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Gott´sacker (Krimi-Edition)

Gott´sacker (Krimi-Edition)

Titel: Gott´sacker (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boenke
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Arrangement wie Hilde, nur umgekehrt. Bei Hilde sah allerdings alles noch viel enger aus – aber keineswegs besser.
    Die knapp beschürzte Outfitgleiche setzte sich unaufgefordert zu uns. Kaum sitzend, hob sie die Hand wild fuchtelnd und zitierte Frieda an den Tisch.
    »Bitte ein Mineralwasser ohne Gaz und haben Sie auch Kressesalat?«
    »Nein, Bohnen-, Karotten- und grünen Salat. Natürlich auch Kartoffelsalat, Fleischsalat und Wurstsalat. Die meiste Städter kommen aber wegen meines Heringssalates. Den gibt’s immer freitags.«
    »Igitt, stopp. Dann bringen Sie mir grünen Salat, der ist ja hoffentlich nicht aus der Dose?«
    »Nein, auch die Bohnen und Karotten nicht, die sind eigener Anbau, alles biologisch!«
    Cäcilia schaute erstaunt zu ihrer Mutter. Diese erwiderte in unerwarteter Schärfe ihren Blick.
    »Mama!«
    »Dann bringen Sie mir bitte Bohnen- und grünen Salat, die Bohnen sind ja ohne Speck? Und keine Fleischbrühe an der Salatsoße?«
    »Natürlich.«
    Frieda entschwand in die Küche. Sie ging auffallend langsam und aufrecht, den Kopf stolz erhoben und leicht zur Seite geneigt. Cäci schmunzelte.
    »Wenn du mal was Gutes Vegetarisches essen willst: Saure Bohnen mit Spätzle sind fantastisch.«
    »Was?«, fauchte sie mich angewidert an. »Was soll denn das sein?«
    Ich erklärte der Staunenden kurz die Zubereitung des herrlichen Gerichts: »Stangen- oder Buschbohnen kurz blanchieren. In einem Topf Butter leicht erhitzen, fein gehackte Zwiebeln goldgelb bräunen, die abgetropften Bohnen hineingeben, mit Mehl bestäuben und mit dem Bohnenwasser ablöschen, etwas Gemüsebrühe dazugießen, 30 Minuten mit einem Schuss Essig, Zucker, Pfeffer und Salz einköcheln lassen. Dazu in Butter geschwenkte Spätzle. Das schmeckt suuuper.«
    »Ach, verarschen kann ich mich selbst, so was gibt’s doch nicht«, zischte mich die Unwissende an und tippte sich gegen die Stirn.

    Die verwegene Hilde war heute in Angriffsstimmung und fragte mit einer äußerst kecken Kopfbewegung in Richtung Ried: »Und, kommen heute noch deine Rockerfreunde? Ich würde auch gern mal mit deiner Honda mitfahren. Ich habe gestern Susi getroffen, sie meinte, da könne man sich einen Mann sparen, wenn man da hinten drauf auf dem nackten Schutzblech sitzt.«
    »Das nennt man Fender, Deppen sagen auch Kotflügel dazu.«
    »Ach, wie der Berg am Bodensee. Nimmst du mich auch mal mit?«
    Provokativ schlug sie ein Bein über das andere, das knappe Nichts von Rock rutschte um die Hälfte seiner Gesamtlänge weiter nach oben, Richtung Beinende.
    »Du bist doch jetzt mit Philipp zusammen, da brauchst du doch mein ›Schutzblech‹ nicht? Und der Berg am Bodensee heißt übrigens Pfänder und nicht Fender.«
    »Bitte keine sexistischen Anspielungen!«
    Cäci stieß mir unterm Tisch gegen meinen Fuß und schaute mich warnend an.
    »Ich darf gar niemanden mitnehmen, das ist nur ein Einsitzer.«
    »Und Susi?«
    »Susi ist niemand.«
    Cäci schmiegte sich etwas enger an mich.
    »Der Kalner hat ja nicht richtig getickt.« Hilde schaute altklug.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Aus Ravensburg, ich kenne da einen in meiner Gruppe, der ist in Behandlung bei einem Psychiater, bei dem auch der Kalner vor Jahren war.«
    »Ach, deshalb hat er etwas von ›Ärzten‹ vom Turm heruntergebrüllt, zu denen er nicht mehr gehen würde«, bemerkte Cäci.
    »Ja, der war wohl jahrelang wegen religiöser Wahnvorstellungen in Behandlung, aber sagt das niemandem weiter, das fällt nämlich unter die ärztliche Schweigepflicht. Aber er hat dann wohl die Behandlung abgebrochen und vermutlich seine Medikamente auch weggelassen.«
    Dieser Umstand war uns neu, Hilde schien gut informiert.
    »Und dann wurde auch noch Philipp verdächtigt, wegen dem Feuerzeug. Die stellen sie doch in der betreuenden Werkstatt her, in der er arbeitet. Kalner hat das vielleicht mal von Philipp oder sonst jemandem bekommen, oder er hat es ihm geklaut, um eine falsche Spur zu legen. Da waren nämlich keine Fingerabdrücke drauf.«
    Sie kramte in ihrer Handtasche, zog das orangefarbene Feuerzeug heraus, hielt es triumphierend in die Luft und stöhnte: »Dann hätten die mich auch verdächtigen können.«
    Mir fiel plötzlich wieder ein, woher ich das Feuerzeug kannte: Der Trauermarsch, der Trauermarsch durchs Dorf für Waldemar, den treuen Schäferhund. Sie hatte die Kerzchen damit angezündet.
    »Und die Sache mit den Kreuzen, warum er die beiden mit den Kreuzen aufgespießt hat, gibt es da schon

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