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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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die Vögel, Naturgeräusche. Es war zu still. Wissen Sie, was ich meine?«
    Jeffrey verstand. Er hatte die gleiche unheimliche Wahrnehmung gehabt, als er durch den Wald gelaufen war auf der Suche nach Sara und Tessa. Das einzige Geräusch waren seine eigenen Schritte auf dem Waldboden gewesen und, vielleicht noch lauter, das Pochen seines Herzens.
    Ellen fuhr fort: »Ich habe angehalten, um zu dehnen, und dann habe ich über das Geländer gesehen – und da lag er.«
    »Und Sie sind nicht runtergegangen, um nachzusehen?«
    Sie sah verlegen aus. »Nein … Hätte ich das tun sollen?«
    »Nein«, sagte er, und um nett zu sein, fügte er hinzu: »Es ist gut, dass Sie den Tatort nicht betreten haben.«
    Sie wirkte erleichtert. »Ich habe ja gesehen, dass …« Jetzt blickte sie auf ihre Hände und begann leise zu weinen.
    Jeffrey warf einen Blick auf den Waldrand, es beunruhigte ihn, dass Matt und Lena noch nicht zurück waren, vor allem nach dem Lärm, den der Helikopter gemacht hatte. Sie in den Wald zu schicken, war wahrscheinlich keine so glänzende Idee gewesen.
    Ellen Schaffer unterbrach seine Gedanken. »Musste er leiden?«
    »Nein«, beruhigte er sie, obwohl er keine Ahnung hatte.
    »Wir glauben, er ist von der Brücke gesprungen.«
    Sie wirkte überrascht. »Ich hätte nicht gedacht …«
    Doch er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Sie haben ihn also gesehen. Sie haben die Polizei gerufen. Was geschah dann?«
    »Ich habe auf der Brücke gewartet, bis der Beamte kam.«
    Sie deutete auf Brad, der verlegen grinste. »Dann kamen die anderen, und ich bin hier oben bei ihm geblieben.«
    »Haben Sie sonst noch jemand gesehen? Im Wald vielleicht?«
    »Nein. Niemanden«, antwortete sie und sah über Jeffreys Schulter zum Waldrand. Als er sich umdrehte, sah er Matt und Lena aus dem Wald kommen. Lena humpelte und hatte die Arme seitlich ausgestreckt, um die Balance zu halten. Matt bot an, ihr den Abhang hinunterzuhelfen, doch sie winkte ab.
    Jeffrey sagte zu Ellen Schaf fer: » Ich spreche morgen noch einmal mit Ihnen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.« Dann zu Brad: »Sorg dafür, dass sie sicher nach Hause kommt.«
    »Ja, Sir.« Doch Jeffrey war schon auf dem Weg den Hügel hinauf.
    Jeffreys Slipper rutschten auf dem Boden, als er Matt und Lena entgegenlief, doch alles, woran er denken konnte, war, dass er noch eine Frau in Gefahr gebracht hatte, indem er Lena in den Wald geschickt hatte. Als er Lena erreicht hatte, schob er eine Hand unter ihren Arm und half ihr, sich zu setzen.
    »Was ist passiert?«, fragte er. Er kam sich vor wie ein Papagei. Die Frage stellte er wohl zum tausendsten Mal heute, und er hatte noch keine befriedigende Antwort erhalten. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja«, sagte Lena und schüttelte ihn so heftig ab, dass sie nach hinten umfiel. Frank versuchte ihr zu helfen, doch sie wehrte sich. »Herrgott, es ist alles in Ordnung«, rief sie, doch sie zuckte zusammen, als sie den Fuß aufsetzte.
    Die drei Männer standen wie versteinert um sie herum und sahen zu, wie sie sich den Schnürsenkel aufband. Jeffrey wusste, dass die anderen dasselbe dachten wie er. Als er aufsah, erntete er von Matt und Frank vorwurfsvolle Blicke. Lena hätte im Wald alles Mögliche passieren können, und Jeffrey trüg die Verantwortung für sie.
    Lena brach den Bann, indem sie sagte: »Er war noch da.«
    »Wo?« Jeffreys Puls ging schneller.
    »Das Schwein hat sich im Gebüsch versteckt und in aller Ruhe zugesehen.«
    Frank zischte ein ärgerliches: »Verdammt.« Jeffrey wusste nicht, ob er ihn meinte oder den Täter.
    »Ich bin ihm hinterher.« Lena schien die Spannung nicht zu bemerken, oder vielleicht ignorierte sie sie einfach nur.
    »Ich bin gestolpert. Über einen Baumstumpf. Ich weiß nicht. Ich kann euch zeigen, wo er sich versteckt hatte.«
    Jeffrey versuchte, daraus schlau zu werden. War der Täter geblieben, um sicherzugehen, dass Tessa geholfen wurde? Oder hatte er sich an ihrem Leiden aufgegeilt?
    Franks Stimme klang scharf, als er Matt fragte: »Und wo warst du die ganze Zeit?«
    Matt antwortete mit gleicher Schärfe. »Wir hatten uns aufgeteilt, um ein größeres Gebiet abzudecken. Paar Minuten später habe ich den Kerl wegrennen sehen.«
    Frank murrte: »Du hättest sie nicht allein lassen dürfen.«
    Matt schimpfte zurück: »Ich hab mich an den Ablauf gehalten.«
    »Hey, ihr beiden«, rief Jeffrey, »wir haben keine Zeit für so was.« Er wandte sich wieder an Lena. »Wie nah war er am

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