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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Plattersteins Diktiernotizen
gewonnen haben, dann geht’s jetzt ans letzte Geheimnis, das sie offenbar
aufgespürt hat – und zwar in der Blumenhandlung. Allerdings stellt sich mir die
Frage, wie die ›Gegenseite‹, falls es so etwas überhaupt gibt, darauf gestoßen
ist.«
    Häberles
Augen blitzten im Blaulicht, das noch immer von dem Tümpel herüberzuckte. »Da
war die Karin Waghäusl anfangs sicher eine gute Quelle. Sie war nach dem Tod
ihres Mannes, dessen angeblichen Signalen aus dem Jenseits und den Spuren in
seine Vergangenheit sehr empfänglich für allerlei seltsame Theorien. Man kann
davon ausgehen, dass innerhalb dieser Hüttengruppe auch darüber sehr viel
gesprochen wurde.« Er sah erneut Linkohr tief in die Augen. »Und nicht nur in
dieser Gruppe«, betonte er dabei. »Auch gegenüber ihrer Tochter Larissa wird
sie manches erzählt haben, zumal die Story von einer eingemauerten Vorrichtung
zur Erforschung von Gedankenübertragung oder Ähnlichem natürlich den
Verschwörungstheorien Tür und Tor öffnet.«
    »Sie
gehen also davon aus, dass der oder die Täter auch daran interessiert sind?«
    »Wer
schon so viel riskiert hat, schreckt vor nichts mehr zurück«, resümierte
Häberle. »Die Mitwisser sind beseitigt. Jetzt läuft der letzte Akt.«
    Linkohr
war irritiert. »Wie meinen Sie das?«
    »Wie
ich es sage«, grinste Häberle. »Jetzt.«

105
     
    Inzwischen waren es schon mehr
als zehn Schläge, die durch das Mauerwerk dröhnten. Birgit Landau und ihr Mann
hatten ihr Schlafzimmer vorsichtig verlassen, um die Herkunft dieser Geräusche
lokalisieren zu können. Doch von hier aus war es nicht festzustellen. Sie
hatten Licht gemacht, hatten das Fenster geöffnet, um vom zweiten Stock der
Bergseite aus auf die Seitenstraße hinabschauen zu können. Aber im Schein der
Straßenlampen war nichts Auffälliges zu erkennen. Nur geparkte Autos, aber
keine Menschen, nichts, was die Schläge, die im Abstand von ein bis zwei
Minuten das Haus erschütterten, erklären würde. Sie lauschten in die Nacht
hinaus, inzwischen war es 2.45 Uhr geworden, und das Morgengrauen auch an
diesem Juni-Morgen noch weit entfernt.
    Moritz
Landau, ein furchtloser großer Mann, ging in den Flur, um das Schloss der
Wohnungstür ins Treppenhaus vorsichtig aufzudrehen und sie einen Spalt weit zu
öffnen. Als jetzt ein neuerlicher Schlag erfolgte, hatten beide keinen Zweifel
mehr daran, dass die Ursache innerhalb des Hauses liegen musste. Seine Frau
hatte über seine breiten Schultern hinweg ebenfalls gelauscht und flüsterte ihm
ins Ohr: »Ich ruf die Polizei.«
    Er
zögerte, nickte ihr dann aber zustimmend zu. »Ich geh mal vorsichtig runter.«
    »Nein,
bitte nicht«, flehte sie ihn flüsternd an.
    »Lass
mich«, wehrte er ab, warf den Bademantel über, griff sich als Waffe einen
stabilen Besen und schritt langsam, ohne Licht anzuknipsen, die Stufen hinab.
Durch die Fenster fiel das Licht der Straßenlampen und beleuchtete schwach
seinen Weg.
    Zitternd
und aufgewühlt drückte Birgit Landau am mobilen Teil des Telefons die 110 und
hatte nach wenigen Sekunden die Einsatzleitstelle der Polizei am Apparat.
Obwohl ihr die Angst den Hals zuzuschnüren drohte, nannte sie schnell Namen und
Adresse, um dann ihr Anliegen loszuwerden: »Wir haben einen Einbruch. Im
Keller. Unten«, stammelte sie. »Jemand hämmert an der Wand herum.«
    »Bleiben
Sie in Ihrer Wohnung«, kam die ruhige Stimme eines Polizeibeamten zurück. »Wir
sind bereits vor Ort.«
    »Sie
sind … « Frau Landau konnte ihr Erstaunen nicht verbergen.
    »Erklär
ich Ihnen später. Sie sagten, jemand sei schon eingedrungen?«
    »Jemand
schlägt gegen die Wand. Im Keller. Brechen Sie das Holztor an der Talseite
auf.«
    »Ich
habe verstanden«, bestätigte der Beamte und wiederholte eindringlich: »Bleiben
Sie in Ihrer Wohnung. Machen Sie sich nicht bemerkbar. Auf keinen Fall.«
    »Danke«,
atmete Birgit Landau schwer und beendete das Gespräch, um ins Treppenhaus
hinauszuhasten, wo ihr Mann inzwischen abwärts verschwunden war. »Moritz!«,
rief sie gedämpft. »Moritz!«
    Doch er
antwortete nicht. Stattdessen dröhnte ein weiterer Schlag durch das Haus. Für
einen Augenblick war sie hin- und hergerissen. Sie konnte doch Moritz nicht
allein lassen. Sie zögerte, erinnerte sich an die Aufforderung des Beamten, der
ihr empfohlen hatte, in der Wohnung zu bleiben. Doch dann entschied sie,
ebenfalls nach unten zu gehen.
    Ihr
Mann hatte bereits den unteren Gewölbekeller erreicht und

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