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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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deine
Staatsanwälte und Richter zuständig sind.«
    »Sei
doch nicht gleich beleidigt«, besänftigte ihn Grantner. »Auch das ist kein
Vorwurf.«
    »Und
wie passen nun all diese Fahrräder in eure Theorie?«
    »Wir
hab’n das Szenario von Freitagfrüh durchgespielt. Pass auf, August: Dieser
Radler, den der Seilbahnmensch gesehen hat, kam mit dem Fahrrad daher, hat am
Parkplatz auf die Frau Waghäusl gewartet, die er vermutlich gekannt hat und von
der er wusste, wann sie kommen würde. Vermutlich hat er sein Ticket bereits
gehabt und ist ihr in die Gondel gefolgt.« Häberle lauschte, während er die
Wohnmobiltür einrasten ließ und sich in die Polster setzte.
    Grantner
erklärte weiter: »Er sticht der Frau die Spritze in den Oberschenkel, steigt
oben aus und verschwindet als Wandersmann, als wenn nichts gewesen wäre. Kein
Mensch schaut ihm nach, niemand merkt etwas. Ja, er ist sogar so dreist, dass
er dem Seilbahn-Angestellten noch zuruft, der Frau sei es übel geworden und sie
fahre wieder ins Tal zurück. Eine andere Variante wäre: Er geht auf dem
schnellsten Weg zu Fuß ins Tal runter. Nach etwa eineinviertel Stunden,
vielleicht auch schneller, ist er wieder unten. Allerdings hätte er dann wieder
mit seinem Fahrrad verschwinden können. Dagegen spricht die Aussage Obermosers,
das Rad noch am Sonntagmorgen auf dem Parkplatz gesehen zu haben.«
    »Wenn
der Radler unser Täter ist, hat er das Rad erst später wieder abgeholt – oder
es wurde mittlerweile geklaut. Unser Täter kann also auf dem Berg geblieben
sein«, überlegte Häberle. »So ähnlich hab ich mir das auch schon gedacht.
Außerdem hab ich Astors Fahrrad selbst am Sonntag gesehen. Aber, wie gesagt, es
war nicht rot.«
    »Für
Astor wäre es aber auch ein Leichtes gewesen, diese Spritze unter Fischers
Caravan zu legen.«
    »Um
einem seiner Kumpel den Mord in die Schuhe zu schieben?«, fragte Häberle
zweifelnd zurück. »So ganz vermag ich das nicht nachzuvollziehen, Paul. Denn
wenn wir die Geschichte zu Ende denken, hätte ja Astor ausgerechnet die Mutter
seiner Geliebten umgebracht – sofern man diese Rückschlüsse
aus dem Porträtbildchen ziehen darf, das du gesehen hast.«
    »An
diesem Techtelmechtel hab ich keinen Zweifel.«
    »Vermutlich
hast du recht, denn als ich gestern in seinem Wohnwagen war, war das Bild nicht
mehr da. Er hat’s wohl ganz schnell verschwinden lassen. Dafür muss es einen
Grund geben.«
    »Siehst
du. Die beiden haben regen Kontakt. Und zwar nicht nur telefonisch.
Wahrscheinlich ist Astor über alles bestens informiert, was in der Gruppe
läuft.«
    »Na
ja«, brummte Häberle, »egal, was da im Hintergrund läuft, bin ich mir ziemlich
sicher, dass Astor nicht nur auf Versicherungen macht, sondern jener ›Martin‹
ist, der regelmäßig über die Lande zieht und bei Werbe- und Kaffeefahrten
Rentner übern Tisch zieht. Ich hab dir ja davon berichtet, dass wir eine Zeugin
ausfindig gemacht haben, der an diesem Martin im Herbst letzten Jahres so ein
für einen Mann eigenartiges Schmuckstück aufgefallen ist.«
    Grantner
zögerte. »Die Frage ist nur, welche Rolle Larissa spielt.«
    »Vermutlich
keine sehr schöne. Vielleicht unterstützt sie ihren geliebten Astor und warnt
ihn vor den Recherchen ihrer Mutter und der Professorin.«
    »Und
Astor bringt einen nach dem anderen um, der sich ihm in den Weg stellt«,
ergänzte Grantner.
    »Was
mir an dieser Theorie nicht so recht gefallen mag«, räumte Häberle ein, »ist
das Motiv. In meinen Augen ist Astor mit seinen Geschäften, soweit wir sie
jetzt überblicken können, kein so großes Kaliber, dass er gleich zum Äußersten
greifen müsste. Und selbst wenn er bei der Honorarabzocke für die Geistheilung
auch mit drin hängt, geht’s doch um vergleichsweise kleine Beträge, deretwegen
man nicht gleich ein paar Leute umbringt.«
    Grantners
kurzes Zögern bestätigte Häberle, dass sein Einwand auf Zustimmung stieß. »Du
meinst, wir sollten uns nach größeren Kalibern umsehen?«
    »Denk
an die Konten in Jungholz«, wurde Häberle deutlich.
    »Dass
Geld eine Rolle spielt, ist uns klar«, erwiderte Grantner schnell. »Man darf
nicht übersehen, dass Larissa nach dem Tod ihrer Mutter vermutlich einen
schönen Batzen erben wird. Und ich kann mir durchaus vorstell’n, dass dieser
Hochsteinhof nicht ganz so gut läuft, wie’s notwendig wär’, um so einen Kasten
über Wasser zu halten.«
    Häberle
spürte plötzlich, dass Eile geboten war. Im Lauf des Gesprächs hatte sich

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