Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
Vom Netzwerk:
hineinzureichen, vielleicht dreißig oder vierzig Meter weit. Der Abstand zwischen den Wänden nahm rapide ab, je weiter er sich vom Eingang entfernte. Der Boden war mit Geröll bedeckt, mit lockeren Steinbrocken und sandigen Stellen, und die Wände bestanden aus geborstenen und zerbrochenen Steinquadern, in die sich immer wieder kurze Nischen gruben, die oft nur einen halben Meter tief waren. Und es war heiß, drückend heiß; die Luft stand still und schien schwer vor Hitze.
    Er blickte noch einmal zurück. Die Gestalt schien direkt hinter dem Eingang der Höhle regungslos dazustehen. Offenbar wartete der Mann, bis sich seine Augen auf die Dunkelheit eingestellt hatten. Doch noch während Bronson hinsah, drehte er sich um und machte zwei Schritte auf den Gang zu, in den Angela sich geflüchtet hatte. Bronson scharrte rasch ein wenig mit den Füßen, dann schaltete er seine Taschenlampe wieder an.
    »Das ist sehr interessant«, sagte er und sprach absichtlich lauter, während er den Strahl der Taschenlampe weiter in die Höhle richtete. »Komm, lass uns das überprüfen.«
    Als die Gestalt seine Stimme hörte, fuhr sie herum. Die Aufmerksamkeit des Mannes richtete sich ganz eindeutig auf das Licht der Lampe und Bronsons Stimme; er änderte die Richtung und ging lautlos ein paar Schritte tiefer in die Höhle hinein.
    Bronson sah, wie die Gestalt die Pistole zog. Der unverkennbare schwarze Umriss wirkte wie ein bedrohlicher Auswuchs seines rechten Armes. Die gute Nachricht war, dass er den Mann erfolgreich von Angelas Versteck weggelockt hatte, aber die schlechte Nachricht war genauso offensichtlich  – er kam direkt auf ihn zu. Obwohl Bronson wusste, dass das seine Möglichkeiten und seine Bewegungsfreiheit immer mehr einschränkte, ging er tiefer in die Höhe und die Dunkelheit hinein.
    Er richtete den Strahl der Taschenlampe auf das Ende der Höhle, während er nach einer Eingebung und einem Versteck oder zumindest nach einer Möglichkeit suchte, den Mann abzulenken. Aber es gab nur wenige Verstecke, und keins davon gefiel ihm besonders.
    »Das könnte es sein, meinst du nicht?«, sagte er laut und tat weiterhin so, als wäre Angela bei ihm. »Bleib mal hier stehen und halte die Taschenlampe ruhig.«
    Bronson legte die Lampe auf einen Felsbrocken und richtete ihren Strahl auf eine kleine Ansammlung von Felsen auf der Seite der Höhle, die fast so aussahen, als wären sie zu einem Steinhügel aufgeschichtet worden.
    Dann ging er vor dem Strahl der Taschenlampe vorbei und schloss dabei die Augen, damit er nicht geblendet wurde. Seine Bewegung warf einen riesigen Schatten auf die Felswände am Ende der Höhle. Das, so hoffte er, würde bei ihrem uneingeladenen Besucher den Eindruck erwecken, dass er auf der anderen Seite der Taschenlampe stand und in der Dämmerung dahinter etwas suchte.
    Aber genau da würde er sich keineswegs befinden. Vielmehr duckte er sich unter dem Strahl hindurch und eilte wieder zurück Richtung Höhleneingang. Er drückte sich dicht an die Felswand und beobachtete die Gestalt des Mannes, die jetzt noch vielleicht fünf oder sechs Meter von ihm entfernt war.
    Der Mann schien vollkommen auf den Strahl der Lampe konzentriert zu sein, der nach wie vor den kleinen Geröllhaufen erleuchtete. Er bewegte sich langsam und vorsichtig auf das Licht zu, blieb in der Mitte der Höhle und bemühte sich ganz offensichtlich, kein Geräusch zu machen.
    Bronson musste dafür sorgen, dass er sich auch weiterhin auf das Licht konzentrierte und zum Ende der Höhle blickte. Er nahm ein paar Steine vom Boden und warf sie hinter sich – ein alter, aber immer wieder wirkungsvoller Trick. Sie hüpften geräuschvoll über den Boden in der Nähe der Taschenlampe.
    Der Mann ging weiter, näherte sich langsam, und jetzt konnte Bronson ganz deutlich die Waffe sehen, die er in der rechten Hand hielt.
    Plötzlich ertönte ein Klappern und Schaben vom Eingang der Höhle, als Angela ihr Versteck verließ und zum Eingang der Höhle lief.
    Der Mann wirbelte herum, hob die Pistole und drückte ab. Das Geräusch des Schusses schallte ohrenbetäubend laut in der engen Höhle, aber Bronson hatte keine Zeit nachzusehen, ob Angela getroffen worden war; er reagierte bereits.
    Noch während die Gestalt feuerte, hatte Bronson sich in Bewegung gesetzt. Er stieß sich von der Höhlenwand ab, fegte über den Steinboden und rammte dem Mann seine Schulter in den Bauch. Der stöhnte vor Überraschung und Schmerz und stürzte zu Boden.

Weitere Kostenlose Bücher