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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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an. »Ich bin sehr froh, dass du mir das nicht vor dem Abflug gesagt hast.«
     
    Der Ben Gurion International Airport liegt in der Nähe der Stadt Lod, etwa zehn Meilen südöstlich von Tel Aviv. Deshalb dauerte die Fahrt mit dem Zug nur ein paar Minuten. Die Bahnstrecke folgte der Schnellstraße in die Stadt, teilweise verlief sie sogar zwischen den beiden Richtungsspuren. Sie stiegen an der Station HaShalom aus, am Rand des Industriegebietes, fast im Schatten des riesigen Azrieli Center.
    Die meisten Hotels in Tel Aviv liegen an der Mittelmeerküste, sind aber ziemlich teuer. Deshalb hatte Bronson zwei Zimmer in einer etwas bescheideneren Unterkunft gebucht, in einer Seitenstraße in der Nähe des Zina Square und nicht weit von einem Touristenbüro.
    Sie nahmen von HaShalom aus ein Taxi zum Zina Square, checkten im Hotel ein, brachten ihre Reisetaschen auf ihre Zimmer und gingen dann das kurze Stück zur Lahat-Promenade, die den Frishman Beach säumt. Dort fanden sie ein günstiges Restaurant und genossen ihre Mahlzeit. Bronson hatte kurz mit dem Gedanken gespielt, für sie beide nur ein Zimmer zu nehmen, er entschied sich jedoch, den Bogen nicht zu überspannen. Sie waren in Israel und arbeiteten zusammen. Das musste einstweilen genügen.
     
    Der BMI-Flug landete am späten Nachmittag in Tel Aviv; zwei der drei Passagiere mit britischen Pässen, die zusammen reisten, passierten ohne besondere Verzögerungen den Zoll und die Einwanderungsbehörde. Der dritte Mann jedoch, Alexander Dexter, wurde aus der Schlange geholt und etwa eine Stunde lang ausführlich befragt, bevor er weitergehen durfte.
    Er hatte damit gerechnet, wegen des marokkanischen Ausreisestempels in seinem Pass aufgehalten zu werden, also machte es ihm keine Sorgen.
    Vor dem Flughafen erwarteten ihn bereits Hoxton und Baverstock in dem im Voraus gebuchten Fiat Punto. Die drei Männer fuhren zusammen los, ins Zentrum von Tel Aviv, wo ihr Hotel lag.
     
    Etwas mehr als zwei Stunden nachdem der BMI-Flug in Ben Gurion gelandet war, kam eine Maschine aus Paris an. An Bord befanden sich vier Männer, die eindeutig arabisch wirkten. Ihre französischen Reisepässe wiesen keine marokkanischen Stempel auf, und sie erregten auch keinerlei Misstrauen, obwohl ihr Gepäck von dem israelischen Zollbeamten sehr gründlich überprüft wurde.
    Die Männer verließen den Flughafen mit einem gemieteten Peugeot und fuhren zu einem Hotel am Rand von Jerusalem, das sie bereits gebucht hatten. Währenddessen rief der Mann auf dem Beifahrersitz eine Nummer in der Stadt an, und zwar mit einem Prepaid-Handy, das er kurz vor dem Abflug in Paris gekauft hatte. Nachdem er das Telefonat beendet hatte, lehnte er sich zurück und blickte uninteressiert aus dem Fenster.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich der Fahrer. »Ja«, erwiderte der große Mann, den die anderen nur als Yacoub kannten, knapp. »Ich weiß genau, wo sie sind.«

47
    Die Morgensonne weckte sie beide sehr früh. Ihre Räume lagen nebeneinander und gingen nach Osten hinaus, in Richtung des Haqirya-Viertels von Tel Aviv und nicht zur Küste. Bronson und Angela betraten kurz vor acht den Speisesaal, um zu frühstücken.
    »Was machen wir zuerst?«, fragte Bronson, als sie beim Kaffee zusammensaßen.
    »Ich muss Yosef anrufen und herausfinden, ob wir uns heute noch mit ihm treffen können.«
    »Wen?«, fragte Bronson.
    »Yosef Ben Halevi. Er arbeitet im Israelischen Museum in Jerusalem. Er war an einem Projekt im Britischen Museum vor ein paar Jahren beteiligt, und da habe ich ihn kennengelernt.«
    »Und wofür genau brauchen wir ihn?«
    »Wir brauchen Yosef, weil er ein Experte in jüdischer Geschichte ist und ich nicht. Ich weiß zwar ein wenig über dieses Fachgebiet, zum Beispiel über Qumran, aber längst nicht genug über die Geschichte von Israel, um alles richtig zu interpretieren, was auf dieser Tontafel steht. Wir brauchen jemanden wie ihn, und er ist der einzige Fachmann, den ich hier kenne.«
    Bronson wirkte skeptisch. »Na gut, einverstanden«, sagte er, »aber du kennst diesen Mann nicht wirklich. Also sollten wir ihm weder die Fotos von der Tontafel noch die Übersetzungen zeigen. Ich halte es für besser, wenn wir das für uns behalten, jedenfalls im Moment noch.«
    »Das hatte ich auch vor«, antwortete Angela. »Ich rufe ihn sofort an.« Sie ging zur Rezeption.
    Nach ein paar Minuten kam sie zurück. »Er ist den ganzen Tag beschäftigt, hat sich aber bereit erklärt, heute Abend hierherzukommen

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