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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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von Wangxiaowan gezwungen, seine Getreidevorräte zu Hause herauszugeben, außerdem wurde er mit einer Tragestange so übel zugerichtet, dass er fünf Tage später an den Folgen starb. Nicht lange nach seinem Tod ist seine gesamte vierköpfige Familie verhungert.
Im Oktober 1959 hatte Luo Mingzhu von der Produktionsgruppe Luowan kein Getreide mehr, das er hätte herausgeben können. Da wurde er gefesselt, aufgehängt und geschlagen, man übergoss ihn mit kaltem Wasser und er starb am nächsten Tag.
Am 13. Oktober 1959 wurde Wang Taishu von der Produktionsgruppe von Chenwan, weil er kein Getreide abgeben konnte, erst gefesselt und dann mit Tragestangen und Knüppeln so übel zugerichtet, dass er vier Tage später starb; die vierzehnjährige Tochter Wang Pingrong, die er zurückließ, ist ebenfalls verhungert.
Am 15. Oktober 1959 konnte Zhang Zhirong von der Produktionsgruppe von Xiongwan kein Getreide abgeben. Er wurde gefesselt, mit Holzscheiten und Knüppeln zu Tode geprügelt, und die Kader von der Produktionsbrigade haben anschließend mit Schürhaken im After des Toten nach Reis und Sojabohnen herumgestochert und dabei geflucht: ›Wir werden dafür sorgen, dass auf dir Getreide wächst!‹ Zhang hinterließ zwei Kinder, acht und zehn Jahre alt, sie sind verhungert.
Am 19. Oktober 1959 wurden Chen Xiaojia von der Produktionsgruppe Chenwan und sein Sohn Chen Guihou wegen Nichtherausgabe von Getreide am Dachbalken der Volksküche aufgehängt, geschlagen und anschließend vor die Tür geworfen und mit kaltem Wasser übergossen. Vater und Sohn starben innerhalb von sieben Tagen, die beiden anderen kleinen Kinder der Familie sind verhungert.
Am 20. Oktober 1959 wurde Liu Tailai, der Leiter der Produktionsgruppe Daliwan, weil er zu Hause kein Getreide hatte, das er hätte herausgeben können, gefesselt und so schlimm geschlagen, dass er knapp drei Wochen später starb.
Am 24. Oktober 1959 wurden Zheng Jinhou von der Produktionsgruppe Yanwan und seine Frau Luo Mingying während der Kampagne gegen die Verheimlichung von Getreideerträgen zu Hause 28 Silberdollar beschlagnahmt. Man schlug sie, bis sie tot waren; sie hinterließen drei kleine Kinder, die, da sich niemand um sie kümmerte, alle verhungert sind.
Am 25. Oktober 1959 wurde Chen Yinhou von der Produktionsgruppe Chenwan denunziert. Es hieß, er habe zu Hause ein Getreidelager. Er musste sich nackt ausziehen, man hängte ihn an den Dachbalken der Volksküche, peitschte ihn aus und übergoss ihn dann mit kaltem Wasser; zwei Tage später war er tot.
Am 8. November 1959 wurde Xu Zhuanzheng von der Produktionsgruppe Xiongwan denunziert, ›Getreide nicht herausgegeben zu haben‹. Er wurde am Dachbalken der Volksküche aufgehängt und brutal geschlagen, sechs Tage später war er tot. Seine sechsköpfige Familie ist in der Folgezeit verhungert.
Am 8. November 1959 wurde Zhong Xingjian von der Yanwan Produktionsgruppe von Kadern mit der Axt erschlagen, weil sie glaubten, ›er gehorche der Führung nicht‹.« [22]  

    Und das ist nur ein Teil der von Qiao Peihua in seinem Buch aufgelisteten Fälle.
    Der Sekretariatssekretär des KPCh-Kreiskomitees des Kreises Guangshan Liu Wencai leitete die Kampagne gegen die Verheimlichung von Getreideerträgen in der Volkskommune Huaidian. Nacheinander wurden dort 40 Bauern ausgepeitscht, vier davon starben. 93 Prozent der Kader der Volkskommunen im Kreis Guangshan leiteten diese Auspeitschungen und legten selbst Hand an. In Bezug auf die Volkskommune Huaidian liefert der dem Provinzkomiteesekretär von Henan am 28. November 1960 eingereichte Bericht noch wichtigere Einzelheiten:
»Die Volkskommune Huaidian im Kreis Guangshan erlebte im Herbst 1959 eine Katastrophe, insgesamt wurden pro Mu Land 172, also insgesamt 11,91 Millionen Pfund Getreide produziert. Das Parteikomitee meldete allerdings nach oben einen Ertrag von 626 pro Mu, also einen Gesamtertrag von 46,10 Millionen Pfund. Die vom Kreis festgesetzte staatliche Ankaufquote lag bei 12 Millionen Pfund. Das war mehr als der wirkliche Gesamtertrag der ganzen Volkskommune. Um die Ankaufquote zu erfüllen, wurde vor keiner Maßnahme zurückgeschreckt; die Kampagne gegen die Verheimlichung von Getreideerträgen wurde energisch durchgeführt und den Massen das Getreide für den Eigenbedarf bis auf den letzten Rest weggenommen; es kamen 10,39 Millionen Pfund zusammen. Die Volksküchen stellten überall den Betrieb ein, überall kam es fortgesetzt zu dem Phänomen,

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