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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Polizeiauto auf dem Kiesufer und nahm resigniert zur Kenntnis, wie die Steinchen gegen den Lack des BMW spritzten. Nur wegen dem Babysitz hatte Sara ihr Zweisitzer-Cabrio gegen das größere Modell eingetauscht. Doch unter der Einwirkung von Tessa und anderen Naturgewalten war der Wagen Schrott, bevor das Baby überhaupt zur Welt kam.
    »Ist es hier?«, fragte Tessa.
    »Ja.« Sara zog die Handbremse an und sah in das ausgetrocknete Flussbett hinunter. Seit den neunziger Jahren litt Georgia unter einer Trockenperiode, und der breite Fluss, der sich früher wie eine dicke träge Schlange durch den Wald gewunden hatte, war zu einem dünnen Rinnsal geschrumpft. Zurückgeblieben war das rissige, trockene Flussbett, und die zehn Meter hohe Betonbrücke darüber wirkte fehl am Platz. Sara konnte sich erinnern, dass die Leute früher von dort geangelt hatten.
    »Ist das die Leiche?«, fragte Tessa und zeigte hinüber zu einer Gruppe von Menschen, die im Halbkreis standen.
    »Wahrscheinlich«, sagte Sara. Sie überlegte, ob sie sich noch auf College-Gebiet befanden. In Grant County gab es drei Städte: Heartsdale, Madison und Avondale. Heartsdale mit dem Grant Institute of Technology war das Schmuckstück des Bezirks, und jedes Verbrechen, das hier in der Stadt verübt wurde, wog umso schwerer. Ein Verbrechen direkt auf dem Campus wäre ein Albtraum.
    »Was ist passiert?«, fragte Tessa neugierig, obwohl sie sich noch nie für diese Seite von Saras Arbeit interessiert hatte.
    »Das muss ich erst noch herausfinden«, erklärte Sara geduldig und suchte im Handschuhfach nach dem Stethoskop. Es war eng auf dem Vordersitz. Sie legte eine Hand auf Tessas Bauch und ließ sie einen Moment dort liegen.
    »Ach, Schwesterchen«, seufzte Tessa und griff nach Saras Hand. »Ich hab dich so lieb.«
    Sara musste lächeln, als sie Tränen in Tessas Augen glitzern sah, und aus irgendeinem Grund hatte auch sie plötzlich einen Kloß im Hals. »Ich hab dich auch lieb, Tessie.« Sie drückte ihrer Schwester die Hand. »Bleib im Wagen. Ich brauche bestimmt nicht lange.«
    Jeffrey kam Sara bereits entgegen, als sie die Wagentür zuwarf. Sein schwarzes Haar war ordentlich zurückgekämmt, im Nacken war es noch feucht. Der maßgeschneiderte graue Anzug hatte perfekte Bügelfalten, und an der Brusttasche prangte das goldene Polizeiabzeichen.
    Sara dagegen trug eine Jogginghose, die ihre besten Tage lange hinter sich hatte, und ein T-Shirt, das irgendwann in der Reagan-Ära aufgegeben hatte, weiß zu sein. Ihre Füße steckten in Turnschuhen ohne Socken, die Schnürsenkel locker verknotet, sodass sie leicht hinein- und herausschlüpfen konnte.
    »Du hättest dich nicht so chic zu machen brauchen«, witzelte Jeffrey, doch sie spürte die Anspannung in seiner Stimme.
    »Was ist passiert?«
    »Ich bin mir da nicht sicher – « Er warf einen Blick auf ihren Wagen. »Du hast Tessa mitgebracht?«
    »Es lag auf dem Weg, und sie wollte unbedingt
mitkommen …« Sara unterbrach sich. Was konnte sie sagen, außer dass sie zurzeit alles tat, um Tessa glücklich zu machen – oder zumindest um sie ruhig zu stellen.
    Jeffrey verstand. »Lieber keine großen Diskussionen, was?«
    »Sie hat versprochen, dass sie im Wagen bleibt«, sagte Sara. Im selben Moment hörte sie die Wagentür zuschlagen. Die Hände in die Hüften gestemmt, drehte sie sich um, doch Tessa winkte schon ab.
    »Ich geh mal …«, rief sie und zeigte auf den Waldrand hinter sich.
    Jeffrey fragte: »Will sie nach Hause laufen?«
    »Sie muss aufs Klo«, erklärte Sara, während sie Tessa hinterhersah.
    Beide beobachteten, wie sich Tessa den steilen Abhang zum Waldrand hinaufschleppte, die Hände unter dem Bauch, als würde sie einen schweren Korb vor sich her tragen. Jeffrey sagte: »Darf ich lachen, wenn sie den Hügel runterrollt?«
    Statt einer Antwort grinste Sara.
    »Meinst du, sie kommt da oben allein zurecht?«
    »Bestimmt«, antwortete Sara. »Ein bisschen Bewegung bringt sie nicht um.«
    »Bist du sicher?«, fragte Jeffrey, anscheinend doch etwas besorgt.
    »Na klar«, versicherte Sara. Jeffrey hatte in seinem Leben noch nie mit einer schwangeren Frau zu tun gehabt. Wahrscheinlich befürchtete er, Tessa könnte Wehen bekommen, bevor sie den Waldrand auf der Anhöhe erreichte. Höchste Zeit wär’s jedenfalls.
    Sara schlug den Weg in Richtung Tatort ein, doch sie blieb stehen, als Jeffrey nicht hinterherkam. Sie ahnte, was er wollte.
    »Du bist heute Morgen ziemlich früh abgehauen«, sagte

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