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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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»So wie die Sache steht.«
»Angenommen, ich gehe zu ihr und erzähle ihr diese Geschichte, und sie geht zu den Wildes, und sie schwören Stein
und Bein, dass sie Schwester Cooper noch nie im Leben gesehen haben, was dann? Oh, sicher, zugegeben, sie war in
der Schule ihrer Tochter und hat einen Vortrag gehalten,
aber das ist auch schon alles. Wer kann ihnen das Gegenteil
beweisen? Das Einzige, was dabei herauskommt, ist Nicolas
wirkliche Identität, und das darf ich einfach nicht zulassen,
Gan.«
»Ich wüsste nicht, was du dagegen tun könntest«, sagte
Ganesh vorsichtig. »Inspector Morgan ist dem verschwundenen zweiten Kind deiner Mutter auf der Spur, und sie ist
schon bis zu dieser Mrs Marks vorgedrungen. Wie ich die
Sache sehe, ist Mrs Marks genau die Stelle, an der letzten
Endes die ganze Geschichte auffliegen wird. Betrachte es
doch mal von ihrem Standpunkt aus.«
Ganesh hob die Hand und zählte an den Fingerspitzen ab.
»Erstens, Duke setzt sich mit ihr in Verbindung, um über Eva
Varady zu reden, doch er taucht nicht auf. Zweitens, die Polizei setzt sich mit ihr in Verbindung, um über Duke zu reden. Drittens, du tauchst auf und redest mit ihr über deine
Mutter und Duke. Die arme Frau muss denken, dass eine
ganze Schlange von Leuten vor ihrer Krippe steht und mit
ihr reden will. Ihr ist ziemlich klar geworden, dass sie auf
äußerst explosiven Informationen sitzt. Schön und gut, sie
wollte nicht, dass ihre Tochter Linda in Schwierigkeiten
kommt, deswegen hat sie bis jetzt den Mund gehalten. Aber
ich wette, sie hat sich inzwischen lange und ausgiebig mit
Linda unterhalten, und die beiden werden irgendwann zu
den Cops gehen. Sie sind gesetzestreue Bürger, alle beide.
Sie haben beide hübsche kleine Geschäfte. Und kein Geschäftsmann kann es sich leisten, die Polizei gegen sich aufzubringen«, schloss Ganesh.
»Und warum sollten sie nicht einfach schweigen?«, entgegnete ich. »Wäre das nicht viel besser?«
»Fran«, sagte er geduldig, »wir reden hier von Leuten, die
die Gesetze achten und sich an sie halten, nicht von irgendwelchen halb zwielichtigen Gestalten am Rand des Gesetzes
wie viele von unseren Bekannten. Ich schließe Hari übrigens
nicht darin mit ein. Onkel Hari ist so gesetzestreu, dass wir
überhaupt keine Polizei bräuchten, wenn alle so wären wie
er. Aber das ist genau das, was ich sage. Linda Marks und
ihre Mutter sind wie Hari. Sie sind ehrlich, arbeiten hart
und lassen sich von ihrem Gewissen leiten. Ich gehe jede
Wette ein, dass sie sich Sorgen machen, genau wie Hari. Sie
werden früher oder später auspacken, verlass dich drauf.
Mehr noch, ich schätze, sie werden eher früher als später
auspacken.«
»Und was kann ich tun?«, fragte ich deprimiert.
Er zuckte die Schultern. »Manchmal ist es einfach nicht
möglich, irgendetwas zu tun. Manchmal ist es sogar schlimmer, wenn man etwas tut, als wenn man gar nichts unternimmt. Im Zweifel solltest du einfach stillhalten. Das ist immer noch die beste Strategie. Sieh den Tatsachen ins Auge,
Fran, wenn du auf Action aus bist, dann hast du eine einfache
Wahl. Geh zur Polizei und lass Nicolas Identität auffliegen.
Oder du bleibst stumm auf deinem Platz sitzen und lässt Inspector Morgan ihre Arbeit tun. Am Ende kommt das Gleiche
dabei heraus.« Nach ein paar Augenblicken fügte er freundlich hinzu: »Du musst nicht immer alles selbst erledigen,
weißt du? Du bist nicht der Retter der Welt, Fran.«
»Ich versuche ja gar nicht, die Welt zu retten! Ich versuche lediglich, meine Schwester zu schützen! Du bist doch
derjenige, der mir immer Vorträge darüber hält, wie wichtig
die Familie ist!«
»Ja, das ist sie auch! Aber ich habe nie gesagt, dass Familien keine Probleme machen. Du hast dein Bestes gegeben,
Fran.«
Manchmal denke ich, diese Worte, »Du hast dein Bestes
gegeben«, sind die hohlsten in unserer gesamten Sprache.
Sie bedeuten Resignation, und ich bin kein Mensch, der so
leicht aufgibt. Nennen Sie mich halsstarrig oder wie auch
immer Sie mögen, aber ich mag es einfach nicht, mich von
den Umständen schlagen zu lassen. Und das sagte ich dann
auch zu Ganesh.
»Meinst du nicht, dass du ein wenig arrogant klingst?«,
entgegnete er. »Glaubst du, dass du diejenige bist, die das
System nach Lust und Laune schlagen kann?«
»Nein«, antwortete ich. »Ich mag es nur nicht, vom System geschlagen zu werden.« Wir schwiegen beide, während
ich über meinen Gedanken brütete und Ganesh geduldig
wartete. »Die

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