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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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Und haben Sie nicht gesagt, dass die Marokkaner einen Dolmetscher vor Ort haben?«
    »Haben sie, aber Sie wissen genauso gut wie ich, dass bei solchen Übersetzungen oft etwas verloren geht. Ich will einen Mann da draußen haben, der verstehen kann, was sie wirklich sagen, und nicht, was irgendein Dolmetscher behauptet, was sie sagen. Sie brauchen nur zu überprüfen, ob die marokkanische Darstellung der Ereignisse zutrifft, dann kommen Sie wieder zurück und machen einen Bericht.«
    »Warum glauben Sie, deren Bericht könnte nicht zutreffend sein?«
    Byrd schloss die Augen. »Das glaube ich gar nicht. Ich persönlich denke, dass es sich hier nur um einen weiteren verdammten britischen Autofahrer handelt, der vergessen hat, auf welcher Seite der Straße er eigentlich fahren sollte, und der dafür verdammt teuer bezahlt hat. Aber Sie müssen das bestätigen oder aber herausfinden, ob es an anderen Faktoren gelegen haben könnte; vielleicht gab es einen Defekt an dem Mietwagen, an den Bremsen oder der Steuerung zum Beispiel? Oder aber es war noch ein anderes Fahrzeug in den Unfall verwickelt, und die marokkanischen Behörden wollen das einfach nur unter den Teppich kehren.
    Die Familie, sie besteht nur noch aus der Tochter und ihrem Ehemann, lebt in Canterbury. Man hat sie gleich heute Morgen über den Unfall informiert, und soweit ich die örtliche Polizei verstanden habe, fliegen sie selbst nach Casablanca, um die Rückführung der Leichen zu arrangieren. Aber ich möchte, dass Sie vor ihnen dort ankommen und sich ein bisschen umsehen. Sollten die beiden noch nicht weg sein, wenn Sie zurückkommen, möchte ich auch, dass Sie sie besuchen und ihre Fragen beantworten, falls sie welche haben. Ich weiß, dass es ein mieser Job ist, aber …«
    »Ja, schon klar, irgendjemand muss ihn ja machen.« Bronson warf einen Blick auf seine Uhr, stand auf und fuhr sich mit der Hand durch sein störrisches dunkles Haar. »Also gut. Ich fahre nach Hause und packe meine Reisetasche. Außerdem muss ich noch ein paar Telefonate machen.«
    Genau genommen musste Bronson nur ein Telefonat machen. Er hatte vorgehabt, am nächsten Abend seine Exfrau Angela zum Essen auszuführen, etwas, das bereits zweimal wegen seiner Arbeit verschoben worden war. Jetzt musste er zum dritten Mal absagen.
    Byrd schob ihm einen dünnen Aktenordner über den Tisch hinweg zu. »Das Ticket ist für den Flug nach Casablanca, weil alle Flüge nach Rabat bereits ausgebucht waren. Sie fliegen Economy-Klasse.« Er schwieg ein paar Sekunden. »Aber Sie können natürlich versuchen, das Mädchen am Check-in-Schalter mit einem Lächeln zu bezirzen, Chris. Vielleicht upgradet sie Sie ja.«

6
    »Ist das alles?«, erkundigte sich David Philips, während er auf das Foto starrte, das auf dem Bildschirm des Laptops seiner Frau erschien. Sie saßen nebeneinander im Schlafzimmer ihrer bescheidenen Doppelhaushälfte in Canterbury, das sie auch als Büro nutzten.
    Kirsty nickte. Ihre Augen waren gerötet, und Tränenspuren verliefen über ihre glatten Wangen.
    »Das sieht nicht sonderlich bedeutend aus. Bist du sicher, dass deine Mutter das da aufgehoben hat?«
    Seine Frau nickte erneut, aber diesmal fand sie auch ihre Stimme wieder. »Das hat sie in diesem Souk gefunden. Sie sagte, der Mann hätte das fallen lassen.«
    »Für mich sieht das wie irgendein Trödelkram aus.«
    »Hör zu, David, ich kann dir nur sagen, was sie mir erzählt hat. Dieser Gegenstand ist dem Mann aus der Tasche gefallen, als er an ihnen vorbeigelaufen ist.«
    Philips beugte sich vom Bildschirm zurück und blieb eine Weile nachdenklich sitzen. Dann schob er eine leere CD in das Laufwerk und drückte ein paar Mal auf das Mauspad.
    »Was machst du da?«, erkundigte sich Kirsty.
    »Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit herauszufinden, worum es sich bei dieser Tafel handelt«, erwiderte Philips. »Ich schicke dieses Foto an Richard und sage ihm, was da draußen passiert ist. Er kann eine Geschichte darüber schreiben und für uns recherchieren.«
    »Ist das wirklich eine gute Idee, David? Unser Flug nach Rabat geht gleich morgen früh, und ich habe noch nichts gepackt.«
    »Ich rufe ihn sofort an«, beharrte Philips. »Ich brauche nur zehn Minuten, um die CD in seinem Büro abzugeben. Bevor ich zurückkomme, kaufe ich etwas zum Mittagessen, und du kannst das Zeug zusammenpacken, das wir in Marokko brauchen. Dann können wir gleich morgen früh losfahren. Wir werden nur ein paar Tage dort sein … reichen

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