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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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in der Luft, während er ihr die Waffe auf die Brust richtete.
    »Leg dich aufs Bett«, sagte er, Blut und Speichel spritzten aus seinem Mund. Er lallte, weil er sich in die Zunge gebissen hatte, und atmete schwer, als bekäme er nicht genug Luft. Er zielte mit der Pistole auf sie, während er sich hustend den Hals betastete. »Ich hätte dir helfen können, du dumme Schlampe.«
    Lena rührte sich nicht.
    Er brüllte aus voller Kehle: »Leg dich aufs gottverdammte Bett!«
    Als sie sich immer noch nicht bewegte, hob Richard die Hand, um sie zu schlagen.
    Jetzt folgte sie seinem Befehl und legte sich auf den Rücken mit dem Kopf auf das Kissen. »Du musst das nicht tun.«
    Richard kam auf sie zu, setzte sich rittlings auf ihre Beine und hielt sie fest. Blut troff aus seinem Mund, und er wischte es mit dem Ärmel ab. »Gib mir deine Hand.«
    »Tu das nicht.«
    »Ich kann dich leider nicht bewusstlos schlagen«, sagte er. Sie wusste, sein Bedauern galt allein der Tatsache, dass es dann schwieriger für ihn würde. »Leg die Hand um die Waffe.«
    »Tu das nicht.«
    »Leg deine verdammte Hand um die Pistole!«
    Als sie nicht gehorchte, packte Richard ihre Hand und drückte sie um die Pistole. Sie versuchte, die Glock wegzuschieben, aber sie hatte keine Chance. Er drückte ihr die Mündung an die Schläfe.
    »Nein.«
    Richard zögerte eine halbe Sekunde, dann drückte er ab.
    In diesem Moment explodierte das Fenster über ihr. Glasscherben regneten auf sie herab. Lena riss die Hände hoch, um sich zu schützen. Richard wurde zu Boden gerissen, wo er liegen blieb. Lena setzte sich auf. Sie sah Richard an. In seiner Brust war ein großes Loch, Blut sickerte auf den Boden.
    Lena drehte sich um. Dort, wo einmal das Fenster gewesen war, stand Frank, die Pistole immer noch auf Richard gerichtet. Doch die Vorsichtsmaßnahme war überflüssig. Richard war tot.

SIEBZEHN
    S ara saß an Masons Tisch, den Hörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt, und lauschte Jeffreys Bericht von den Ereignissen bei Nan Thomas.
    »Als Lena ihn auf dem Revier anrief, hatte Frank aufgelegt. Doch er bekam ein schlechtes Gewissen, und dann ist er bei ihr vorbeigefahren, um mit ihr zu reden«, erklärte Jeffrey. »Dort hat er Richard schreien hören und ist ums Haus gelaufen.«
    »Geht es Lena gut?«
    »Ja«, sagte er, doch sie hörte seiner Stimme an, dass es nicht stimmte. »Wenn Richard gewusst hätte, wie man eine Pistole lädt, wäre sie jetzt tot.«
    Sara lehnte sich zurück und versuchte, die Nachricht zu verdauen. »Hat Brian Keller schon was gesagt?«
    »Nichts«, sagte Jeffrey angeekelt. »Ich habe ihn zum Ver hör aufs Revier geladen, doch eine Stunde später kam seine Frau mit einem Anwalt.«
    »Seine Frau?« Wie konnte man nur so masochistisch sein?
    »Ja«, sagte Jeffrey, er dachte dasselbe. »Ohne Anklage kann ich ihn nicht hier behalten.«
    »Er hat Sibyls Forschungsergebnisse gestohlen.«
    »Ich treffe mich morgen mit dem Bezirksstaatsanwalt und dem College-Anwalt, um zu sehen, was wir ihm anlasten können. Ich schätze, es läuft auf Diebstahl von geistigem Eigentum hinaus, vielleicht auch Betrug. Es wird kompliziert, aber irgendwie kriegen wir ihn in den Knast. Er wird dafür büßen.« Er seufzte. »Räuber und Gendarm bin ich gewohnt. Wirtschaftsverbrechen sind mir zu hoch.«
    »Kannst du nicht beweisen, dass er als Komplize an den Morden beteiligt war?«
    »Das ist das Problem. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er beteiligt war«, erklärte Jeffrey. »Was Lena gesagt hat, war, dass Richard sie alle auf dem Gewissen hat: Andy, Ellen Schaf fer, Chuck.«
    »Warum Chuck?«
    »So genau hat Richard es nicht gesagt. Er wollte Lena ja nur auf seine Seite bringen. Ich glaube, er hatte sie gern. Ich glaube, er dachte, er könnte ihr helfen.«
    Sara dachte, dass Richard Carter nicht der Erste war, der Lena Adams retten wollte und dabei auf grausame Weise gescheitert war. »Und was ist mit William Dickson?«
    »Ein Unfall, es sei denn, dir fällt was ein, das auf Richard hinweist.«
    »Nein«, sagte Sara. »Und er hat nichts davon gesagt, dass Keller mit drinsteckt?«
    »Nichts.«
    »Warum hat er sich dann die Lüge mit der Affäre ausgedacht?«
    Jeffrey seufzte wieder, hörbar verärgert. »Er wollte nur Dreck aufwühlen, schätze ich. Oder vielleicht bildete er sich ein, Brian würde mit der Bitte um Hilfe zu ihm kommen. Wer weiß.«
    »Succinylcholin muss im Labor sicher verwahrt werden«, sagte Sara. »Es müsste eine Liste geben, in die sich

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