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Green Franchising

Green Franchising

Titel: Green Franchising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bellone , Thomas Matla
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dabei.«
    www.hausausstellung.de
    Lesen und sehen Sie dazu auch die Vorstellung von Town & Country auf einer unserer ersten Farbseiten.
    Rollenwechsel beim Greenfranchising
    Dem Franchise-Geber und der Franchise-Geberin kommt eine Sonderstellung zu. Sie stellen als System-Erfinder und -Erfinderin den Kopf des Franchise-Systems dar und haben aufgrund ihrer Persönlichkeit und Stellung nicht selten eine dominierende Rolle im System inne. In klassischen Franchise-Systemen wird diese mitunter als die »Mutter« und der »Vater« des Systems bezeichnet. Und entsprechend sind oft die beidseitigen Verhaltensweisen. Die Franchise-Gebenden sehen sich selbst als »Über-Mutter« und »Über-Vater«, die für ihre »Kinder« sorgen und für sie Entscheidungen treffen müssen. Die Franchise-Nehmenden fühlen sich in eine Rolle gedrängt, in der sie sich wie »Kinder« beweisen müssen. Dominanz- und Profilierungsstrategien mit juristischem Beistand sind weniger selten, als man denkt. Die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Parteien läuft nicht auf der gleichen sozialen Ebene. Nach dem Modell der Transaktionsanalyse von E. Berner 49 ist dies eine häufige Ursache für Missverständnisse dieser Art.
    Diese traditionelle Rolle des Franchise-Gebenden ist mit Greenfranchise-Systemen nicht mehr kompatibel. Sie wird bereits von einigen Franchise-Gebenden aktiv verändert und neu definiert. In vielen Interviews und der täglichen Arbeit mit unterschiedlichen Systemen, die Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortungsübernahme als wichtig erachten und zu leben versuchen, hat sich gezeigt, dass der Kopf des Systems einen wesentlichen Unterschied macht und systemverändernd oder stabilisierend wirken kann. Die mental neuen Franchise-Gebenden haben eine ganz andere Vorstellung von Verantwortungsübernahme, von nachhaltigem Engagement und von Wertschätzung – sich selbst und den Anspruchsgruppen gegenüber, und das im Einklang mit der Gesellschaft.

    Abbildung 10: Franchise-Denkwerkzeug – Franchise-Geber/innen-Rollen
    Der neue Franchise-Geber und die neue Franchise-Geberin sind ausformulierte Persönlichkeiten, mit einer klaren Werthaltung und dem Willen zur Sinngebung. Sie sind nicht nur auf ihr jeweiliges Geschäftsfeld und den darin möglichen Umsatz fokussiert, sondern sehen und erkennen größere gesellschaftliche Zusammenhänge. Sie wollen ganz bewusst und erkennbar für Werte stehen und diese nach innen und außen leben. Durch Wertschätzung im Umgang mit anderen Menschen erarbeiten sie sich Respekt und Anerkennung. Ihr Aufgabenfeld im System wird stärker von Moderation und Innovation sowie Führen durch Vorbildcharakter bestimmt, als es heute in vielen klassischen Franchise-Unternehmen der Fall ist.
    Die eigene Rolle zu überdenken, mit Gepflogenheiten zu brechen und sich auf etwas Neues einzulassen, ist einfacher gesagt als getan. Dies liegt daran, dass Gewohntes nach dem Motto »Ich habe das immer schon so getan« auch eine gewisse Grundsicherheit gibt. Nur verhindert das starre Festhalten am Gewohnten die Anpassung an sich ändernde Verhältnisse, anstatt Sie zum/r, Vordenker/in in der eigenen Branche oder Position werden zu lassen. Wir haben festgestellt, dass eine schriftliche Standortbestimmung, eine eigene »SWOT-Analyse« sowohl für Franchise-Gebende wie -Nehmende positiv ist. Die schriftliche Fixierung ist dabei wichtig, weil Gedanken ein sehr flüchtiges Gut sind und erst das Aufschreiben eine Form ermöglicht. Vielleicht haben Sie auch schon den einen oder anderen Persönlichkeitstest gemacht und kennen Ihre Talente, persönlichen Ressourcen und Eigenschaften wie Verhaltensmuster. Gehen wir jetzt nur einmal auf die Fragen ein, die Sie sich zur Selbstreflexion im Rahmen einer neuen Franchise-Gebenden-Rolle stellen:
    Sie haben einiges über das Greenfranchise-Prinzip gelesen. Welche mentalen Einschränkungen erleben Sie bei sich selbst, wenn Sie sich Ihr Leistungsangebot in diesem Zusammenhang vorstellen? Was deckt sich mit Ihrer eigenen Vorstellung, wie Ihr Angebot dann sein »muss«? Welche Veränderungen können Sie sich im Rahmen Ihres Produktes 1 (Geschäftskonzept) und Produktes 2 (Franchise-Angebot) vorstellen? Wo sehen Sie die größten Chancen und wo Risiken? Wo ist Ihre mentale Schmerzgrenze bei dieser Thematik?
    Mit den eigenen Vorstellungen und Prägungen vertrauter zu werden hilft dabei, sich selbst zu überwinden und zu sehen, welche Möglichkeiten mit welchen Konsequenzen verbunden sind.

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