Green Franchising
Jahre Goethes Farbenlehre«, am Goetheanum und der Humboldt-Universität zu Berlin, beschäftigte sich im Jubiläumsjahr 2010 ausgiebig mit allen Aspekten der Goethe’schen Farbenlehre. Seine zum Farbkreis aquarellierte Federzeichnung von 1809 erfährt dabei die größte Bekanntheit. »Goethe selbst schätzte die Ergebnisse seiner Forschungen zur Farbe höher ein als die seines gesamten literarischen Schaffens.« 61
Auch die evangelische Kirche beschäftigt sich mit Farben, insbesondere mit den liturgischen Farben des Kirchenjahres auf der Grundlage des liturgischen Farbenkanons, der erstmals seit Papst Innozenz III. überliefert ist (1198–1216). Dabei hat jeder Kirchenraum eine eigene Sprache in Bezug auf die Farben der Festtage (Violett, Grün, Schwarz, Weiß und Rot). Der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte stellt allerdings fest: »Oftmals bleibt diese Sprache jedoch unerhört und ungesehen, weil die traditionelle Symbolik, die den Farbregeln zugrunde liegt, nicht mehr mit dem heutigen sinnlichen Farbempfinden der Menschen übereinstimmt.« 62
Auch Prof. Dr. Max Lüscher, den Sie bereits hier im Buch mit Statements zu normativen Haltungen und zur emotionalen und kategorialen Logik kennengelernt haben, hat sich ausgiebig mit der Wirkung von Farben auseinandergesetzt. Besonders sein Buch Der 4-Farben-Mensch kann zur Persönlichkeitsschulung und Persönlichkeitserkennung aufgrund verschiedener Farbausprägungen eingesetzt werden.
Wie aussehen kann, wenn dieser so wichtige Bereiches nicht beachtet wird, erleben wir in unserer Beratungspraxis immer wieder. Aber auch ein befreundeter Mentaltrainer und Mentalcoach konnte davon berichten, als er ein Industrieunternehmen bei der Auswahl geeigneten Nachwuchses für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung begleitete. Gesucht wurden kreative, junge Köpfe, die alte Wege im Unternehmen neu denken sollten. Bei der Besichtigung der Arbeitsplätze für die hochmotivierten Anwärter kam es jedoch zur Ernüchterung der in Aussicht gestellten Perspektive. An den Arbeitsplätzen traf man auf kasernenartige Büroräume in uniformer Ausstattung und mit grau gestrichenen Wänden, alles stand in Reih und Glied. Das waren keine Orte, an denen man gerne Ideen kreieren oder sich freudig ans Werk machen wollte.
Es gibt unzählige solcher Beispiele; Beispiele von Unternehmen, die die Chance verpassen, ihre Werte so zu überdenken und auszudrücken, dass sie andere in den Bann ziehen. So mussten wir es auch kürzlich bei einer Bank erleben, die sich im Finanzdienstleistungsbereich neu mit nachhaltigen Angeboten aufstellen wollte. Zur Präsentation der Marktforschungsergebnisse, die für die Lancierung des Produktportfolios teuer eingekauft wurden, wurde in den Sitzungsraum geladen. Dort – wie auch in anderen Sitzungszimmern – zeigte sich eine Trostlosigkeit, die die Dynamik für das neue Vorgehen, mit neuem Ansatz und fortschrittlichen Ideen, schlagartig dämpfte. Wir trafen auf düstere Räume mit ebensolchem Mobiliar. Sie waren schlecht gelüftet, mit schlecht funktionierender Technik ausgestattet und auf den Tischen fanden sich Flaschen mit dem beinahe günstigsten Mineralwasser, das auf dem Markt zu haben ist. Welche Wertschätzung wird da den Mitarbeitenden, Kunden und Kundinnen sowie Geschäftspartnern entgegengebracht?
Rituale für gelebte Nachhaltigkeitskultur
Aber es gibt natürlich auch Positivbeispiele. So war schon ein Einblick in die Produktion von SAMINA-Produkten (Schlafsysteme) in Frastanz (Österreich) vor 15 Jahren sehr inspirierend, weil trotz intensiven Arbeitsanfalls eine entspannte, positive Atmosphäre herrschte. Das Gefühl, das SAMINA nach innen lebt und das auch nach außen transportiert wird, war auch Anlass, den Schlafpsychologen, Gesundheitsexperten und Firmengründer Günther W. Amann-Jennson in einem Greenfranchise-Interview 2009 zur Bedeutung von Nachhaltigkeit als unternehmensinternem Faktor zu befragen. Wir erhielten folgende Antwort:
»Unsere Themen heißen gesunder Schlaf, Entspannung, Rücken und Lebensenergie. Das wollen wir nach innen und außen transportieren. Dies spiegelt sich sowohl in der Verwendung der hochwertigsten Naturmaterialien wie organischer Schafschurwolle, schadstofffreier Baumwolle, massivem Eschenholz und Naturkautschuk wider als auch in der handwerklichen Herstellung unserer Schlaf-Gesund-Produkte. Dabei sind uns auch die energetisch optimierten Arbeitsplätze mit abgeschirmter Elektroinstallation,
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