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Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Titel: Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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mürrisches Gesicht.
    »Na, den Fängen der Staatsmacht entkommen?«, frotzelte ich.
    »Du bist eine echte Zicke, Grappa! Wer hat mich denn in das Haus reingejagt?«
    »Na ja, ich wollte dir die Chance eröffnen, drei Leichen zu knipsen und das Geschäft deines Lebens zu machen«, grinste ich. »Ist das mein Problem, wenn du sie dir versaust?«
    »Die haben mich von oben bis unten gefilzt«, jammerte Miller.
    »Mein Gott«, stöhnte ich. »Nun stell dich nicht so an! In anderen Ländern lägst du jetzt auf der Folterbank und würdest mit Elektroschocks gequält.«
    »Das täte vielleicht weniger weh, als von dir dauernd rumgeschubst zu werden!«
    Die Replik war nicht übel, wenn man seinen IQ berücksichtigt, dachte ich.
    »Wo hast du meinen Alfa abgestellt?«
    »Auf dem Parkplatz – wo sonst? Die Karre ist übrigens etwas schwergängig«, berichtete ich ihm. »Die Kupplung spinnt und die Bremsen sind in einem miserablen Zustand. Hast du den Wagen auch über eBay ersteigert?«
    »Liegt wohl eher an deinem Fahrstil, Grappa«, entgegnete er. »Bei mir läuft der Motor immer tadellos. Der will liebevoll und nicht brutal behandelt werden!«
    »Komm, Baby«, sagte ich gönnerhaft und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Wir zwei Hübschen gehen jetzt zur Staatsanwaltschaft. In zehn Minuten startet die große Show. Aber zieh vorher den Tarnanzug aus, ja?«
    Die Staatsanwaltschaft führte ihre Pressekonferenzen traditionsgemäß im Polizeipräsidium durch. Das Gebäude war bequem zu Fuß zu erreichen. Miller meckerte noch immer über seine rüde Behandlung durch die Polizei und ich stellte meine Ohren auf Durchzug. Männer neigten nun mal zu Lamentos, wenn sie ihr Ego angekratzt glaubten.
    In dem Besprechungszimmer tummelte sich die geballte Medienmacht. Hörfunk, Fernsehsender und zahlreiche Nachrichtenagenturen.
    Oberstaatsanwalt Bob Rabatt saß – Pfeife rauchend – am Tisch, neben sich Kati, die in der grauen Männerrunde flippig und bunt wirkte. Mein alter Freund Anton Brinkhoff, Leiter der Bierstädter Mordkommission, schenkte ihr gerade Kaffee ein.
    Rabatt räusperte sich und drückte den stinkenden Brennstab im Aschenbecher aus. Das bedeutete, dass es gleich losgehen würde. Die Kamerateams schalteten ihr Licht an.
    Wie oft schon hatte ich dieses Ritual von Fragen und Antworten mitgemacht, mal mehr, mal weniger engagiert. Die Staatsanwälte und Polizisten kamen und gingen, die Journalisten auch und ich fragte mich, wie lange ich hier wohl noch würde hingehen müssen?
    Die Worte des Staatsanwaltes rauschten an mir vorbei, die Sprache, die er verwendete, erstickte in steifen Substantivierungen. »Die Verbringung der Tatopfer in die Pathologie ...«, sagte Rabatt. Die drei Toten wurden entmenschlicht, waren nur noch längliche Pakete, die auf abwaschbare Tische gehievt und dann aufgeschnitten wurden.
    Der Oberstaatsanwalt erzählte erst mal nichts über den Zustand der Leichen und über die Art der Waffe. Natürlich ahnten die Medienleute, dass dies keine ›gewöhnlichen‹ Morde sein konnten, denn Rabatt sprach von »Schwierigkeiten bei der Klärung der Identität der drei Opfer«.
    »Bei dem Mann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den DGB-Chef Ansgar Hunze«, informierte dagegen Hauptkommissar Anton Brinkhoff und fing sich prompt einen unfreundlichen Blick von Rabatt ein. Brinkhoff nahm es gelassen und legte noch nach: »Die beiden weiblichen Opfer allerdings müssen noch identifiziert werden. Wir haben aber in den Handtaschen der Frauen Ausweispapiere gefunden, sodass dies keine Schwierigkeit sein dürfte.«
    Ich blickte zu Kati. Sie saß mit Pokerface neben ihrem Chef – ganz die kleine, harmlose Praktikantin, die kein Wässerchen trüben konnte.
    Ein Mehr an Informationen gab es nicht. Die Kollegen machten Fotos, holten Statements mit Rekorder und Kameras ein und langsam löste sich die Gesellschaft auf.
    Ziemlich heftige Geschichte, dachte ich. Jemandem auf einen fast weggeschossenen Kopf einen Arbeitsschutzhelm zu setzen, dazu gehörte schon einiges. Und es musste etwas bedeuten.
    Ich kannte Hunze nur mit einem schwarzen Schlapphut auf dem Schädel – mit dem Helm hatte er sich nur bei Betriebsversammlungen und am Tag der Arbeit verkleidet.
    Ich ging aufs Damenklo und Kati folgte mir unauffällig.
    »Der Täter hat ihn auf einen Stuhl gesetzt und gefesselt«, raunte sie mir zu. »Und dann erschossen. Sieht nach einer Hinrichtung aus.«
    »Und die Frauen?«, wollte ich

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