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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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wohin dieser Killer geflüchtet ist. Vielleicht kann ich ihn überwältigen und ihn gefangen nehmen. Wenigstens so lange, bis Lilith wieder in die Finsternis verbannt ist. Aber geh nun besser zurück zum Auto, ich komme gleich nach. Du kannst sicher sein, ich werde nichts Unüberlegtes tun.« Er wendete sich von Kate ab und lief in das Dunkel des Parks. Sein goldfarbenes Schwert war wie das seines Feindes verschwunden. Kate sah ihm noch einen Moment nach, drehte sich aber dann um und verließ den Central Park. Das Gewitter hatte aufgehört, die Luft war nun klar und frisch, es roch nach feuchter Erde und nassem Gras. Der zaghafte Gesang einer Amsel, die sich aus ihrem sicheren Nest auf den Wipfel einer Eiche geschwungen hatte, begleitete sie.
    Danel rannte durch das grüne Dickicht, den Fußweg des Parks hatte er hinter sich gelassen. Besiegt! Samsaveel hatte ihn besiegt. Und dann dieses Feuer? Aber war es überhaupt ein Zeichen gewesen? Er hatte keine Stimme aus den Flammen gehört, also doch kein sprechender Dornbusch oder sonst eines dieser Wunder, mit dem Er gelegentlich in das Weltgeschehen einzugreifen gedachte. Vielleicht nahm er sich selbst viel zu wichtig, ein gefallener Engel mehr oder weniger, was könnte das Ihn da oben schon scheren. Nur ein Zurück für ihn gab es nicht mehr. Also, dann wollte er mit Glanz und Gloria untergehen und der Weltgeschichte auch seinen Stempel aufdrücken. Er würde schnellstens zu Lilith eilen, um ihr von Samsaveels Verrat zu berichten. Gemeinsam würden sie den Abtrünnigen mit seiner Freundin in ihrem Versteck schon aufstöbern und dann, ja dann würde es kein Hindernis mehr für ihren großartigen Plan geben. Hatte diese Welt es nicht verdient, von seinen Kindern regiert und letztendlich in den Untergang geführt zu werden? Bitter lachte Danel auf, als er sich mühelos über einen zwei Meter hohen Zaun eines Geheges schwang. Welch eine Ironie, ER hatte seinen Sohn gesendet, um die Menschheit zu retten und seine Söhne würden sie ins Elend stürzen. Diese dummen Wesen, geformt aus Lehm, hatten ihre Chance bekommen und er, erschaffen aus Seinem heiligen Feuer, er sollte keine zweite Chance bekommen? Nein, er war verdammt, verdammt für alle Zeiten. Stille umgab ihn wie die Umhüllung eines Seidentuches. Die schweren, bleigrauen Gewitterwolken hatten sich verzogen und der helle Mondschein tauchte die Umgebung in ein kaltes weißes Licht. Vorsichtig sah er sich um. Keine Spur von einem Verfolger.
    Da, ein Knacken und Rascheln. Ein Geräusch, wie das Tappen von vielen kleinen Füßen, die durch regenschweres Gras streifen, kam immer näher. Dann sah er sie. Es war ein Rudel von Hirschen. Die Hirschkühe, in deren Mitte sich ein großer Hirsch mit ausladendem Geweih befand, bildeten einen Halbkreis um ihn. Tiere! Er hasste und fürchtete sie. Dabei hatte es mal eine Zeit gegeben, in der er ihre Sprache beherrscht hatte. Doch das war lange her. Früher, ja früher, da hatte er in ihren Augen einen Hauch der Unschuld des Paradieses erkennen können, aber jetzt waren sie für ihn nur noch undurchschaubare, wilde Kreaturen.
    Die Hirsche beobachteten ihn. Sie rochen seine Angst, fühlten seinen Zorn. Eine der Hirschkühe stampfte mit dem rechten Vorderhuf auf. Sofort taten es ihr die anderen nach. Der Hirsch in der Mitte senkte den Kopf und schritt langsam auf den Grigori zu. Danel hob abwehrend die Hand, drehte sich um und begann zu laufen. Die Herde nahm die Verfolgung auf. Er wollte gerade zum Sprung über den Zaun ansetzen, als einige der Tiere ihm den Weg abschnitten. Wieder begannen sie mit den Hufen auf den Boden zu stampfen. Dann preschten sie los, trieben Danel in ein kleines Wäldchen, das abschüssig in dem Gelände lag. Er bahnte sich einen Weg durch die dicht bei dicht stehenden Nadelbäume, die Äste schlugen ihm ins Gesicht. Danel schaute zurück, aber keines der Tiere war ihm gefolgt. Erleichtert rieb er über den Siegelring an seiner rechten Hand.
    Direkt vor ihm, hinter den dunklen Nadelbäumen tauchte ein weißes Licht auf. Es kam näher. Danel wich einen Schritt zurück. Das Licht wurde heller und heller. Danel hielt schützend die Hand vor seine Augen, sein Herz krampfte sich vor Angst zusammen, als er erkannte, was sich da im Licht auf ihn zu bewegte. Es war ein Hirsch, mit einem Fell von blütenreinem Weiß. Seine Schulterhöhe betrug fast zwei Meter und die Enden seines riesigen Geweihes streiften die Äste der Tannen. Der weiße Hirsch, der wie von innen

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