« Er schwieg ein paar Sekunden, als er die ganze Sache noch einmal durchdachte. »Gut«, meinte er dann. »Wir haben gesehen, was wir sehen wollten. Gehen wir.«

72
    Es war bereits Abend und ziemlich dunkel, als Bronson den Renault etwa hundert Meter vom Eingang des Parkplatzes vor Har Megiddo in einer Seitenstraße abstellte. Er fuhr rückwärts zwischen einige Sträucher, wo der Wagen vor Blicken geschützt war, und stellte den Motor ab.
    Sie hatten die Stätte vier Stunden vorher verlassen, waren ein paar Meilen gefahren und dann in ein Café gegangen, wo sie rasch ein kleines Abendessen zu sich nahmen. Dann hatte Bronson den Wagen unter einigen Bäumen in einem kleinen Gehölz auf einem freien Grundstück außerhalb von Afula geparkt und versucht, eine Weile zu schlafen. Ihm war klar, dass er seine ganze Kraft brauchte für das, was heute Nacht auf ihn wartete. Während er schlief, hatte Angela ihre Unterlagen durchgesehen, um sicherzugehen, dass sie nichts übersehen hatte. Als Bronson schließlich aufwachte, überprüfte er noch einmal die Ausrüstung, die er in Haifa gekauft hatte. Danach zogen sie die dunklen Trainingsanzüge und dazu passende Turnschuhe an.
    Sie waren in die untergehende Sonne hinein nach Har Megiddo zurückgefahren. Die grünen Felder der Ebene von Esdraelon verschwanden rasch im Schatten, als die Sonne hinter den Gipfeln des Mount-Carmel-Massivs versank. Diese Berge waren an der höchsten Stelle knapp sechshundert Meter hoch, etwa dreizehn Meilen lang und verliefen vom Mittelmeer nahe Haifa nach Südosten.
    Bronson drehte sich zu Angela um. »Fertig?«
    »Wann immer du willst«, antwortete sie.
    Er nahm den Rucksack aus dem Kofferraum, öffnete ihn, warf einen kurzen Blick auf den Inhalt und schulterte ihn anschließend. Dann schloss er den Wagen ab, und sie marschierten los.
    Der Haupteingang zu der antiken Stätte war zweifellos verschlossen, aber Bronson hielt das nicht für ein großes Problem. Ein so ausgedehntes Gelände wie Har Megiddo konnte man unmöglich vollkommen absperren, und wie sich herausstellte, waren tatsächlich einige Teile der Ausgrabungsstätte nur von niedrigen Zäunen gesichert. An anderen Stellen machte der steile Felshang eine künstliche Barriere

Weitere Kostenlose Bücher