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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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erwie
sen, aber andererseits waren sie auch nicht annähernd
auf der Höhe der Zeit gewesen.
    Damals, als der gesegnete Owen die Neugeschaf
fenen aus ihrer entsetzlichen Verfassung befreite, als
er innerhalb eines Augenblicks ihre menschliche Na
tur und ihre Planeten wieder herstellte, lagen sie na
türlich Jahrhunderte hinter allen anderen. Selbst nach
zweihundert Jahren entschlossener Arbeit an der
Weiterentwicklung und verdammt viel imperialem
Geld hatten sie noch nicht ganz aufgeholt gehabt.
Und so planten jetzt furchtbar viele Planeten, sich
mit modernster Waffentechnik zu schützen, und zur
Hölle mit den Kosten! Was bedeutete schon die Zu
kunft? Falls der Schrecken kam, sie wog und für zu
leicht befand, hatte niemand von ihnen eine Zukunft.
    Douglas war nicht überzeugt, dass irgendetwas
davon helfen würde. Ebenso ging es den meisten
Abgeordneten dieser Planeten. Aber so blieben die
Leute beschäftigt und hatten ein gewisses Maß an
Hoffnung und ein gewisses Gefühl der Sicherheit …
Lieber ökonomische Dummheit als eine Massenpa
nik. Douglas jedoch erinnerte sich an die wichtigste
Lektion des Imperiums: Zunächst lerne deinen Feind
kennen! Und so entschied er, sich Donal Corcoran
persönlich anzusehen und sich aus erster Hand anzu
hören, was dieser Mann zu sagen hatte. Dem Parla
ment verriet er nichts von seinem Vorhaben. Die
Abgeordneten hätten nur einen schlimmen Anfall
bekommen, weil sich der König in Gefahr begab,
und ihm befohlen, davon Abstand zu nehmen. Er zog
es hingegen vor, ihnen gar nicht erst Sorgen zu ma
chen, sondern einfach zu gehen. Er erzählte nicht mal
Anne davon.
    Bewaffnete Wachen, starke Fesselfelder und
Kraftfelder und sogar ein paar tragbare Disruptorka
nonen schützten die Anstalt, in der Donal Corcoran
untergebracht war, und sie dienten gleichermaßen
dazu, am Betreten zu hindern wie am Verlassen. Die
Medien hatten jeden Trick aus ihren Handbüchern
angewandt, um zu ihm vorzudringen, und man fand
einzelne Fanatiker und ganze Gruppen davon in jeder
beliebigen Anzahl, die zu jeder Methode entschlos
sen waren, um sich Zugang zu verschaffen. Manche
wollten Corcoran umbringen, für den Fall, dass er
irgendwie mit dem Schrecken infiziert war und das
Böse mitgebracht hatte. Manche behaupteten, er wä
re ein Verräter, der den Schrecken zu seiner Beute
führte. Andere wollten ihn anbeten, weil er von Gott
berührt worden wäre. Wieder andere wollten ihn ent
führen und verhören, wobei sie hofften, hilfreiche
Informationen über den Schrecken zu erhalten, die
sie dann an die gefährdeten Planeten verkaufen konn
ten. Und ein paar wollten Donal auch heiraten. Men
schen hegen die verrücktesten Absichten … falls sie
nur genug Angst haben.
    Douglas war nicht verrückt genug, um allein hi
neinzugehen. Er hielt es in diesem Fall für nötig, sich
der Hilfe von Spezialisten zu vergewissern. Und so
nahm er Kontakt zur Überseele auf, und sie schickte
ihm einen Spitzentelepathen, der ihm helfen und ihn
beschützen sollte. Diese Person erwies sich als große
dralle Brünette in wallender schwarzer Seide mit
pechschwarzen Lippen und mächtig viel AugenMake-up. Sie trug auch einen Gurt voller silberner
Wurfsterne, eine Disruptorpistole an der Hüfte und
Schuhe mit stählernen Kappen. Sie überragte Doug
las um mindestens Kopflänge und strahlte eine derar
tig überwältigende Präsenz aus, dass man, wenn sie
ein Zimmer betrat, das Gefühl hatte, alle anderen hät
ten es verlassen – im Laufschritt. Sie hieß Krähen
hannie; ihr Blick war beunruhigend offen, und ihre
Stimme triefte von rauer, rauchiger Sinnlichkeit.
Douglas war recht überzeugt davon, dass sie zumin
dest Corcorans Aufmerksamkeit finden würde, wenn
schon sonst nichts.
    »Falls Ihr wirklich vorhabt, mit dem Überlebenden
zu sprechen, werdet Ihr stärksten Schutz benötigen«,
meinte Krähenhannie ganz unverblümt, noch wäh
rend sie sich die Hände schüttelten. »Wir gehen bei
diesem Burschen kein Risiko ein! Ich habe die Be
richte gelesen und denke nicht, dass es für den
Verstand normaler Menschen sicher wäre, zu lange
in seiner Gegenwart zu bleiben. Ein Wahnsinn dieser
Größenordnung kann sich als ansteckend erweisen.
Besonders, wenn er neuerer Art ist.«
    »Wirklich? Wie interessant«, sagte Douglas, ein
fach um überhaupt etwas zum Gespräch beizusteu
ern. »Dann werde ich mich auf Euch verlassen müs
sen, um seine Gedanken aus meinem Kopf fernzuhal
ten. Ich muss

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