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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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jahrelangen Arbeit noch immer schaffen, derart große zerstörerische Aktionen durchzuführen, und die Massen ihnen immer noch ihr Vertrauen schenken […] das muss man von unserer subjektiven Arbeit her untersuchen.«
    Das Gebietskomitee von Wenshan hat die Analyse der Frage noch einen Schritt weiter getrieben [800]   :
»Das Problem, dass im Kreis Funing die Yao-Leute von Landian aus den Volkskommunen ausgetreten sind, hat sich nach einer gewissen Zeit der Arbeit entspannt. Aber bei den Bergyao und Schwarzyao beginnt sich von neuem Unruhe zu entwickeln. Hier geht es von Austritten aus der Volkskommune zum Kampf gegen die Dorfkader, zum Raub von Gewehren und zur Organisation von bewaffneten Unruhen. Der Grundbesitzer Zhang Shangjie (ein Schwarzyao, flüchtig, mit Haftbefehl gesucht) hat über 40 bewaffnete Grundbesitzer, reiche Bauern, Gewohnheitsverbrecher und Kommunemitglieder angeführt, die Verwaltung der Gemeinde Jinglong angegriffen, fünf bronzene Schusswaffen mitgehen lassen, einen offiziellen Stempel der Parteizelle, einen Packen Dokumente, 40 Renminbi und Kleidung und unseren Gemeindesekretär auf den Tod gejagt. Als der das Feuer eröffnete und einen der Männer verwundete, haben sie sich zurückgezogen.
Anschließend sind 86 Männer aus acht Palisadendörfern der Einheimischen in der Gemeinde Jinglong geflohen. Darüber hinaus sind auch die Bergyao der beiden Gemeinden Longshao und Longwan aus der Volkskommune ausgetreten und haben den Kommuneleiter, einen Mann aus ihrem Volk, bekämpft und fünf bronzene Schusswaffen geraubt. Ein Großteil der Männer der Bergyao haben Tag und Nacht in den Bergen getagt, Gewehre repariert, den Sand hinausgeschüttelt und Pulver nachgefüllt. Die Unruhen im Zusammenhang mit den Kommuneaustritten ist ganz anders geartet als die bewaffneten Aufstände von Räuberbanden. Auch wenn das von Staatsfeinden angezettelt worden ist, so hat es doch ethnische Hintergründe. Die meisten, die daran teilnehmen, sind Basismassen, die man getäuscht hat. Nachdem das alles geschehen war, haben wir die Kaderkräfte verstärkt, auch Truppen zur Überwachung geschickt und uns an die Maßgaben für eine ethnisch-friedliche Lösung gehalten, wodurch die Mehrzahl der Massen befriedet werden konnte.«

    Der Kreis Weixi berichtet, im Dezember 1956 sei es zu einem Angriff aus dem Hinterhalt gekommen [801]   : 80 Mann seien aus dem Hinterhalt über sechs Lasten Getreide, die von der Polizei eskortiert wurden, hergefallen, fünf Polizisten seien ums Leben gekommen und zwei schwer verletzt worden.
    Das Problem mit dem Guihua-Tempel ereignete sich zur gleichen Zeit:
»Im Dezember 1956 hat unsere Seite in einem Kampf bei vier Dörfern in Ruoyimu sieben aufständische Banditen getötet, ihre Leichen in einer kleinen Gasse aufgestellt (in der Nähe des Lamatempels) und die Angehörigen der Aufrührer aufgefordert, sie nach Hause zu schaffen. Es erschienen über 200 Angehörige und es kam zu einem bewaffneten Aufstand. Unter den Arbeitsmitgliedern gab es ein Opfer. Wir selbst haben ebenfalls einen Lama getötet. Als die Truppe die Schüsse hörte, ist sie sofort erschienen und wurde ebenfalls unter Beschuss genommen. Der Guihua-Tempel ist eine der größten Anlagen dieser Art im Selbstverwaltungsgebiet von Dêqên.« [802]  

    Im November 1958 kam es auch im Gebiet von Zhaotong zu bewaffneten Aufständen, 46 Mann haben mehr als zehn Gemeindekader aus der Region ermordet. Sie riefen Parolen wie »gegen die Gemeinschaftsküchen, gegen die Kinderhorte«, »gegen den täglichen bitteren Krieg«. Unsere Seite organisierte Kräfte, um sie rechtzeitig einzukreisen und zu vernichten. Insgesamt wurden 180 dieser Verbrecher verhaftet und zwölf erschlagen. Außerdem ist es vor dem Nationalfeiertag an der Grenze zwischen Dali und Yongsheng zu Unruhen gekommen, bei denen ähnliche Parolen gerufen wurden. [803]  
    Am 26. Oktober 1958 ist es in der Kohlengrube in dem Neudorf Großkiefer des Kreises Luquan, Provinz Yunnan, zu einem konterrevolutionären Aufstand durch die von Li Guangrong angeführte »Aufstandsarmee des chinesischen Volkes« gekommen. Am darauffolgenden Tag wurde der Führer und damit das Rückgrat des Aufstandes von der Volksmiliz gefasst. Am 28. ist die Arbeitsgruppe zur Befriedung von Unruhen vor Ort erschienen. Insgesamt 117 Personen wurden festgenommen, in großem Stil Geständnisse erpresst, 24 Personen erschlagen, 36 zu Krüppeln geschlagen (wovon sieben starben) und 50 verurteilt.

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