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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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schien nach unten verschoben zu sein. Der linke Arm sowie das linke Bein waren kürzer als ihre Gegenstücke und auch um einiges dünner. So war Asmodeus gezwungen, sich auf eine hinkende Art, unterbrochen von kurzen Hüpfern, fortzubewegen, die unbeholfen und auch komisch wirkte. Doch keiner der Jungen traute sich, ihn auszulachen. Denn was ihm an Ansehnlichkeit fehlte, das machte er mit seiner enormen Körperkraft wett. Schon mit sechs Jahren hatte er die Kraft eines erwachsenen Mannes und mit zehn reichte seine physische Stärke fast an die seines Vaters heran. Aus jeder Rauferei war er als eindeutiger Sieger hervorgegangen und jeder Junge mied Streit mit ihm.
    Wenn sich die Jungen versammelten, um die nächsten Abenteuer zu planen, so war der blonde Helel der Wortführer und sein hässlicher Bruder Asmodeus stand hinter ihm, als sein Schatten und Beschützer. Dann durchstreiften die Jungen die Umgebung, um erst gegen Abend zurückzukehren.
    Lea freute sich jedes Mal, wenn sie Ezekiel vor Sonnenuntergang in die Arme schließen konnte. Allerdings verstand sie nie, dass er ihr Essen stehen ließ, musste er doch von dem langen Ausflug hungrig wie ein junger Bär sein. Aber Ezekiel beteuerte, dass er und seine Cousins genug Essbares in der Natur fanden und er sich satt und wohl fühlte. Er war halt nicht wie ein normaler Junge, sondern etwas Besonderes. Zärtlich strich sie über sein gewelltes braunes Haar und er schmiegte sich an sie. Samsaveel aber verfolgte die Aktivitäten seines Sohnes und die seiner Kameraden mit Argwohn. Oft genug hatte er die Jungen beobachtet, wie sie sich am Bach säuberten, bevor sie zu den Hütten ihrer Familien zurückkehrten und das Wasser des Baches hatte sich rot von dem Blut an ihren Händen und Mündern gefärbt. Sie mussten gejagt haben. Das waren keine normalen Kinder und was sie da trieben, waren bestimmt keine harmlosen Jungenstreiche. Doch er behielt diese Vermutung für sich, da er Lea nicht beunruhigen wollte. Eines Tages, als sich die Jungen zu einer ihrer Versammlungen trafen, versuchte er sie zu belauschen, doch er verstand kein Wort, von dem was sie sprachen. Sie hatten eine Geheimsprache erfunden, eine Sprache die nur sie allein verstanden.

Kapitel 13
     

    Drei Jahre waren bereits vergangen und Ezekiel war nun genauso groß wie sein Vater. Er war nur noch selten zu Hause; seine neue Familie waren nun seine Altersgenossen, mit denen er jede freie Minute verbrachte. Eines Abends kehrten er und die anderen nicht von ihren üblichen Streifzügen zurück. Lea machte sich große Sorgen und versuchte, Samsaveel zu überreden, den Jungen zu suchen. Doch er winkte ab. Wer oder was sollte dieser Horde von Heranwachsenden gefährlich werden? Ihre Kraft und ihr Reaktionsvermögen übertrafen die eines jeden Menschen. Wenn schon eine Gefahr drohte, dann ging sie eher von den Jungen aus.
    Sein Sohn hatte sich deutlich verändert in den letzten Tagen. Ihm wuchsen die ersten Bartstoppeln, seine Stimme war um eine Oktave tiefer gesunken und die Wölbungen seiner Muskeln an Armen und Beinen traten deutlich hervor. Die gleiche Verwandlung hatte sich an seinen Altersgenossen vollzogen, besonders gut zu sehen war dies bei Helel, der jeglichen Anschein von Kindlichkeit verloren hatte. Mit seinen breiten Schultern, schmalen Hüften, dem gewellten hellen Haar und seiner muskulösen Figur, war er das Abbild eines schönen heidnischen Gottes. Auch den Mädchen aus der Nachbarsiedlung waren die körperlichen Veränderungen der Jungen nicht entgangen, und Samsaveel ertappte sie oft dabei, wie sie versuchten, mit schmachtenden Blicken die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch keiner der jungen Grigori-Abkömmlinge schenkte ihnen Beachtung.
    Ezekiel und die anderen Jungen waren bereits seit zwei Tagen verschwunden, als Samsaveel, während er Lea half, die Ziegen ins Gatter für die bevorstehende Nacht zu treiben, ein lautes Knacken und Rascheln im angrenzenden Wald vernahm. Schritte von marschierenden Füßen waren zu hören und ab und an ertönte ein metallisches Klirren. Als erstes erblickte er Helel, gefolgt von seinem Schatten Asmodeus, der die am Dorf angrenzenden Büsche bei Seite schob und aus dem Wäldchen heraustrat. Dann folgten nach und nach die anderen Halbwüchsigen.
    Sofort suchten Samsaveels Augen Ezekiel und weiteten sich vor Schreck, als sie ihn entdeckten. Er war kein Junge mehr, sondern ein erwachsener Mann. Dichter Bartwuchs umrahmte sein kantiges Gesicht, um seine breiten

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