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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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den 13 anonymen Briefen bestehen zwölf aus falschen, bösartigen Angriffen. Zum Beispiel behauptet ein gewisser He Chengcai von der Akademie für Militärmedizin der Provinz Jiangxi, die Regierung habe dem Produktionsteam Guanmiao im Kreis Jinsai kein Gran Getreide zukommen lassen, und die Lebensprobleme der Massen seien gewaltig und es komme zu Massensterben und Massenabwanderungen. Eine sofortige Untersuchung hat allerdings gezeigt, dass den Massen in dem angesprochenen Gebiet monatlich 35 – 40 Pfund Getreide zur Verfügung stehen, dass es jeden Tag für jeden drei gesunde Mahlzeiten gibt, außerdem gibt es Gemüse und nicht einer muss wegen irgendwelcher Nahrungsprobleme abwandern oder gar sterben. Der Brief ist mit den Untersuchungsergebnissen bereits an die angesprochene Akademie weitergeleitet worden.
In einem anonymen Brief heißt es, in der Produktionsbrigade Huangpei der Volkskommune Peihe im Kreis Yuan seien zwischen dem letzten Juni und heute sämtliches Gemüse und sämtliche Baumrinden abgenagt worden, ja, es würden sogar tote kleine Kinder verzehrt und die Menschen stürben in Massen und wanderten in Massen ab. Das Resultat unserer Überprüfung war, dass in dieser Produktionsbrigade zwischen Juni und August des vergangenen Jahres pro Kopf und Tag ein Pfund Weizen, zwischen September und Dezember ein Pfund gemischtes Getreide und vier Pfund Gemüse, und zwischen Januar und Mai dieses Jahres jedem 12 Liang Rohgetreide zugewiesen wurden. Außerdem gab es Gemüse und Nahrungsmittelersatzstoffe, auch hier musste niemand wegen Nahrungsmittelproblemen abwandern oder sterben.
Im Brief von Zhu Shengping heißt es, in der Gegend von Qingquanji im Kreis Fengtai habe es zwei Monate lang nichts zu essen gegeben, nicht wenige Kranke seien gestorben, allein in einem Dorf seien über zehn Personen ums Leben gekommen. Außerdem wird behauptet, bei den Deicharbeiten habe es nur sechs Liang Getreide gegeben und bei den zu Hause Gebliebenen nicht einmal das. Eine Überprüfung hat gezeigt, dass in Dörfern in der Nähe von Qingquanji wie Xinzhuang, Mengzhuang und Alt-Yaohu pro Kopf und Tag sechs Liang Getreide, sechs Liang Stärke zur Verfügung standen, dazu noch Trockengemüse, alles zusammen mehr als ein Pfund. Wenn in den angesprochenen drei Monaten in der Produktionsbrigade Qingquanji 23 Personen ums Leben gekommen sind, dann infolge von Altersschwäche oder Krankheiten.«

    Die Absender dieser Briefe, die zurückgekommen waren, um nach ihren Verwandten zu suchen, und nun die Wahrheit sagten, wurden zu einem Großteil verfolgt. Als der stellvertretende Leiter der Abteilung Logistik der Luftstreitkräfte von Fujian Pan Kang bei der Rückkehr in sein Heimatdorf während des Frühlingsfestes den Hunger in den Produktionsgruppen Nanmao und Dahan sah, durch den auch viele seiner Familienmitglieder ums Leben gekommen waren, und als er zudem sehen musste, wie die Kader der Volkskommune, allen voran Miao Jian, in Saus und Braus lebten, war er extrem unzufrieden, ließ sich mit Miao Jian auf einen Streit ein und hat den Produktionsgruppen auf eigene Kosten Saatgut gekauft. Als er wieder bei seiner Einheit war, hat Miao Jian die Kader der Produktionsgruppen und der Produktionsbrigade mobilisiert, drei Untersuchungsberichte an die Luftstreitkräfte von Fujian zu schicken, in denen Pan Kang vorgeworfen wurde, er sei »rechtsideologisch belastet« und nach Hause zurückgekommen, um »die Volkskommunen und den Großen Sprung nach vorn anzugreifen«.
    Bei der ersten Untersuchung, die von den Luftstreitkräften durchgeführt wurde, hat man die Kommission noch durch Lügen hinters Licht geführt, doch bei der zweiten Untersuchung durch die Luftstreitkräfte erfuhr man, dass in den Produktionsgruppen 66 Leute verhungert waren. Dennoch hat Pan Kang von seiner Einheit eine nicht verdiente Strafe bekommen. [344]  
    Die Regierung von Anhui hat alle möglichen Tricks und Schliche probiert, um Leute von außerhalb hinters Licht zu führen. Als Dong Biwu zu einer Inspektion nach Fuyang kam, hat die Provinz als Erstes einmal die Leichen rechts und links von den Straßen, die er nehmen würde, wegschaffen und die Wassersuchtkranken konzentriert betreuen lassen. [345]  
    1960 machte der Auslandsexperte der Nachrichtenagentur Neues China Urlaub und der stellvertretende Leiter der Inlandsabteilung Fang Shi hat ihn auf einer Reise nach Hefei begleitet. Das Kreiskomitee von Anhui hat es so eingerichtet, dass die beiden nur in eine

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