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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Rest der Menschheit abgesondert
und Euch zur Wilden Rose gemacht, dem furchtba
ren und legendären Killer von heute?«
»Ich habe mich selbst dazu gemacht«, sagte Rose.
»Niemand hat mir geholfen. Ich hatte eine völlig
normale Familie und eine völlig normale Erziehung.
Wir waren nie reich, hatten es aber stets gut. Meine
Eltern machten sich etwas aus mir und waren immer
da, wenn ich sie brauchte. Nichts in meiner faden,
alltäglichen Vergangenheit könnte erklären, was ich
heute bin. Ich bin aus einem Kuckucksei geschlüpft,
ein Monster, eine Laune der Natur. Blut und Leid
und Gemetzel sind mein Nektar und bedeuten für
mich Musik und Lachen und Lust. Und waren alles,
was ich je brauchte … bis jetzt. Als die Esperdroge
unsere Gedanken verschmolz, erkannte ich, dass das
Leben mehr zu bieten hat, als ich glaubte. Ich sah
Dinge … die ich mir schon immer gewünscht habe,
ohne es zu ahnen. Ich erblickte Liebe und Sex in Eu
ren Gedanken, und zum ersten Mal schien mir, dass
darin vielleicht mehr ist als bloß Bumsen – dass man
darin auch Trost und Gemeinsamkeit und geistigen
Frieden findet und mehr. Ich möchte das erleben,
Brett. Ich möchte es kennen lernen. Zeigt mir, was
Freundschaft ist. Zeigt mir, was Sex ist. Zeigt es
mir!«
Oh verdammt!, dachte Brett. Warum ich, Herr?
Aber man schlägt einem Psychopathen keinen
Wunsch aus. Also streckte Brett die Hand aus und
ergriff ihre. Er zog ihr den roten Lederhandschuh aus
und warf ihn ihr auf den Schoß. Sie sah ihn neugierig
und ungerührt an. Brett zog ihre nackte Hand an sein
Gesicht und strich mit den Spitzen ihrer langen
schlanken Finger über seine Wange. Und langsam,
ganz langsam führte er ihre Hand von der Wange
übers Kinn zu seinen Lippen. Rose runzelte die Stirn
und konzentrierte sich auf den Augenblick, auf ihre
Empfindungen. Brett küsste ihr die Fingerspitzen,
eine nach der anderen. Rose zog ihre Hand zurück,
hielt sie sich vors Gesicht und betrachtete sie. Brett
saß mucksmäuschenstill. Und dann streckte Rose die
tödliche Killerhand aus, packte Bretts Hand und zog
seine Fingerspitzen langsam durchs eigene Gesicht.
Er lächelte ermutigend. Die Atmosphäre zwischen
ihnen enthielt jetzt ein neues Element. Brett beugte
sich im Sessel vor und drückte ihr die andere Hand
auf das rote Leder an der Brust. Der Stoff knarrte
laut, während ihre Brüste stiegen und fielen. »Brett«,
sagte Rose, »ich denke …«
»Denkt nicht«, unterbrach Brett sie. »Fühlt einfach
nur.«
»Das ist neu für mich. Ganz anders als das Töten.«
»Es muss nicht immer nur ums Töten gehen.« Er
packte ihr Kinn mit festem Griff und zog ihr Gesicht
an seines heran. Sie musterte ihn mit großen Augen.
Als er sie küsste, wurde deutlich, dass auch das neu
für sie war. Er zeigte ihr ohne Hast, was zu tun war,
und achtete sorgsam darauf, nicht aggressiv oder
nötigend vorzugehen. Er hatte es schließlich mit
Rose zu tun. Er hatte immer noch Angst vor ihr,
aber … er spürte, wie zwischen ihnen etwas Neues
erwachte. Eine neue Verbundenheit, die vielleicht
Freundschaft genannt werden konnte oder Lust,
vielleicht auch ganz anders. Und er musste zugeben,
dass es aufregend war. Es war schon eine echte
Herausforderung, mit einer Frau zu knutschen, die
einen womöglich einfach umbrachte, falls man ihr
auf die Nerven ging.
Rose wich zurück, und die Lippen beider trennten
sich fast widerstrebend. Rose musterte Brett erneut
und versuchte stirnrunzelnd daraus schlau zu werden,
was sie empfand. Sie senkte den Blick auf die Hand,
die er auf ihrer Brust liegen hatte, deckte sie mit der
eigenen ab und verstärkte den Druck. Brett öffnete
langsam seine Hemdknöpfe und zog das Hemd weit
auf, um die nackte Brust freizulegen. Er packte ihre
entblößte Hand und zog sie sich an die Brust. Roses
dunkle Lippen zeigten die Ansätze eines Lächelns.
Wäre sie jemand anderes gewesen, hätte Brett ge
schworen, dass es ein scheues Lächeln war. Neugie
rig spazierten ihre Fingerspitzen über seine Brust und
brauchten diesmal gar keine Führung mehr durch
seine Hand.
Und dann hörten sie draußen Schritte näher kom
men. Finn war zurück. Brett wusste nicht recht, ob er
nun erleichtert war oder nicht. Rose lehnte sich zu
rück, zog sich den Lederhandschuh an und zeigte ein
gelassenes, ungerührtes Gesicht. Brett knöpfte sich
das Hemd zu. Als Finn eintrat, saßen beide wieder
still in ihren Sesseln und blickten in unterschiedliche

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