Gottesfluch: Thriller (German Edition)
Dabei flog ihm die Pistole aus der Hand und landete klappernd hinter ihm.
Bronson gab ihm keine Gelegenheit, sich zu erholen. Während sie auf dem steinübersäten Boden miteinander kämpften, befreite er seinen rechten Arm und hämmerte dem Mann seine Faust in den Solarplexus, sodass dieser nach Luft schnappte. Dann rammte er ihm das Knie in die Lenden. Das war vielleicht nicht die beste Idee, denn Bronsons Kniescheibe krachte dabei gegen den Felsboden, und ein scharfer Schmerz durchzuckte sein rechtes Bein.
Immerhin krümmte sich sein Gegner und griff sich stöhnend mit den Händen zwischen die Beine. Bronson wusste, dass er ihn zumindest für ein paar Sekunden außer Gefecht gesetzt hatte.
Hastig rappelte er sich hoch und warf einen Blick auf die ächzende Gestalt am Boden. Die Pistole. Er musste den Vorteil nutzen und die Waffe des Mannes finden, aber er konnte sie nirgendwo sehen. Er rannte zu seiner Taschenlampe, packte sie und ging dann zu dem immer noch stöhnenden Mann zurück. Mit dem Strahl der Taschenlampe leuchtete er um ihn herum auf der Suche nach dem verräterischen Glitzern von Metall. Nichts. Dann fiel ihm ein mattes Schimmern ins Auge, und er ging an die Stelle, um nachzusehen.
Es war tatsächlich die Pistole, aber sie war zwischen zwei Felsen in einen nahezu vertikalen Spalt gerutscht, der nur ein bisschen breiter war als die Waffe selbst. Bronson konnte seine Hand nicht weit genug hineinschieben, er konnte die Pistole nicht einmal berühren. Um sie herauszubekommen, hätte er entweder die Felsbrocken beiseiteschieben müssen, was sicher nicht einfach war, oder ein längeres Stück Holz suchen, das er als Hebel benutzen konnte. Dafür jedoch hatte er keine Zeit, denn der Mann, den er angegriffen hatte, war bereits dabei, sich wieder aufzurichten.
Kaum hatte er sich erhoben, schlug Bronson nach seinem Kinn, verfehlte es jedoch, weil der Mann nach hinten taumelte. Im nächsten Moment hörte er ein bedrohliches Klicken und sah das Blitzen von Stahl, als der Mann ein Stilett aufschnappen ließ und damit nach seinem Bauch stach. Bronson wich zurück und schlug dann mit der einzigen Waffe zu, die er hatte, seiner Taschenlampe.
Heute Morgen beim Einkaufen hatte er sich verschiedene Modelle von Taschenlampen angesehen. Bronson hielt sich an die Regel, möglichst gute Qualität zu kaufen, wenn er es sich leisten konnte, und hatte sich für eine schwere Taschenlampe aus Aluminium entschieden, mit drei großen Batterien. Und in diesem Moment war er sehr froh, dass er etwas mehr Geld ausgegeben hatte. Die Lampe krachte gegen die Schläfe des Mannes, der mit dem Gesicht nach vorn auf den Boden fiel. Zu Bronsons Verblüffung funktionierte die Lampe nach dem Schlag immer noch, obwohl er spürte, dass sie jetzt an der Seite eine ziemlich große Delle hatte.
Er betrachtete die regungslose Gestalt ein paar Sekunden, bückte sich dann und rollte den Mann auf den Rücken. Der Strahl der Lampe traf auf das Gesicht seines Widersachers, und Bronson nickte langsam.
»Warum überrascht mich das nicht?«, murmelte er.
Er unternahm noch einen vergeblichen Versuch, die Waffe aus dem Felsspalt zu holen, und verließ dann die Höhle.
Angela wartete etwa zwanzig Meter entfernt hinter einem Felsvorsprung mit einem ziemlich großen Stein in der rechten Hand.
»Gott sei Dank«, sagte sie und stand auf, als Bronson auftauchte. »Geht es dir gut?«
Er legte ihr die Hand auf die Schulter und streichelte dann sanft ihre Wange, auf der ein dicker Schmutzfleck prangte.
»Mir geht’s gut. Der Schuss hat dich nicht getroffen?«
Angela schüttelte den Kopf. »Ich dachte, er würde auf dich schießen«, erklärte sie. »Was ist da passiert?«
Bronson grinste. »Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit, aber glücklicherweise hatte ich das Überraschungsmoment auf meiner Seite.«
»Ist er tot?«
»Nein, er schläft nur. Zum Glück hatte ich diese Taschenlampe.«
Bronson zeigte auf ihre improvisierte Waffe, den Stein, den sie fallen gelassen hatte und der jetzt den Hügel hinabrollte. »Was hattest du denn damit vor?«, fragte er.
»Keine Ahnung, aber ich wollte dich hier nicht allein lassen.«
»Danke«, erwiderte er. Irgendwie fühlte er sich plötzlich wesentlich gelöster. »Komm, lass uns hier verschwinden. Ich habe zwar diesen einen Mann ausgeschaltet, aber das bedeutet nicht, dass uns nicht noch andere beobachten. Wir sollten uns beeilen.«
55
»Also machen wir weiter?«, fragte Bronson auf der Rückfahrt nach Tel
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