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Graues Land - Die Schreie der Toten (German Edition)

Graues Land - Die Schreie der Toten (German Edition)

Titel: Graues Land - Die Schreie der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Dissieux
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wandte sich zur Straße und deutete wahllos auf verschiedene Häuser. »Andere helfen auch, wo sie können. Das lenkt sie von ihren Ängsten ab. Wir haben jemanden, der sich im Supermarkt um die Vorräte kümmert, sie ordnet und katalogisiert. Ein anderer, Scott, ist für den Generator und den Treibstoff des Hotels zuständig. Und wiederum andere helfen uns bei Reparaturarbeiten oder laufen die Betonwälle ab und sehen nach eventuellen Schwachstellen.«
Wulf stemmte die Hände in die Hüften und deutete auf die Gürtel. »Nun, wenn Sie noch so einen hübschen Gürtel für mich haben, bin ich ab morgen dabei.«
»Das dürfte kein Problem sein. Aber ich wette, deshalb haben Sie nicht auf mich gewartet.« Sein Blick wurde ernst.
Parkers Blick wechselte kurz zwischen Joshua und Wulf, dann tippte er sich an die Stirn. »Ich werd’ dann mal«, murmelte er, schlug Joshua auf die Schulter und verschwand im Hotel. Auch Barry verabschiedete sich, indem er Wulf erneut die Hand reichte und auf einen der Bungalows auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu schlenderte.
»Sie haben Recht. Das war nicht der eigentliche Grund. Ich möchte mich gerne mit Ihnen unterhalten.«
Joshua deutete einladend in Richtung Straße. »Gehen wir ein Stück.«
Wulf entschied sich, direkt auf sein Anliegen zu sprechen zu kommen: »Christine hat mir gesagt, dass sich hinter dem Wall Infizierte befinden.«
Joshua blieb stehen und blickte mit ernstem Gesicht zu Boden. Dann sah er Wulf nachdenklich an. »Das ist richtig«, antwortete er nach einer Weile und ging langsam weiter. »Ich wollte Ihnen das erst sagen, wenn Sie sich an New Eden gewöhnt haben.«
»Wo kommen diese Menschen her?«, drängte Wulf weiter.
Joshua blickte sich nach allen Seiten um, als befürchtete er ungebetene Zuhörer.
»Als Parker und ich zusammen mit Boone hier ankamen, haben wir als erstes die beiden Straßen hier gesäubert.« Er hielt kurz inne und sah Wulf an. »Boone war ein Captain auf ›Boscom Field‹. Ein prima Kerl. Er hat uns hier sehr geholfen. Dann wollte er allerdings weiterziehen und nach seiner Familie suchen. Ich bete zu Gott, dass er sie gefunden hat.« Er schwieg eine Weile, während sie durch die Straße schlenderten. »Wir haben schnell damit begonnen, die Betonwände vom nahen Freeway, der Küste und von Baustellen mit einem Tieflader hierher zu fahren und aufzubauen. Das Ganze fand innerhalb weniger Tage statt, immer der Gefahr eines Angriffs ausgesetzt. Danach sind wir dann tiefer in die Stadt vorgedrungen.«
Die Haustür eines Bungalows öffnete sich und ein Junge schaute heraus. Als er die Männer erblickte, winkte er kurz und verschwand wieder, ehe sie seinen Gruß erwidern konnten.
»In der Stadt fanden wir Christine und drei andere Überlebende. In einem der Geschäfte hatte sich eine dieser widerlichen Kreaturen eingenistet. Wir machten kurzen Prozess mit ihr. Außerdem …« Es fiel Joshua sichtlich schwer, über seine Erlebnisse in den ersten Tagen in Mayfield zu berichten. »Außerdem stießen wir auf etwa ein Dutzend Infizierte. Haben Sie schon mal solche Menschen gesehen?«
Wulf nickte, erwiderte jedoch nichts.
»Diese Menschen tragen das Gift der Bestie in ihrem Körper, die sie angefallen hat. Wir vermuten, dass es die Kreatur war, die wir in einem Haushaltswarengeschäft gefunden haben. Die Menschen sterben innerlich und doch leben sie weiter.« Stevenson breitete hilflos die Arme aus. »Sie gleichen wandelnden Leichnamen. Wir fanden die meisten von ihnen in ihren Wohnungen. Sie standen einfach nur da, starrten uns aus blicklosen Augen an und bewegten sich nicht. Jeder von ihnen hatte Wundmale am Hals. Deshalb auch unsere Untersuchungen, als Sie und Ihre Gruppe in Mayfield ankamen. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
»Kein Grund zur Sorge«, antwortete Wulf. »Wir müssen alle vorsichtig sein in diesen Zeiten.«
Joshua biss auf seine Unterlippe und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Er wirkte ausgelaugt und alt. Das Werkzeug klapperte metallisch in seinem Gürtel.
»Wir wussten nicht, was wir mit diesen Menschen machen sollten«, fuhr er nach einer Weile mit matter Stimme fort. »Parker machte den Vorschlag, sie zu erschießen, denn wir alle haben schon erlebt, was aus den Infizierten einmal werden kann.«
»Werden kann ?« Wulf blieb stehen und sah Joshua ungläubig an. »Soviel ich weiß, mutieren infizierte Personen nach einigen Tagen zu blutrünstigen Bestien.«
Joshua schüttelte den Kopf. »Nicht alle, Jim. Die meisten schon,

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