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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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danke«, sagte Robbins und stand auf. »Lassen Sie die Haustür auf, wenn Sie gehen, ja?«
    Die beiden Männer schüttelten sich die Hände und verließen das Esszimmer in entgegengesetzte Richtungen – Robbins ging rechts entlang zum hinteren Teil des Hauses, in dem die Spurensicherung noch arbeitete, und Bronson ging links herum. Als er in den Flur trat, blickte er auf die Fußmatte direkt hinter der Haustür. Dort lagen einige Umschläge. Offenbar war der Postbote vorbeigekommen, während sie im Esszimmer miteinander geredet hatten. Weil die Tür offen stand, hatte er die Post auf die Matte gelegt, statt sie in den Briefkasten zu stecken.
    »Die Post ist gekommen«, rief Bronson, bückte sich unwillkürlich und hob sie auf.
    Er bemerkte das kleine Päckchen sofort, der Rand ragte ein wenig unter einem Werbeprospekt hervor. Es war etwas dicker als die anderen Sendungen, und die marokkanischen Briefmarken waren sehr auffällig.
    Bronson wusste schlagartig, was in diesem kleinen Päckchen war, und gleichzeitig wurde ihm klar, was dieser »Einbrecher« im Haus gewollt hatte – er war einfach nur zwei Tage zu früh gekommen.
    Natürlich war es falsch, was er tat. Bronson wusste, dass er Beweise verschwinden ließ, und er wusste auch, dass er deshalb möglicherweise gefeuert werden würde. Aber er machte es trotzdem. Als DI Robbins sich umwandte und zu ihm in den Flur kam, beugte sich Bronson über die Matte, nahm das Päckchen in die linke Hand und schob es in seine Jackentasche. Mit der rechten Hand sammelte er den Rest der Post auf, erhob sich und drehte sich um.
    Robbins kam mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. Bronson gab ihm die Post und wollte das Haus verlassen.
    »Typisch«, murmelte der Detective Inspector, während er die Umschläge durchblätterte. »Wie es aussieht, alles nur Postwurfsendungen und Werbung. Okay, Chris, wir sehen uns.«
    Als Bronson sich hinter das Steuer seines Wagens setzte, bemerkte er, dass ihm trotz des kühlen Winds Schweißperlen auf der Stirn standen. Ein paar Sekunden lang überlegte er, ob er das Päckchen zurückbringen sollte, es vor die Tür oder vielleicht auf den Teppich legen. Doch dann sagte er sich, dass die An- oder Abwesenheit einer zweitausend Jahre alten Tontafel an einem Tatort in Canterbury keinen Einfluss darauf haben würde, ob Robbins den Mordfall löste oder nicht. Außerdem wusste er, dass Angela entzückt sein würde, sie in die Finger zu bekommen.
    Er spürte, wie ihn eine Welle von Adrenalin durchströmte, dann ließ er den Wagen an und fuhr mit aufheulendem Motor davon.

44
    »Ich habe etwas für dich«, sagte Bronson, als er das Wohnzimmer seines kleinen Hauses in Tunbridge Wells betrat.
    »Was?«, fragte Angela und blickte auf das Päckchen, das er ihr hinhielt. »Was ist das?«
    Sie drehte es in ihren Händen und schaute flüchtig auf die unbekannten Briefmarken. »Marokko«, murmelte sie und riss den Umschlag auf. Sie warf einen Blick hinein und schüttelte dann einen kleinen Gegenstand heraus, der sorgfältig in Luftpolsterfolie verpackt war.
    »Mein Gott, Chris, du hast es gefunden!« Angelas Stimme klang schrill vor Aufregung. »Das ist die fehlende Tontafel!«
    »Das will ich verdammt noch mal hoffen«, erwiderte Bronson, setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl und betrachtete neugierig das Relikt. Es war weit weniger beeindruckend, als er erwartet hatte; nur ein kleiner, schmuddeliger, graubrauner Klumpen gebrannter Ton mit Symbolen und Linien auf der Oberfläche, die ihm absolut nichts sagten.
    Bevor sie die Tafel berührte, zog Angela ein Paar Latexhandschuhe aus ihrer Handtasche. Dann hob sie die Tafel hoch und untersuchte sie sorgfältig, fast ehrfürchtig. Ihre Augen funkelten.
    »Du hattest recht«, sagte sie, nachdem sie einen Blick auf den Umschlag geworfen und die Anschrift gelesen hatte. »Die O’Connors haben die Tafel tatsächlich an ihre eigene Adresse geschickt.«
    »Ja, und ich habe sie eben vom Tatort gestohlen.«
    »Ich bin sehr froh, dass du das getan hast – das heißt natürlich, solange du deswegen keine Schwierigkeiten bekommst.«
    »Es sollte eigentlich klargehen«, sagte Bronson achselzuckend. »Niemand hat gesehen, wie ich das Päckchen an mich genommen habe, und diejenigen, die überhaupt von der Existenz der Tafel wissen, glauben wahrscheinlich, dass sie immer noch irgendwo in Marokko ist. Die verwette meine Pension darauf, dass der Rest der Welt denkt, diese Tafel sei einfach verschwunden. Solange niemand weiß,

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