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Green Franchising

Green Franchising

Titel: Green Franchising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bellone , Thomas Matla
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gesellschaftlicher Bedeutung, so wird sie auch entsprechende Wellen schlagen können, insbesondere, wenn Sie dabei den Multiplikatoreffekt des Franchisings berücksichtigen.
    Das COOP-Beispiel hat unterdessen Schule gemacht und mehrere Handelsketten zur Umrüstung ihrer Einkaufswagen angeregt. Dazu möchten wir auch noch einmal die Kunstausstellung zum Thema Nachhaltigkeit in Erinnerung rufen (erstes Kapitel), deren Titel ganz ausdrücklich »zur nachahmung empfohlen! expeditionen in ästhetik und nachhaltigkeit« heißt. Die Ausstellung will bewusst über Kunstprojekte und künstlerische Positionen zum auch wirtschaftlichen Nachahmen animieren und hat auch durch das Begleitmaterial – bestehend aus einem Katalog, einem Malbuch und einer Anleitung – für den Bau eines Windrades diesen innovativen Vorsatz gesteuert ( www.z-n-e.info ).
    Selbstversorgung in der Stadt
    Die Megatrends bieten hervorragende Grundlagen, um Einflüsse auf das eigene Unternehmen zu evaluieren und daraus Chancen und Gefahren abzuleiten. Gerade Gefahren und Risiken bergen das Potenzial für Veränderungsmöglichkeiten im eigenen Leistungsangebot, weil dann der entsprechende Druck hinzukommt. Wir haben das am Beispiel der Großbäckerei K & U im ersten Kapitel gesehen, die seit Jahren das Problem des geringen Nachwuchses bei den Lehrlingen hat. Die Öffnung hin zu Senior-Azubis schafft nicht nur Abhilfe, sondern bringt eine neue Qualität in Ausbildung und Vertrieb.
    Die zunehmende Urbanisierung, das heißt die Abwanderung der Bewohner/innen und Firmen aus dem ländlichen Raum in die Städte und umliegende Vororte, birgt unter anderem Herausforderungen für Transport und Verkehr sowie eine effiziente Versorgung. Neue Lebens- und Wohnformen orientieren sich an Sharingmodellen. Das kann – wie im Fall der Snowbird-Programme in den USA – für ältere Arbeitnehmer sein, dass man seine Wohnung oder sein Haus für die Zeit, in der man an einem anderen Ort arbeitet, vermietet oder prinzipiell mit anderen teilt. Daraus haben sich bereits Netzwerke und Geschäftsmodelle entwickelt, die die Vermittlung von Privatwohnungen und Wohngemeinschaften bis hin zum Housesitting zum Inhalt haben.
    Den Lebens- und Wohnraum für die eigene Versorgung mit Gemüse und Fisch zu nutzen oder auch Produktions- und Geschäftsmöglichkeiten für Gas­tronomie, Detailhandel und Industrie zu bieten, dieses Konzept liefern sogenannte Stadtfarmen (Urban Farms). Urban Farming ist eine globale Bewegung, die sich in vielen Großstädten dieser Welt ausbreitet. Auch in Berlin hat sich unter dem Namen Efficient City Farming (ECF) eine Firma etabliert, die für verschiedenste Firmen diese Form von ganzjährig nachhaltiger Landwirtschaft mit hoher Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit prüft, plant und realisiert. Ermöglicht wird das mit dem sogenannten Aquaponic-System. Aquaponic als Kunstwort setzt sich aus zwei »Aufzuchtmethoden« zusammen, der AQUAkultur (kommerzielle Aufzucht von Fischen und Pflanzen) sowie HydroPONIC (Aufzucht von Pflanzen im Wasser statt traditionell im Boden). Aquaponic macht sich die Symbiose der Natur zunutze. Die Stoffwechselprodukte der Fische werden in einem Filter zu wertvollem Pflanzendünger umgewandelt und als natürliche Düngemittel für die Aufzucht von Pflanzen verwendet. Stadtfarmen werden z. B. auf Dächern oder Brachflächen erreicht. 70 Wir konnten das Pilotprojekt, Deutschlands erste Containerfarm mit Fisch- und Pflanzenzucht, auf dem Gelände der Malzfabrik in Berlin 2011 bestaunen ( www.malzfarik.de ). Jetzt wird dort eine Dachfarm von ECF geplant, die auf einer Gesamtfläche von 7.000 qm entstehen soll. Das Dachgewächshaus soll auf einer Grundfläche von 4.000 qm errichtet werden. Auf insgesamt 3.000 qm gleicher Höhe befinden sich bereits 22 Becken mit jeweils 18 Kubikmetern Fassungsvermögen, in denen damals – zu Zeiten der Malzfabrik – die Gerste eingeweicht wurde. In ihnen soll künftig die Fischaufzucht innerhalb der Dachfarm betrieben werden. 71 Minimaler Wasserverbrauch und CO 2 -Ausstoß sowie eine Minimierung von Transportwegen sind die innovativen Ansätze in der Versorgungskette. Das Beispiel macht Schule, ungenutzte Dächer in Gewerbezonen, auf Supermärkten und Parkplätzen werden projektiert. Und so wird vielleicht in Zukunft manch ein Greenfranchise-Gastronomie- oder -Handelssystem zusätzlich zum Produzenten und baut eine Zweitmarke auf oder wird teilweise selbstversorgend.
    Mobilität hat viele

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