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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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 1961 – 1962
 
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Dezember 
 
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Januar 
 
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Februar 
 
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März 
 
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April 
 
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Mai 
 
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Juni 
 
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 171,71
 
 189,28
Quelle: »Übersicht über die Getreidedokumente des Planungsbüros im Nahrungsmittelministerium«, 25. August 1962.
    Im April 1960 war die schlimmste Zeit der alljährlichen Frühjahrsknappheit. Zu diesem Zeitpunkt lagerten in den Speichern 40,351 Milliarden Pfund Getreide, umgerechnet auf Rohgetreide waren das 48,2 Milliarden Pfund, das hätte ausgereicht, um 140 Millionen Menschen ein Jahr lang zu ernähren. Wenn man die Menschen nur mit der Hälfte der Reserven unterstützt hätte, hätte nicht ein Einziger verhungern müssen!
    Diese Zahlen sprechen für sich. Ende Juni 1960, als in Xinyang über eine Million Menschen verhungerten, lagerten in den Speichern der Provinz Henan mindestens 2,507 Milliarden Pfund Getreide, in der Xinyang nahegelegenen Provinz Hubei waren es mindestens 1,322 Milliarden Pfund. Wenn man nur die Vorräte in den Speichern dieser beiden Provinzen eingesetzt hätte, hätte jeder der acht Millionen Menschen in Xinyang über 50 Pfund Getreide bekommen können, es wäre im Grunde niemand verhungert! Die mit allen staatlichen Mitteln aufgestockten Speicherreserven, für welchen Fall waren sie am Ende denn gedacht? Warum sah man dem Sterben tatenlos zu? Es ist nicht zu begreifen.
    Noch unerträglicher allerdings ist es, dass zu einem Zeitpunkt, da die Bauern in Massen verhungerten, auch noch in großen Mengen Getreide exportiert wurde. Im Vergleich zu 1957 war die Getreideproduktion um 25 Millionen Tonnen zurückgegangen, [767]   doch der Getreideexport erreichte 1959 einen historischen Höchststand und stieg im Vergleich zu 1957 um mehr als das Doppelte auf 4,1575 Millionen Tonnen. 4,1575 Millionen Tonnen Marktgetreide entsprechen 5 Millionen Tonnen Rohgetreide; das hätte 24,5 Millionen Menschen ein Jahr lang ernährt. Im schlimmsten Hungerjahr 1960 wurde weiter Getreide exportiert, 2,7204 Millionen Tonnen. 1959 wurde fast kein Getreide eingeführt, auch 1960 war die Getreideeinfuhr sehr niedrig, erst im dritten Jahr nach Ausbruch der Hungersnot fing man an, Getreide und in geringen Mengen auch Kristallzucker zu importieren. Doch die eingeführten Nahrungsmittel wurden ausschließlich in die Städte geliefert.
    In dieser Zeit hat man außerdem noch große Mengen an Ölen, frischen Eiern, Fleisch und Obst und dergleichen exportiert. Am 19. April 1959 kam Li Xiannian auf einer nationalen Telefonkonferenz des Zentralkomitees auf »die Frage des Exports von Schweinen und Eiern« zu sprechen. Damals waren die ländlichen Gebiete bereits übersät mit Hungerleichen, die Schweine waren mager und klein. Schon wenn sie ein bisschen etwas auf den Rippen hatten, wurden sie verkauft.
    Li Xiannian sagte: »Von dem vorgesehenen Export von 26000 Tonnen Schweinen im Vierteljahr haben wir erst gut 10000 Tonnen erreicht. Darauf müssen wir noch ein wenig stärkeren Nachdruck legen.« In ärgerlichem Ton fuhr er fort: »Die Schweine, die wir da exportieren, sind das Allerletzte, das sind keine Schweine, die sehen aus wie Köter. In Hongkong werden wir zum Gespött, dort verbrennen sie die Schweine, die wir exportieren; von wegen, die hätten eine Infektion; warum sonst würden wir sie mit nur dreißig, vierzig Pfund verkaufen. Der tschechoslowakische Präsident Viliam Široký hat in einem Brief an Zhou Enlai protestiert, zum einen kämen die Waren nicht an, zum zweiten wage man, was ankomme, auf den Märkten nicht anzubieten, die Qualität sei zu minderwertig.«
    In Bezug auf die Eier schimpfte Li Xiannian ebenfalls über die schlecht erfüllten Ausfuhrquoten. Er forderte die Handelssysteme auf, »eine sturmartige Ankaufbewegung

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