Green Franchising
Ihrem Franchise-System darstellen. Und so geht es zunächst auch darum, eine eigene Standortbestimmung vorzunehmen. Welchen Stellenwert hat die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung für Sie und welche Auswirkungen haben Veränderungsprozesse auf das nähere Umfeld? Denn alles ist miteinander verzahnt.
Das Greenfranchise-Oktogramm:
1. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme übernehmen gesellschaftliche Verantwortung
2. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme setzen sich nachhaltige Ziele
3. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme sind stabil strukturiert
4. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme sind wählerisch
5. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme kultivieren ihre Werthaltung
6. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme sind nachhaltig innovativ
7. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme stellen sich ihren Stärken entsprechend dar
8. Wahrheit: Greenfranchise-Systeme sind auf Wachstum ausgerichtet
Jede Wahrheit steht mit einigen Kernbegriffen für ein ganz bestimmtes Feld, mit dem sich Greenfranchiser befassen sollten, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Dazu haben wir verschiedenste Praxis-Statements einfließen lassen, die das jeweilige Thema illustrieren und Impulse geben sollen. Nachfolgend gehen wir auf die einzelnen Wahrheiten detailliert ein.
Abbildung 9: Franchise-Denkwerkzeug – Greenfranchise-Oktogramm
3.1 Greenfranchise-Systeme übernehmen gesellschaftliche Verantwortung
Was bedeutet die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung für Greenfranchise-Systeme? Wo und wie fängt ein Greenfranchise-System damit an? Wer sollte dafür zuständig sein? Wen betrifft gesellschaftliche Verantwortungsübernahme eigentlich? Und was umfasst dieser randunscharfe und kernprägnant erscheinende Begriff?
Klassische Wirtschaftsunternehmen wie Franchise-Systeme sind von ihrer Zielsetzung und Organisationsform her auf Gewinnmaximierung ausgerichtet. Verantwortungsübernahme gegenüber Anspruchsgruppen findet deshalb nur im Sinne der Gewinnmaximierung gemäß Strategie und Zielsetzung statt. Konkret bedeutet das beispielsweise, mit Blick auf die Endkonsumierenden, dass Produkte und Dienstleistungen, die das Franchise-System anbietet und vertreibt, den gesetzlichen Anforderungen und Gewährleistungspflichten entsprechen müssen. Mit Blick auf die Franchise-Nehmenden könnte Verantwortungsübernahme beispielsweise darin gesehen werden, dass die Franchise-Gebenden alles tun, damit die Marke des Systems ihre größtmögliche Stärke entwickelt und die Markenkommunikation zu bedeutsamen Abverkäufen und Umsätzen für die Partner/innen führt. Verantwortlichkeiten werden dabei im Franchise-Handbuch festgeschrieben und im Franchise-Vertrag gesetzlich geregelt.
Greenfranchise-Systeme haben die Ökonomie, die Wirtschaftlichkeit des gesamten Franchise-Systems und das langfristige wirtschaftliche Wachstum der Partner/innen ebenfalls fest im Blick. Ja, sieht man mit einer reinen »Ökonomie-Brille« auf Greenfranchise-Systeme, so fällt auf, dass diese durch ihre besonderen Nachhaltigkeitsmaßnahmen die Wachstumsperspektiven sogar noch besser und stärker absichern, als dies gemeinhin der Fall ist, denn nur ökonomisch nachhaltige Wirtschaftsunternehmen überleben langfristig. Im Gegensatz zum klassischen Ansatz stehen die ökonomischen Ziele jedoch nie allein. Ökonomie, Ökologie, Kultur und Soziales können nicht separiert betrachtet werden. Sie hängen ganzheitlich zusammen. Wird an der einen Stelle im System etwas geändert, hat das auch Folgen für die anderen Bereiche. Sie werden immer auch im Gesamtzusammenhang, mit all ihren Abhängigkeiten und Wechselwirkungen gesehen. So kann eine ökologische Maßnahme – z. B. die Einsparung eines bestimmten Verpackungsmaterials, die Verwendung einer Energiesparbeleuchtung oder eine bewusst anders gestaltete Logistik – standardisiert und multipliziert stark positive ökonomische, kulturelle und soziale Folgen haben und einen bedeutenden Wettbewerbsvorsprung darstellen. Die US-Handelskette Wal-Mart hat beispielsweise gleich zwei Herausforderungen angenommen. Sie hat die Verpackungen reduziert und das Transportwesen umgestellt, indem Fahrrouten optimiert und dabei 161 Millionen Kilometer »eingespart« wurden. Damit hat Wal-Mart 2009 die Kosten um 200 Millionen US-Dollar gesenkt und das wiederum trotz mehr ausgelieferter Produkte. Dank Innovationen in der Verpackung und bei der Abfallbeseitigung konnten weitere Millionen eingespart werden, weil weniger Müll auf Deponien gebracht werden musste. Das
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