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Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi

Titel: Grabt Opa aus - Ein rabenschwarzer Alpenkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Kruse
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nur ein einziges Mal mit Profis arbeiten!“
    „Äh ...“, machte Alfie, verstummte aber gleich wieder, weil Mandy ihm ihre Knarre ins Kreuz drückte.
    Die Schlacht in der Lobby war noch nicht zu Ende gefochten. Über das Dröhnen der Hubschraubermotoren hinweg hörte man zwar eine Megaphonstimme – „Hier spricht die Polizei, ergeben Sie sich und legen Sie Ihre Waffen nieder!“ –, aber gleichzeitig schien die Abrissbirne einen weiteren Teil der Hallenwand zum Einsturz zu bringen. Nach wie vor wurden Maschinengewehre abgefeuert.
    „Ich frage mich, welches Kopfgeld Esterhuysen auf uns ausgesetzt hat, dass seine Jungs so verbissen kämpfen?“, sinnierte Jeff Bridges.
    „Geld, pah! Die sind doch alle auf Droge“, lästerte die Herzoginwitwe. „Das hätte es zu unserer Zeit nicht gegeben. Aber heutzutage züchten sie mit Crystal Meth seelenlose, kalte Tötungsroboter ohne Gefühl heran. Schöne, neue Welt. Ha!“
    „Äh ...“, machte Alfie.
    „Hab’s“, rief Hugh Hefner, stand auf und öffnete die Tür. „So, die darf jetzt nur nicht wieder zufallen. Zwei Mal hintereinander schaff ich das nicht.“ Er strahlte. „Wir sind frei.“
    „Nicht so schnell!“ Mandy gab einen Schuss ab. Nur in die Decke, nur um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, dennoch wurden Alfies Knie butterweich.
    Überrascht drehten sich alle zu ihr um. Mandy stand völlig ungerührt. Das war ja auch leicht, da sie wusste, dass kaum noch einer Munition hatte. Für die restlichen Kugeln diente ihr außerdem Alfie als Ganzkörperschutzschild. „Ich werde leider die Einzige sein, die das Trümmerfeld hier verlässt, sorry.“
    Sie trat einen Schritt zurück und zog aus der hinteren Hosentasche eine weitere Handfeuerwaffe. Somit hatte sie nun für jeden einen Schuss übrig, außer vielleicht für Yussef, aber ein Tier würde sie ohnehin nie erschießen. Sie glaubte fest an den Tierschutz – und daran, dass man mit jeder Energiesparlampe einen Eisbären rettete.
    „Wieso?“, rief Alfie. Er fühlte sich nachgerade persönlich verraten. „Wieso hast du dich als Esterhuysens Agentin bei uns eingeschleust? Für Geld?“ Ihm fielen die Worte der Herzoginwitwe wieder ein. „Für Crystal Meth?“
    „Seh ich etwa aus wie ein Meth-Junkie?“ Mandy war empört. „Und wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich Esterhuysen überhaupt nicht kenne! Du nervst!“ Sie pustete sich eine Locke aus dem Gesicht.
    „Sie sagt die Wahrheit“, pflichtete Jeff Bridges ihr bei. Er sah sie aufmerksam an. Sie erwiderte seinen Blick. Fest und direkt.
    „Wie lange weißt du es schon?“, wollte sie wissen.
    „Eure Ähnlichkeit ist frappierend.“
    Von fern hörte man ein Ächzen, als ob die Mauern der Olympiahalle sich überlegten, wie lange sie das noch mitmachen wollten, bevor sie sämtlich einstürzten.
    „Ergeben Sie sich!“, rief die Stimme aus dem Hubschrauber.
    Woraufhin allerdings nicht weniger Schüsse fielen, sondern mehr.
    „Warum?“, fragte Mandy nur.
    „Kann mir mal einer sagen, worum es hier geht?“, wollte Alfie wissen.
    „Könnten wir das nicht zu Hause besprechen, hier wird es sicher gleich ungemütlich“, warf die Herzoginwitwe ein.
    „Matthias Gänswein ist nicht tot!“, verkündete Mandy.
    Alfie bekam erst große Augen und dann vor Schreck Schluckauf. Die anderen reagierten eher verhalten. So, als ob sie es schon wüssten.
    „Aber ...“, setzte Alfie an. Doch er war nicht Teil dieser Unterhaltung zwischen Mandy und Jeff Bridges.
    „Du bist nicht Jonathan Peters, du bist Matthias Gänswein.“ Mandy richtete die Waffe auf Jeff Bridges. „Du bist mein Vater.“
    Alfies Schluckauf endete abrupt. Schocktherapie. Wirkt immer. „Äh … was?“
    Mandy wirkte sichtlich angefressen. „Ich habe Jahre gebraucht, bis meine Mutter mir die Wahrheit gesagt habt. Mein Vater war nicht mein Vater, ich war das Produkt einer Nacht der Leidenschaft mit einem Frauenflüsterer, den sie eigentlich hätte verhaften sollen, von dem sie sich aber stattdessen verführen lassen hat.“
    „Ah, ich erinnere mich ... Wien ... fast dreißig Jahre ist es her. Die süße Polizistin mit dem Pferdeschwanz.“ Jeffs Blick wanderte in das Paralleluniversum der Erinnerung, wo er ein wenig verharrte, um dann ein Lächeln auf Jeffs Lippen zu zaubern und in die hiesige Realität zurückzukehren. „Eine Nacht ähnlich dieser. Eine Razzia in einem Hinterzimmer. Gefahr ist ein ungeheurer Libido-Verstärker.“
    „Kannst du dir vorstellen, wie ich mich fühlte,

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