Green Franchising
des Schädigenden in den Bereichen Ökonomie, Ökologie, Kultur und Soziales.
Die Grundvoraussetzung, eine Selbstverpflichtung in dieser Form als Franchise-System überhaupt eingehen zu können, ist nicht der Wille von den Franchise-Gebenden, sich im Wettbewerb zeitgemäß zu differenzieren und am »Grünen Markt« stärker zu partizipieren. Grundvoraussetzung ist vielmehr ein klares Bekenntnis zum Thema Verantwortung, eine gesellschaftskompatible Werthaltung und das Wissen, dass mit dieser Selbstverpflichtung ein Veränderungsprozess im Unternehmen angestoßen wird, der das gesamte Unternehmen betrifft und durchdringt. Verantwortung kann nicht an einzelnen Positionen im Organigramm und damit an bestimmten Menschen im System festgemacht werden, sie kann nur wahrgenommen werden. Ziel eines idealen Greenfranchise-Systems ist es, dass alle im System Beschäftigten sowohl in ihrem Leben als auch in ihrer Tätigkeit für sich und die Gesellschaft verantwortlich handeln. Wie kann dieses Ziel am schnellsten und effektivsten angegangen und erreicht werden? Hier sehen wir eine zweistufige Strategie, die nacheinander und aufeinander aufbauend realisiert werden kann.
Greenfranchise-Stufe eins
Sie umfasst die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung nach innen. Hier geht es darum, systemintern – beginnend beim Franchise-Gebenden über die Franchise-Nehmenden bis zu den Mitarbeitenden der Zentrale – durch gezielte Maßnahmen (z. B. gemeinsame Information, Schulungen und Motivationsmaßnahmen) Verantwortung aufzubauen und verantwortliche Umgangsformen einzuüben. Dabei geht es sowohl um Eigen- als auch Fremdverantwortung. Das heißt für Sie als Franchise-Gebenden, dass Sie sich folgende Fragen stellen sollten: Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf von Verantwortungsübernahme? Mit welchen Vorurteilen ist in diesem Zusammenhang zu rechnen? Wo steht man sich als derjenige oder diejenige am meisten selbst im Weg? Unsere eigenen Vorurteile stellen oftmals die größte Bremse dar, weil Veränderungsprozesse immer eine Kettenreaktion zur Folge haben, wie wir es am Beispiel Wal-Mart gesehen haben. Vorurteile entstehen, weil über Jahre gewachsene und praktizierte und zum Teil sehr bewährte Prozesse und Abläufe infrage gestellt werden. Und nicht nur das, auch Besitzstandswahrung spielt eine große Rolle. Überall sind Personen involviert, die in den Veränderungsprozess einbezogen werden und das überdenken müssen, was sie als ihr eigenes Revier betrachtet haben. Dabei geht es beispielsweise um Neudefinitionen von Tätigkeitsfeldern – und das bringt für einige eine Motivationssteigerung mit sich, weil sie etwas Neues ausprobieren dürfen. Bei anderen lösen solche Prozesse eher Angst aus, weil sie aus der sicherheitsgebenden Komfortzone gerissen werden. Das bedeutet für die Verantwortlichen bzw. Change-Agenten, dass sie Fingerspitzengefühl brauchen, um über eine entsprechende Informationspolitik und Weiterbildung die Mitarbeitenden und Partner/innen gedanklich abzuholen.
Jürgen Dawo
Antworten von Jürgen Dawo, Firmengründer und Franchise-Geber von Town & Country, aus unserem Greenfranchise-Interview von 2011:
»Sie unterstützen unter anderem diverse Kinderhilfsprojekte wie z. B. die Ronald-McDonald-Häuser, Kinder-Sportmannschaften und mehr. Als Vollblutunternehmer sprühen Sie vor Energie und Ideen. Überfordern Sie damit manchmal Ihre Franchise-Partner/innen?
Strategie-Foren, Querdenker-Kongresse, Franchise- und Unternehmer-Tagungen und vieles mehr gehören für mich zur Inspirationsquelle. Und nachhaltig kann nur sein, wer sich mit den vielfältigen Konsequenzen seines Tuns in Wechselwirkung mit der Umwelt und dem sozialen Umfeld auseinandersetzt.
Wer so denkt und handelt, sucht auch adäquate Franchise-Partner/innen, die offen sind und wertschätzend. So haben wir unser Partnermarketing aufgebaut. Von der Selektion der Partner/innen bis hin zum stetigen Austausch. Gerade was die Weiterentwicklung anbelangt, da führen wir dreimal im Jahr eine sogenannte Innovationsschmiede mit unseren Franchise-Nehmern und -Nehmerinnen durch. Ein internes Wiki sorgt parallel dafür, dass Ideen der Partner/innen einen Platz bekommen und auch gleich von allen Teilnehmenden geprüft und auf Effizienz und Machbarkeit bewertet werden.
Natürlich gibt es auch Skeptiker, die bei Neuerungen im System erst einmal zurückhaltend sind. Aber gut die Hälfte der Partner/innen ist in der Regel sofort
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