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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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seine ebenmäßigen Züge. Die Augen geschlossen, lag er entspannt da und gehörte, wenigstens für diesen Augenblick, ganz ihr. Sie beobachtete wie seine Augäpfel sich hinter den geschlossenen Lidern hin und her bewegten. Träumte er am Ende doch? Sie hob die Hand und schwenkte sie leicht über seinem Gesicht. Da öffnete er die Augen, sein umwerfendes Lächeln ließ ihr Herz höher schlagen, er zog Kate ganz nah zu sich und drückte ihr einen so leidenschaftlichen Kuss auf den Mund, dass ihr schwindelig wurde.
    An diesem Morgen war es im Gemüseladen angenehm kühl. Kate strich über die glatte Oberfläche eines rotbackigen Apfels und legte ihn in ihren Einkaufskorb.
    Ihr Handy summte. Erstaunt zog sie die Augenbrauen hoch, als sie die Telefonnummer ihrer Schwester erkannte. »Hi Susan, was gibt’s?« Es war nur ein unterdrücktes Schniefen zu hören. »Susan, was ist los?«
    »Kate, ich muss mit dir reden. Können wir uns treffen?«
    »Ja, natürlich können wir uns treffen, aber willst Du mir nicht am Telefon sagen, was du auf dem Herzen hast? Ich merke doch, dass etwas mit dir nicht stimmt . Ich kann ja nicht sofort von hier lossprinten und bin in fünf Minuten bei euch zu Hause.«
    »Nein, nein, ich bin nicht bei Mom und Dad. Ich bin in New York.«
    »Du bist hier? Sag bloß, du bist ganz alleine in New York.« Wieder ertönte nur ein langgezogenes Schniefen. »Ja, das bin ich.«
    »Wissen denn unsere Eltern von deinem einsamen Trip hierhin?«
    »Ja doch, ich hab sie eben angerufen und ihnen gesagt, dass alles okay ist und ich bei dir bin. Bitte, ich muss unbedingt mit dir reden, Kannst du nicht jetzt gleich ins Rockefeller Center kommen? Ich sitze hier im Café Starbucks.«
    »Klar, können wir uns treffen, ich bin zwar gerade beim Einkaufen, aber das Geschäft ist nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Komm doch einfach bei mir vorbei, dann können wir alles in Ruhe besprechen. Außerdem kannst du bei dieser Gelegenheit gleich meinen Freund kennenlernen. Na, was meinst du?«
    »Och, komm doch lieber zu mir ins Starbucks«, druckste Susan herum, »ich sehe zur Zeit etwas verheult aus und möchte nicht, dass dein neuer Freund einen falschen Eindruck von mir bekommt. Außerdem befürchte ich, dass ich mich hoffnungslos verfahren werde, wenn ich nochmal die U-Bahn benutze. Du weißt, ich bin nicht so eine Großstadtpflanze wie du.«
    »Ja, wenn du meinst, ist es wohl besser so. Ich bin dann in zwanzig Minuten bei dir.« Kate ließ das Handy in ihre Tasche zurückgleiten.
    Sollte sie nicht schnell zurück in die Wohnung und Sam Bescheid geben? Schon heute Morgen wollte er sie nicht alleine einkaufen lassen. Aber es war einfach lächerlich, ihn als Bodyguard zum Laden um die Ecke mitzunehmen. Schließlich war es helllichter Tag und sie kannte den Besitzer des Lädchens, der ihr gleich am ersten Tag seine komplette Lebensgeschichte erzählt hatte.
    Der Anruf ihrer Schwester war ernst. Ihre kleine Schwester, so ganz alleine in der Großstadt und sie brauchte eindeutig ihre Hilfe. Sie würde Sam einfach unterwegs anrufen und ihm beichten, dass sie sich kurz mit Susan im Rockefeller Center treffen würde. Sie drückte dem Verkäufer den Einkaufskorb mit einem entschuldigenden Lächeln in die Hand und murmelte, dass sie gleich wieder zurück wäre. Dann eilte sie zur nächsten U-Bahn-Station und erwischte in letzter Sekunde die Bahn in Richtung Rockefeller Center.
    »Mist, kein Netz«, fluchte sie, als die U-Bahn durch die unterirdischen Tunnel raste. Sie würde später noch einmal probieren, Sam zu erreichen. Das Licht der Neonlampe im Wagon begann zu flackern und erlosch plötzlich. Dunkelheit hüllte sie ein, die nur ab und zu durch die vorbeihuschenden Lichter der Notbeleuchtung im U-Bahn-Schacht unterbrochen wurde. Kate wurde es unbehaglich. Sie schaute sich um, doch sie konnte kein Gesicht in den dunklen schemenhaften Gestalten ihrer Mitreisenden erkennen. Hatte der Mann, der ihr schräg gegenüber saß, sie nicht vorhin auffällig gemustert? Wie leicht wäre es jetzt, ihr ein Messer an die Kehle zu setzen, um ihr die Handtasche zu rauben oder noch schlimmer, ihr das Messer in den Bauch zu stoßen und das Kind in ihr zu töten. Kate drückte sich tiefer in die Sitzbank und rückte näher an das kalte Glas des Fensters. Was, wenn eine der Dämoninnen ihr gefolgt und nun genau hinter ihr säße, sie beobachte und innerlich frohlockte, wie leichtsinnig Kate ihr doch in die Falle gegangen wäre.
    Plötzlich knackte

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