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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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Schlachtfest.
    »Wir müssen sie finden!« Azazels tiefe Stimme dröhnte durch die Totenstille. Sie folgten einer Spur, die sie nahe der Siedlung entdeckt hatten. In dem angrenzenden Wald war regelrecht eine Schneise geschlagen worden, als hätte sich eine Truppe Bewaffneter den Weg freigehauen. Es dauerte nicht lange und sie fanden die Gesuchten.
    »Was habt ihr getan?«, schrie Samsaveel und Tränen liefen seine Wangen hinab. »Ezekiel, wie konntest du so etwas Furchtbares tun? Diese Menschen waren unsere Nachbarn und ihr habt sie einfach niedergemetzelt.«
    Der blonde Helel löste sich aus der Gruppe und trat Samsaveel entgegen. »Wir haben es getan, weil wir es tun können. Wir stellen uns nicht auf eine Stufe mit den Menschen, wie ihr es tut. Wir sind keine Menschen, wir sind Götter.«
    »Das seid ihr nicht!« Jegliches Anzeichen von Trauer und Entsetzen war in Samsaveels Stimme einer wilden Wut gewichen. »Ihr seid die Frucht unserer Lenden und der Menschentöchter dieser Erde. Ihr seid keine Götter, ihr seid Bastarde!« Azazel hob beschwichtigend die Hand. »Ich will hören, wie Helel diese Freveltat vor uns rechtfertigen will. Sprich Helel, wie konntest du und die anderen sich erdreisten, euch gegen meinen Willen und den meiner Brüder zu stellen und dieses sinnlose Gemetzel zu veranstalten?«
    Helel hob den Kopf, legte seine Hand auf die Schulter seines Halbbruders Asmodeus, der sich wie immer an seine Fersen geheftet hatte und sah Azazel fest in die Augen. »Dies war kein sinnloses Gemetzel, wie du behauptest. Es ist Teil eines großen Planes, den wir verfolgen. Wir wollen die Welt nach unserem Willen formen. Uns reicht es nicht, so wie es euch genügt, uns mit Menschenfrauen zu paaren, um neues Leben zu erschaffen. Wir wollen etwas Großartiges, etwas Endgültiges ins Leben rufen. Wir werden eine große Stadt erbauen, wir werden eine neue Zivilisation gründen, wir werden dieser Erde unseren Stempel aufdrücken. Die alte Religion ist tot. Der Gott, zu dem diese Menschen gebetet haben, hat sich hier noch nie blicken lassen. Keines der zahlreichen Gebete hat er je beantwortet. Aber wir, wir sind hier. Was für eine große Chance für die Menschheit. Endlich können sie zu Göttern beten, die sie sehen und hören können, deren Macht sie erleben dürfen. Ihr habt ihnen Wissen geschenkt und wir«, hier lachte er kurz und freudlos auf, »wir schenken ihnen Furcht und geben ihnen die Möglichkeit, sich für euer Geschenk erkenntlich zu zeigen. Azazel, du und deine Brüder, ihr habt lange genug auf der faulen Haut gelegen. Ihr habt vergessen, warum ihr auf diese Erde gekommen seid. Ihr wolltet Leben erschaffen, neues, einzigartiges Leben. Wir werden euer Lebenswerk weiterführen.«
    Azazel legte die Stirn in Falten. Die Worte Helels hatten etwas in seinem Inneren berührt, etwas das schon allzu lange in ihm geschlummert hatte.
    »Gut gesprochen, Helel. Vielleicht hast du ja recht und wir haben uns allzu lange in einem bequemen Leben ausgeruht. Vielleicht ist es Zeit, etwas Neues zu beginnen und die Welt nach unserem Willen zu formen. Ja, das war es, was wir immer sein wollten: Schöpfer!«
    »Was redest du da?«, fauchte Samsaveel ihn wütend an. »Du kannst doch diese Morde an unschuldigen Wesen und die sinnlose Zerstörung nicht gutheißen. Wie soll denn aus einer solch großen Sünde Gutes erstehen?« »Sünde! Bisher scheint IHN unser Treiben nicht sehr gestört zu haben. Oder hat ER eingegriffen? Wir sollten diesen Vorfall in dem Dorf eher als eine Art Opfer sehen. Jedes große Vorhaben verlangt Opfer und wie der Phönix aus der Asche steigt, so kann aus Zerstörung eine neue, eine bessere Welt entstehen.«
    »So? Vielleicht hat Er uns einfach nur Zeit gegeben, umzukehren und unseren Ungehorsam zu bereuen. Aber was heute geschehen ist und euren Plan, das wird Er nie und nimmer gutheißen. Willst du wirklich, dass er den »Erhabenen Sieben« befiehlt, uns zu bestrafen und zu vernichten?«
    Azazel warf den Kopf in den Nacken und strafte Samsaveel mit einem Blick voller Verachtung. »Sie sollen nur kommen, die »Erhabenen Sieben«. Gemeinsam mit meinen Brüdern und ihren Söhnen werden wir es mit ihnen aufnehmen. Wir werden eine neue Zivilisation und damit eine neue Welt erschaffen.«
    »Du bist verrückt, vollkommen verrückt!«
    »Darf ich dich daran erinnern, Samsaveel, dass du mir Treue und Gehorsam geschworen hast.« Die beiden Grigori standen sich gegenüber, jede Faser ihrer Muskeln zum Bersten

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