Green Franchising
beziehen Stellung zu gesellschaftlichen Themen und kommunizieren ihre Einstellungen dazu entsprechend ihrer Kultur. Am Beispiel LUSH erklärt heißt das, dass sie dies auch auf eine humorige Art und Weise tun können, wie es diverse Aktionen des Unternehmens zeigen. Dazu sollten Sie sich die Filme »A Lush Life, We Believe […]« auf YouTube anschauen.
Mutkultur polarisiert, trägt aber zu einer starken Differenzierung bei und ist damit auch der Weg aus der »Me-too-Welt« des Klassischen Franchisings. Viele Systeme differenzieren sich durch ihre ökonomische Fokussierung häufig über die Gebühren und verhalten sich damit wie im klassischen Vertrieb. Es werden günstige Alternativen zu einem Original angeboten, Me-Too-Produkte, Nachahmerprodukte, die oftmals seelenlos sind, weil nur die äußere Anmutung kopiert und keine Eigenständigkeit herausgearbeitet wurde. Das mag auch einer der Gründe dafür sein, dass von den rund 1.000 Franchise-Systemen in Deutschland, 570 unter 20 Partner/innen haben (Zahlenangaben des Deutschen Franchise-Verbandes im April 2012).
David Baumgartner
Antworten von David Baumgartner, Geschäftsführer der dean & david Franchise GmbH, aus unserem Greenfranchise-Interview von 2011:
»Herr Baumgartner, Sie gehören mit 32 Jahren knapp der Generation der »Digital Natives« an, also derjenigen, für die die digitale Vernetzung seit frühester Jugend zum Standard gehört. Das hat Ihre Einstellungen und Werte geprägt. Welche Bedeutung hat das Thema Nachhaltigkeit für Sie?
Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine ganz entscheidende Rolle. Wer die Zukunft aktiv gestalten und ein erfolgreiches Geschäftsmodell etablieren möchte, muss Verantwortung für sein Tun übernehmen. Das betrifft nicht nur den Aspekt der Umweltverträglichkeit, sondern bedeutet auch, in die Entwicklungspotenziale seiner Mitarbeiter zu investieren und zu versuchen, aktiv umfassend das eigene Geschäftsmodell verantwortlich zu entwickeln.
Und wie hat Sie der Wert Nachhaltigkeit in Ihrer Rolle als Franchise-Geber beeinflusst?
Wir haben ein Partnerschaftsmodell entwickelt, das dem Partner vor Ort die Möglichkeit gibt, sich als eigener Unternehmer in seinem lokalen und sozialen Umfeld zu entwickeln. Wir sehen uns eher als Ideengeber, der ihn mit seiner Erfahrung unterstützt, ihn an die Hand nimmt, bis er sich vor Ort entsprechend etabliert hat und auch das Konzept lokal anpasst (...). So versuchen wir auch, den Eindruck einer »Kette« zu vermeiden.
Sie wollen den Charakter einer »Kette« vermeiden. Was stört Sie daran?
Wir sehen uns nicht wirklich als Kette, weil unsere Partner vor Ort lokal agieren, sich sozial engagieren und wir als Zentrale lediglich eine kleine Gebühr beziehen dafür, dass wir die Vorarbeit in puncto Konzeptentwicklung, Markenauftritt und -werte sowie CI gemacht haben und laufendes Coaching anbieten. Die klassische Kette ist für uns ein gesichtsloses Filialsystem mit irgendwelchen Investoren, die der lokalen Gemeinde nicht das zurückgeben, was sie erhalten.«
http://deananddavid.de
Lesen und sehen Sie mehr zu dean & david auf unseren Farbseiten.
FLAWSOME 64 – Nobody is perfect
Die Internetplattform http://trendwatching.com hat im April 2012 einen Trend mit dem Namen FLAWSOME vorgestellt. Ein kontrastreiches Wort, setzt es sich doch aus dem amerikanischen »awesome: beeindruckend« und »flaw: Fehler« zusammen. Gemeint ist, dass es an der Zeit ist, dass Marken/Unternehmen eine erwachsene Haltung zeigen, Charakter haben und den Mut, zu Fehlern zu stehen. Es mutet trivial an, schauen wir uns aber aktuelle Beispiele aus Politik und Wirtschaft an, dann gibt es effektiv Potenzial für eine Wende. Vor allem goutieren Kunden und Kundinnen sowie Franchise-Nehmende Eingeständnisse eher als krampfhaftes Vertuschen. Und für die Unternehmung sind Anstrengungen, die betrieben werden, um fehlerfrei dazustehen, sehr aufreibend – und letztendlich hält sie niemand dauerhaft durch, denn: Nobody is perfect. Unternehmen werden von Menschen geführt, die auch Fehler machen. Es wäre eine Illusion, an Makellosigkeit zu glauben, und eine gefährliche dazu. Wie eine Studie von GMI Research im Auftrag von Reevoo ( www.revoo.com ), einem führenden Social-Commerce-Anbieter, herausgefunden hat, sucht fast ein Drittel aller deutschen Verbraucher/innen im Internet gezielt nach Nutzermeinungen, bevor sie ein Produkt oder eine Dienstleistung kaufen. Gemäß dieser Studie steht Deutschland im europäischen
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