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Gottessoehne

Gottessoehne

Titel: Gottessoehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tyra Reeves
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grüne Welle, in die 5th Avenue ein. Dort erblickte sie die St. Patrick‘s Cathedral. Da war dieser Mord an der Nonne entdeckt worden, der Sam so verstört hatte. Die ersten dicken Regentropfen platschten auf den grauen Asphalt, als Kate den Wagen am Bordstein direkt neben der Kirche parkte. Sie stürmte die Treppen hinauf und stemmte sich mit Kraft gegen die schwere bronzene Tür. Das Innere war fast menschenleer, bis auf ein paar alte Frauen, die in der vordersten Bank knieten. Auf jeden Fall keine Spur von Sam. Wo war er? Das Kind in ihrem Bauch verpasste ihr einen derben Knuff. Kate stieß überrascht die Luft durch die Zähne und ein Gefühl von Weite überkam sie, ihre Haut zog sich fröstelnd zusammen als hätte sie kalter Wind gestreift. Sie roch nasses Gras und feuchte Blätter. Schlagartig wurde ihr klar, wo sich Sam befand.
    Der Central Park war in die bleierne Düsternis des beginnenden Gewitters eingehüllt. Der Regen tröpfelte zaghaft, fiel dann immer heftiger auf die trockene, durstige Erde. Schon bildeten sich die ersten Pfützen auf den Wegen und die Bäume auf den Wiesenflächen verschwanden hinter einer grauen Regenwand. Kein menschliches Wesen war mehr anwesend, und so sah auch niemand die beiden männlichen Gestalten, die sich wie zwei marmorne Statuen gegenüber standen. Die eine Gestalt löste sich aus ihrer Erstarrung und ging auf ihr Gegenüber zu. Ein Blitz erhellte die Dunkelheit und ließ ihr Haar golden aufleuchten.
    »Danel, ich sage es dir zum letzten Mal, lass Kate aus dem Spiel. Sie ist ein guter Mensch, und wenn du ihr nur ein Haar krümmst, so wirst du es bitter bereuen. Du hast schon einen Menschen getötet und du weißt, wie hoch die Strafe für dieses Vergehen ist.«
    Danel lachte verächtlich und trat einen Schritt zurück, tiefer hinein in die Schatten der regenschweren Bäume. »Und ob ich das weiß, darum gibt es für mich auch kein Zurück mehr. Jetzt habe ich nur noch Lilith und ihren liebreizenden Gemahl. Gnade kann ich eh keine mehr erwarten. Warum sollte ich meiner Herrin nicht einen Gefallen erweisen und mir somit die Möglichkeit eröffnen, eine Stufe höher in der dämonischen Hierarchie zu steigen? Aber beruhig dich, letztendlich ist es nicht deine Geliebte, die ihr so viel Kopfzerbrechen bereitet, sondern der Balg, den sie in sich trägt.«
    »Wieso? Was will sie mit unserem Kind?« Das vertraute Pulsieren in Sams Schultern hatte begonnen und er wurde von einer Welle heißer Energie durchströmt.
    »Euer Kind!«, spuckte Danel verächtlich aus. »Du meinst wohl euren Bastard, dieses Halbblut, diese Missgeburt. Dieses Halbblut wird anders sein, als alle anderen Mischlinge. Es ist reinen Herzens und seine Seele wird frei sein von der Verderbtheit, die normalerweise unseren Nachkommen anhängt wie ein Fluch. Nun, mit einer Heiligen mehr oder weniger könnte Lilith und ihre teuflische Brut leben, gibt es doch genügend sündige Menschen, die sie ernten können. Aber es ist diese Gabe, die Lilith Sorgen macht.«
    »Welche Gabe?«
    »So, mein sonnenverliebter Engel, das weißt du nicht? Im Gegensatz zu diesen verblendeten Menschen wird deine Tochter die Nephilim erkennen. Für die Menschen werden sie nur außergewöhnlich schöne Männer sein, mit einem starken Willen zu Macht und dem Wunsch nach Unterdrückung. Doch dein Bastard wird sehen, was sie sind: unmenschliche Wesen, die den Untergang der Menschheit bedeuten. Lilith weiß das und ihr ist klar, was für eine Bedrohung deine Tochter für ihren schönen Plan sein wird.«
    Sam trat näher heran, doch Danel wich weiter in die Schatten zurück. Ein pulsierendes rotes Glimmen umgab den Rücken des schwarzhaarigen Grigori und Sam erkannte, dass er sich zum Kampf bereit machte. Das Pulsieren in seinen eigenen Schultern war einem gleichmäßigen Vibrieren im Rückgrat gewichen. Ohne hinzusehen, fühlte er das Wachsen seiner Lichtflügel.
    »Sam! Sam!« Die Schreie hallten laut durch den Park, um plötzlich von einem wütenden Donner verschluckt zu werden. »Sam, endlich habe ich dich gefunden! Was um aller Welt machst du hier?« Er sah in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war und erblickte Kates blasses, verschrecktes Gesicht. Die nassen Haare klebten ihr wirr an der Stirn und ihr Gesicht war übersät mit roten Schlieren. »Kate, du bist verletzt. Was ….« Die Wucht des Schlages überraschte ihn, doch seine Flügel hatten schneller reagiert als sein Verstand. Schützend hatten sie sich um ihn gelegt und

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