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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freundes neugierig gemacht. Ich war wirklich gespannt, um was es diesmal ging. Es mußte eine sehr große Sache sein, sonst hätte Wladimir anders geschrieben.
    Vor einigen Stunden hatte es noch geregnet. Die Bäume waren naß. Der Wind trug einen frischen Geruch zu uns herüber. Fischauge streifte seine Jacke über. Um ihn kümmerte ich mich nicht. Dafür folgte ich Michail Schneider zum Hintereingang des Hauses.
    »Sie haben einen ungewöhnlichen Namen für einen Russen.«
    »Ich weiß, aber meine Eltern waren deutschstämmig. Man hatte sie nach dem Krieg in die Ukraine gebracht. Erntehelfer.«
    So nannte er sie. Ich hatte dafür einen anderen Ausdruck, wollte aber nichts provozieren.
    Schneider schloß auf. Die Tür besaß ein kompliziertes Sicherheitsschloß. Wer hier wohnte, wollte es den Einbrechern zunächst einmal sehr schwer machen.
    Er selbst betrat als erster das Haus. Hinter mir schlich Fischauge her. Ich konnte ihn riechen.
    Schneider machte Licht. Ich wollte mich im Treppenhaus umschauen, aber das hatten die beiden nicht so gern. »Kommen Sie mit in den Keller, Mr. Sinclair.«
    »Und dort?«
    An der Kellertür drehte sich der Russe um und lächelte. »Keine Sorge, wir spielen nicht falsch. Denken Sie an den Brief Ihres Freundes Golenkow.«
    »Natürlich.«
    Die Kellertür war braun gestrichen und sehr dick. Sie gab kein Geräusch von sich, als Schneider sie aufzog. Er kippte einen Schalter. Über der Betontreppe und auch tiefer im Keller flammte das kalte Licht mehrerer Leuchtstoffröhren auf. Was hier unten in den breiten Betongängen gelagert wurde, konnte ich nicht entdecken. Die grauen Stahltüren waren geschlossen.
    Vor einer jedoch stoppte Schneider seine Schritte. Wieder holte er einen Schlüssel aus der Jackentasche. Zweimal mußte er ihn im Schloß bewegen, dann konnte er die Tür aufziehen und ließ mir diesmal den Vortritt. Sehr wohl war mir dabei nicht, aber ich dachte an das Schreiben und übertrat als erster die Schwelle.
    Der Raum war leer, bis auf zwei Hocker, die an der Wand standen. Und doch hatte er etwas Besonderes an sich. Zur Hälfte war er durch eine Glasscheibe geteilt.
    Schneider überholte mich und blieb dicht vor der Scheibe stehen, die in der Mitte einen Ausschnitt besaß, ein kleines Fenster, das sich aufziehen ließ.
    »Kommen Sie her, Mr. Sinclair.«
    Ich warf noch einen Blick zurück. Fischauge war wie ein Wachtposten an der Tür stehengeblieben, die Hände hielt er auf dem Rücken verschränkt.
    Neben Schneider blieb ich stehen. »Bitte«, sagte der Russe, »schauen Sie durch die Scheibe, und sagen Sie mir, was Sie sehen.«
    Ich hatte es schon bei meinem Eintritt wahrgenommen. Jetzt aber sah ich es deutlicher.
    Im Raum hinter der Glasscheibe stand eine Pritsche. Auf ihr lag bewegungslos ein Mann. Er trug noch seine Kleidung, eine graue Stoffhose und eine khakifarbene Jacke. Darunter ein blaues Hemd. Jacke und Hemd wiesen zwei gleiche Merkmale auf.
    Einschußlöcher!
    Dreimal war der Mann erwischt worden. Die Kugeln hatten ihn in die Brust getroffen.
    »Das ist Panzerglas«, erklärte Schneider. »Hatte ich mir schon gedacht.«
    »Gut, konzentrieren wir uns auf den Mann. Sie haben bestimmt erkannt, daß er tot ist.«
    »Richtig.«
    Schneider schaute mich an. »Ich habe ihn erschossen.«
    »Danke für das Geständnis, aber deshalb haben Sie mich bestimmt nicht hergeholt.«
    »Nein, das nicht. Mit diesem Mann hat es etwas Besonderes auf sich. Ich will von vorn anfangen. Wir waren Gegner und trafen in Afghanistan aufeinander. Dieser Mann, er hieß McGivern, gehörte der CIA an, deren Aktivitäten wir auch in Afghanistan spüren. — Wir gerieten also aneinander, es ging dabei um Waffen und danach nur, wer schneller war. Ich hatte das Glück und erwischte ihn.«
    »Gleich dreimal, wie?« sagte ich etwas gepreßt.
    »Ich mußte sicher sein.«
    »Okay, weiter.«
    »Aus bestimmten Gründen konnten wir den Mann nicht der CIA oder den Amerikanern überlassen. Wir schafften ihn außer Landes und wollten gewissermaßen einen Trumpf in der Hand haben, um ihn später den Amerikanern zu präsentieren, wenn sie uns wieder provozierten.«
    »Und weiter?«
    Der Russe hob die Schultern. »Unsere Rechnung ging nicht auf. Drei Kugeln hat er bekommen, er ist tot, er hätte tot sein müssen, aber er ist es trotzdem nicht. Das stellten wir fest, nachdem wir ihn in dieses Haus geschafft hatten. Hinter der Scheibe befindet sich nicht gerade eine Eiskammer, aber Leichen bleiben dort relativ lange

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