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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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sagst
du?«
    »Ja,
eine Tote, heute Vormittag – ohne Papiere. Weißt du, was
das bedeuten kann?«
    Astor
lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seinem blauen Strickpullover.
    »Ich
war heut Morgen dort«, fuhr Fischer fort, »ganz zufällig. Ich war mit dem
Fahrrad unterwegs, um im Supermarkt drunten einzukaufen, und bin dann noch bis
zur Talstation gefahren.« Er zögerte. »Einen kurzen Moment hab ich gehofft,
Karin treffen zu können. Die kommt doch normalerweise immer so bald.«
    Astor
hörte seinem Freund aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen.
    »Doch
wie ich auf dem Parkplatz ankomme, bemerke ich plötzlich viel Blaulicht. Jede
Menge Einsatzfahrzeuge.« Er musste gegen seine innere Unruhe ankämpfen. »Sie
haben dann jemanden die Treppen der Seilbahn runtergetragen.« Er sah Astor fest
in die Augen.
    »Du
meinst … « Astor ließ sich von der Aufregung nicht anstecken. »Du meinst
doch nicht im Ernst, dass Karin das war?«
    Fischer
spielte nervös mit einem Blatt Papier, das vor ihm ein Stück weit aus einem
Aktenstapel herausragte. Er wusste nicht so recht, wie er seine Ängste
formulieren sollte. »Ich hab die Frau nicht genau sehen können, aber sie hat
mich an Karin erinnert. Und als Renate und ich die Nachricht gehört haben,
haben wir gleich an sie gedacht.«
    »Das
wär furchtbar, Robert. Dann wär’ an dem, was sie euch an Silvester gesagt hat,
doch was dran?« Astor spielte auf eine Bemerkung Karins an, die ihm Robert
damals einige Tage später zugetragen hatte. Es war dabei um den Inhalt eines
Gesprächs gegangen, das die Fischers als Gäste der Silvesterparty im Hotel von
Karins Tochter noch zu später Stunde geführt hatten. Inwieweit das damals
Gesagte auf Fakten beruhte oder eher der Fantasie eines leicht beschwipsten und
ohnehin vom Schicksal gebeutelten Gehirns entsprang, blieb allerdings
ungeklärt. Karin jedenfalls hatte die Berghütten-Wochenenden angesprochen und
dann mit jedem Glas Sekt, das sie trank, ihr Herz noch heftiger ausgeschüttet.
    »Und du
meinst, ihre Ängste waren begründet?«, hakte Astor nach einer kurzen Pause
nach.
    Fischer
nickte und lehnte sich zurück, sodass die offene Joggingjacke den Blick auf
sein viel zu enges, buntes T-Shirt freigab, in dessen weitem Halsausschnitt ein
Goldkettchen glitzerte. »Renate und ich fragen uns nur, wen sie damals gemeint
haben könnte.«
    Astor
kratzte sich an den Augenbrauen. »Aber sie hat nichts Genaues darüber gesagt,
keine Andeutungen? Keine Namen? Nichts?«
    »Nichts,
nur halt diese eine seltsame Bemerkung, von der ich dir ja damals berichtet
habe – dass sie gesagt hat, die Welt ist voller Verräter.«
    Astor
nickte. »Mit Verlaub gesagt, Robert, diese Bemerkung kannst du heutzutage auf
alle Lebensbereiche beziehen.« Er überlegte kurz. »Und wenn es im Radio heißt,
sie hätten eine unbekannte Tote gefunden, dann muss dies auch nicht
zwangsläufig auf ein Verbrechen hindeuten.«
    »Nein,
muss es natürlich nicht. Aber überleg doch: ›Unbekannte Tote‹. Sie hatte also
nichts dabei, womit sie zu identifizieren gewesen wäre. Es wäre doch ein
ziemlicher Zufall, wenn so jemand, der allein in den Bergen unterwegs ist,
plötzlich tot umfällt.«
    »Ist
sie tot umgefallen?«, fragte Astor schnell.
    »Nein,
das heißt – ich weiß es nicht. Hab ich jetzt nur so dahingeredet.«
    »Und
gesehen hat in der Seilbahn niemand etwas?«
    »Mensch,
Uwe, ich hab’s nur aus den Nachrichten. Aber ich befürchte, wenn mehr dahinter
steckt, dann werden wir noch mehr als uns lieb ist mit dieser Sache
konfrontiert.«
    Astor
atmete schwer. »Ich denke, dass Karins Hinweise an Silvester eher mit dem
Flugzeugabsturz zu tun hatten. Man hat ja, soweit ich weiß, die Ursache nie richtig
herausfinden können. Rauch im Cockpit, hat’s zwar geheißen, aber vielleicht
steckte ja was ganz anderes dahinter. Ihr Mann zählte zu den ganz Großen im
globalen Finanzgeschäft, das damals noch weitgehend unter Ausschluss der
Öffentlichkeit vonstattengegangen ist.«
    »Du
denkst an Sabotage, einen Terroranschlag?«
    »Weiß
man’s?« Astor verspürte jetzt keine Lust mehr, mit seinem Freund darüber zu
diskutieren. Nicht mal, mit ihm ein Bier zu trinken.

20
     
    Larissa hatte Gewissheit
bekommen. Nach dem kurzen Telefonat mit Jensen war ihr sofort klar gewesen,
dass mit der unbekannten Toten, von der sie im Radio gehört hatte, nur ihre
Mutter gemeint sein konnte. Sie hatte das Bezirkspolizeikommando in Reutte
angerufen und war so schnell sie

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