Gottesfluch: Thriller (German Edition)
Problem sein. Ich brauche nur noch ein bisschen Zeit, um die Wörter entsprechend ins Englische zu übertragen.«
»Gut«, sagte Hoxton. »Ich hoffe, Sie haben bereits gepackt?«
»Selbstverständlich. Diesen Trip würde ich um nichts in der Welt versäumen wollen. Sind wir immer noch für den Flug heute Nachmittag gebucht?«
»Ja. Wir sehen uns wie vereinbart in Heathrow. Bringen Sie alle Fotos von der Tafel aus Paris mit und auch die französische Übersetzung des Aramäischen sowie Ihre englische Version. Das wird die Exkursion Ihres Lebens.«
Teil drei
ISRAEL
46
Der Flug war kein Problem, aber nach Israel hineinzukommen kostete Bronson und Angela etliche Stunden, und zwar nachdem sie das Flugzeug bereits verlassen hatten. Das Problem war das kleine blaue Rechteck, das in jeden ihrer Reisepässe gestempelt war und in dem auf der linken Seite vertikal das Wort »sortie« stand, dazu ein Datum in der Mitte und arabische Buchstaben am oberen Rand und an der rechten Seite – der Ausreisestempel aus Marokko.
Die israelischen Behörden reagierten bei den Grenzkontrollen ausgesprochen misstrauisch jedem Reisenden gegenüber, der kurz zuvor ein arabisches Land verlassen hatte, selbst wenn es so weit entfernt war wie Marokko. Als der Immigrationsbeamte die Stempel sah, drückte er einen versteckten Schalter, und ein paar Minuten später wurden Bronson und Angela in unterschiedliche Räume geführt, wo ihr Gepäck bereits auf sie wartete und gründlich durchsucht wurde.
Bronson hatte einen solchen Empfang erwartet und Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Die Fotos der Tontafeln und die Übersetzungen des aramäischen Textes auf Angelas Notebook waren gelöscht – nur für den Fall, dass die Israelis vorhatten, die Festplatte genauer zu untersuchen. Sie hatten alle Dateien auf zwei Memorysticks übertragen, von denen einer in Bronsons Jeanstasche steckte und der andere in Angelas Schminketui in ihrer Handtasche verborgen war. Die Tontafel selbst hatten sie in London zu Angelas Bank gebracht und in einem Schließfach verstaut, wo sie auch die Besitzurkunde ihrer Wohnung und andere wichtige Dokumente verwahrte. Sie wollten es lieber nicht riskieren, mit dem Artefakt zu reisen.
Die Befragung durch die israelischen Beamten war gründlich, schroff und routiniert.
Was hatten sie in Marokko gemacht?
Wie lange waren sie dort gewesen?
Waren sie schon vorher einmal dort gewesen?
Wenn ja, warum?
Diese Fragen wurden immer und immer wieder gestellt, aber die Art und Weise, wie sie gestellt wurden, änderte sich ständig, weil die Beamten nach irgendwelchen Diskrepanzen oder Abweichungen in den Antworten suchten. Bronson, der reichlich Erfahrung mit Verhören hatte, vor allem auf der anderen Seite des Tisches, war von der Gründlichkeit der Israelis beeindruckt. Er hoffte, dass sein Dienstausweis und Angelas Ausweis vom Britischen Museum dabei halfen, ihre Glaubwürdigkeit zu bezeugen.
Erst gegen Ende der Befragung, als sich die Beamten offenbar mit den Angaben über ihren Marokko-Aufenthalt zufriedengaben, fragten sie, was die beiden in Israel wollten. Darüber hatte Bronson mit Angela auf dem Flug diskutiert, und sie waren zu dem Schluss gekommen, die einzig richtige Antwort auf diese Frage könne nur »Urlaub« lauten. Jede andere Erwiderung würde zweifellos Probleme machen und zu weiteren Fragen führen.
Es war bereits später Abend, als die Israelis ihnen mit versteinerter Miene erlaubten, die Räume zu verlassen.
»Mich stören diese Sicherheitschecks nicht, die sie hier durchführen«, erklärte Angela. »Wenigstens kann man sich dann auf einem El-Al-Flug sicher fühlen.«
»Wir sind aber mit British Airways geflogen«, berichtigte Bronson.
»Ich weiß. Ich meinte, wenn man von einem israelischen Flughafen losfliegt, stehen die Chancen, dass jemand eine Waffe oder gar eine Bombe ins Flugzeug schmuggelt, gleich null. Wusstest du, dass sämtliches Gepäck in einer bombensicheren Kammer einem Drucktest ausgesetzt wird, der einen Flug in großer Höhe simuliert – nur für den Fall, dass sich im Gepäck so eine spezielle Bombe befindet, die mit einem Luftdruckdruckmesser reagiert? Und das zusätzlich zu den ganzen Kontrollen mit Röntgenstrahlen und Sprengstoffdetektoren?«
»Nein«, gab Bronson zu. »Das wusste ich nicht. Und es ist tatsächlich beruhigend, vor allem wenn man vergleicht, wie nachlässig in Heathrow damit umgegangen wird. Die Sicherheitskontrollen dort sind ein Witz.«
Angela sah ihn nachdenklich
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