Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
Vom Netzwerk:
ganz rechts
außen saß. Häberle nickte ihm dankbar zu. »Natürlich ist es okay, wenn wir
versuchen, Astor irgendwo auf der Autobahn stoppen zu lassen. Das ist Sache
meiner Kollegen von den einzelnen Autobahnpolizeirevieren. Aber falls wir es
tatsächlich mit technischen Manipulationen an Fahrzeugen zu tun haben, wie ich
euch bereits per E-Mail übermittelt habe, dann sollten wir die anderen tatsächlich
informieren.«
    Ein
junger Kollege nickte eifrig. »Ich hab Ihren Bericht über Ihr Gespräch mit
diesem Sachverständigen gelesen. Das klingt ziemlich nach Science-Fiction,
finden Sie nicht? Man könnte gerade meinen, es sei möglich, Fahrzeuge auf der
Autobahn wie Modellautos fernzusteuern und gegen Brückenpfeiler krachen zu
lassen.«
    »Genau
so ist es aber«, war Häberle überzeugt, »natürlich bedarf es dazu eines
speziell programmierten Geräts, das aber nicht größer ist als eine
Zigarettenschachtel, und das bei einem heftigen Zusammenprall nahezu
vollständig zertrümmert wird. Zumindest wird es bei einer normalen
Unfalluntersuchung nicht auffallen.« Der Göppinger Chefermittler war von den
Schilderungen des Sachverständigen derart fasziniert gewesen, dass er jedes
Detail in Erinnerung behalten hatte. »Nur wenn ein Verdacht auf Manipulation
vorliegt, würde ein total beschädigtes Auto bis ins letzte Detail zerlegt und
auf Rückstände nach einem elektronischen Gerät untersucht.«
    »Aber«,
so hakte Grantner nach, »du hast auch g’schrieb’n, dass der Manipulator
Sichtkontakt haben muss, weil er sonst gar nicht erkennen kann, wie er das Auto
möglichst effektiv gegen etwas stoß’n lassen kann, damit die Insassen ums Leben
kommen.« Grantner lehnte sich müde zurück. »Sag jetzt bitte nicht, so was sei
womöglich schon bei der Lady Di angewandt word’n, die mit ihrem G’spusi, diesem
Ägypter, und dem Chauffeur gestorben ist, als das Auto in Paris an einen
Betonpfeiler gekracht ist.« Er sah in die schweigende Runde und sprach, an Häberle
gewandt, weiter: »Du darfst auch nicht überseh’n, dass dies vorläufig nichts
weiter als eine der möglichen Theorien ist. Vergiss bitte die offiziellen
Unfallprotokolle nicht, in denen auch von Fahrzeugen die Rede ist, die den
Verunfallten abgedrängt haben sollen.«
    Häberle
versuchte, die unterschiedlichen Meinungen in Einklang zu bringen. »Aber was
schadet’s denn, wenn wir zumindest die beiden, die mit ihren Wohnwagen schon
losgefahren sind, vorsichtshalber warnen? Den Falkenstein und den Fischer.« Die
meisten Kollegen nickten.
    »Meinetwegen«,
brummte Grantner in die Runde, »tun S’, was Sie nicht lass’n können. Aber
stimmen Sie sich mit dem Staatsanwalt ab.«
    Häberle
sah den Chefinspektor aufmunternd an.
    Nur
Platzko unterbrach die entstandene Stille: »Mich irritiert noch was anderes.«
    »So?«,
brummte Grantner.
    »Frau
Dobler-Maifeld ist auch nicht erreichbar.«

87
     
    Falkenstein hatte allein schon
wegen seines langen Wohnwagens auf dem Weg ins Tessin einen Umweg in Kauf
nehmen müssen. Der Oberjochpass, der aus dem Bereich Tannheimer Tal in Richtung
Sonthofen führte, wäre zwar die direkte Route nach Bregenz gewesen, doch riet
der ADAC Gespannfahrer von dieser kurvenreichen Strecke ab. Falkenstein war
deshalb ebenfalls über Pfronten ins Voralpengebiet gefahren. In der
langgezogenen Gemeinde fand sich außerdem meist ein genügend großer Parkplatz,
um vor der Weiterfahrt noch ein bisschen verweilen zu können.
    Die
Falkensteins liebten dieses Städtchen, bummelten eine Zeit lang, besahen sich
Schnitzereien in den Auslagen einiger Geschäfte und beschlossen, in einem der
zahlreichen Wirtshäuser in Ruhe zu Mittag zu essen.
    Sie wollten ihre Weiterfahrt gemächlich angehen und
gegebenenfalls unterwegs noch eine Übernachtung einlegen. Falkenstein steuerte
zunächst die A7 an und folgte ihr nordwärts, vorbei an der Anschlussstelle
Nesselwang/Oy. »Hier soll irgendwo der höchste Autobahnpunkt Deutschlands
sein«, sagte er beiläufig, als der Mercedes die langgezogene Rottachtalbrücke
erreichte. Seine Frau auf dem Beifahrersitz nahms wortlos zur Kenntnis – dabei sollte es ein Versuch sein, sie von den Gedanken
über die turbulenten und tragischen Ereignisse des Wochenendes abzulenken. »Ich
überleg mir noch immer, ob es nicht angebracht gewesen wäre, bis zur Beerdigung
zu bleiben.«
    Sie
hatten sich darüber auf dem Campingplatz auch noch mit dem Ehepaar Fischer
unterhalten. Sie waren jedoch zu der Überzeugung gelangt,

Weitere Kostenlose Bücher