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Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)

Titel: Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yang Jisheng
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des Ständigen Ausschusses des Politbüros. Sämtliche verfassungsmäßigen Rechte des Nationalen Volkskongresses hat die Parteizentrale monopolisiert, die verfassungsmäßigen Rechte des Volkes gehen ausnahmslos ins Leere.
    Das System aus den Grundlagen von Qin Shihuangdi und der Aufpfropfung von Lenin und Stalin wurde »Revolutionsregierung« genannt, und wer gegen diese Regierung war, war natürlich Konterrevolutionär – und Konterrevolutionäre musste man streng bestrafen.

Extrem straffe ideologische Kontrolle
    Der hochgradigen Konzentrierung der Macht entsprach die hochgradige Konzentrierung der öffentlichen Meinung, »alle Menschen wurden formatiert zur Verwirklichung einer einmütigen positiven oder negativen Stimmungslage«. [878]   Die Kommunistische Partei Chinas hat von Anfang an davon gesprochen, »beides, die Gewehre und die Schreiber«, fest in die Hand zu nehmen. Die Unterwerfung und die Beherrschung eines Reichs hängt von diesen beiden Kräften ab. Daran kann man erkennen, wie wichtig der Kommunistischen Partei die ideologische Kontrolle war.
    Die Maschinerie der öffentlichen Meinung inspirierte das Volk, dieser Zielsetzung der Partei zu gehorchen. Jeder Einzelne sollte wissen, dass die Aufopferung seines kleinen Ich für das große Ich des Ganzen notwendig, ruhmvoll und edel und dass es schändlich war, zu diesem Opfer nicht bereit zu sein. Die breite Masse, vor allem die unwissende Jugend, durfte nur eine Stimme hören und nur eine Theorie kennen, damit ihr Denken »rein« blieb und ihre »Liebe und Hass« stark und entschieden. Diese »reine« Jugend war in Wahrheit nichts anderes als kommunistische Fundamentalisten, die wiederum jede ehrliche, feste und starke Kraft jenseits des Kommunismus ausgrenzten und attackierten. Warum ist denn in den drei Jahren der Hungersnot der Wind des Kommunismus wieder und wieder aufgekommen? Das war das Resultat von jahrelanger kommunistischer Schulung.
    Seinerzeit gab es nur zwei national erscheinende Zeitungen, die Renmin ribao , die von der Parteizentrale der KPCh geleitet wurde, die andere war die Guangming ribao , die sich vor allem an intellektuelle Leser wandte. Die Leitgedanken der beiden Blätter waren vollkommen identisch.
    Jede Provinz hatte eine Zeitung, doch außer irgendwelchen vom Provinzkomitee kontrollierten Regionalmeldungen unterschieden sie sich in nichts von der Renmin ribao . In recht vielen Situationen waren Beiträge, Themen und Satz der ersten Seite sämtlicher Zeitungen des Landes an einem Tag fast vollkommen identisch. Das Zentralradio wie die Nachrichtenagentur Neues China waren reine Sprachrohre der Zentrale der KPCh. Wichtige Beiträge musste man zur Überprüfung einschicken. Grundsätzlich entschied über Veröffentlichung oder Nicht-Veröffentlichung eines Beitrags, ob er den Glauben der Menschen an den Kommunismus und ihre Loyalität gegenüber der Kommunistischen Partei stärkte oder schwächte und das Ansehen der Führungspersonen verbesserte oder schädigte.
    Die Wahrheit über das Ausland und über negative Erscheinungen bei der Arbeit im eigenen Land sollten die einfachen Leute nicht erfahren. Sie konnten keine »Feindsender« empfangen, das heimliche Hören von »Voice of America« war ein schreckliches Verbrechen. Damals hatten die einfachen Leute nur selten ein Radio, und wenn, durften diese keinen Kurzwellenempfang haben.
    Über die Themen, zu denen im Apparat der Sozialwissenschaften geforscht wurde, über die Leitgedanken wie über die Herausgabe der Ergebnisse wurde von Beamten der Partei entschieden. Das einzige Ziel der Sozialwissenschaften war es, die amtliche Meinung zu kommentieren, zu untermauern und die Fehler der Behörden zu rechtfertigen. Akademische Zeitschriften wie unter anderen Philosophische Forschung und Wirtschaftsforschung waren ein Propagandainstrument der Kommunistischen Partei.
    Die Bibliotheken im Land nahmen sämtliche Bücher, die mit den Auffassungen der Zentrale der KPCh nicht übereinstimmten, aus den Regalen, sie wurden verschlossen oder vernichtet. Kultur und Kunst wurden zu einem »Rädchen und Schräubchen« im gewaltigen Getriebe der revolutionären Sache. Die Werke aus dieser Zeit sind in ihrer überwältigenden Mehrheit Lobpreisungen Mao Zedongs und der Kommunistischen Partei. Die wichtigste Aufgabe der Kulturschaffenden war das Lob der Partei, die Vergötterung des Vorsitzenden und die Vortäuschung von Frieden und Wohlstand. Wenn es heißt, die Zeitungen und Zeitschriften

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