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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Gegenleistung Zugang zum Labyrinth
des Wahnsinns erhielten.«
»Fangt nicht wieder damit an!«, mahnte ihn Lewis
ein wenig gereizt. »Ich habe Euch schon gesagt, dass
ich keinen derartigen Einfluss auf den König mehr
habe.«
»Ihr habt Kapitän Schwejksams Worte vernom
men. Richtet sie dem König und Eurem Parlament
aus. Es war von jeher geplant, dass wir alle das La
byrinth durchschreiten und uns so über das hinaus
entwickeln sollten, was wir sind – damit wir in die
Lage versetzt werden, uns dem Schrecken entgegen
zustellen. Dazu wurde das Labyrinth gebaut. Und es
war Owens letzter Wunsch …«
»Ihr seid wie ein Hund auf der Fährte einer Ratte«,
sagte Lewis. »Ihr könnt einfach nicht davon ablassen,
nicht wahr? Was es Euch auch hilft: Ich glaube Euch.
Ich werde mein Bestes tun, um den König und das Ho
he Haus zu überzeugen. Aber es scheint … dass ich
nicht mehr ganz über mein früheres Ansehen verfüge.«
»Ihr seid ein Todtsteltzer«, erklärte der Roboter
vehement. »Ihr tragt Owens Ring. Vielleicht … soll
tet Ihr selbst das Labyrinth des Wahnsinns durch
schreiten, wie es Euer Ahne tat?«
Lewis lächelte müde. »Selbst wenn sie das Laby
rinth wieder öffneten, so bin ich doch recht sicher,
dass sie mich nicht oben auf die Liste setzen würden.
Außerdem bin ich nicht überzeugt, dass ich es selbst
möchte. Ob man nun der Legende oder der Historie
glaubt, eines steht bezüglich Owens Leben fest: Das
Labyrinth hat ihn vielleicht zu einem Übermenschen
gemacht, aber verdammt sicher nicht zu einem
glücklichen Menschen.«
»Und wie steht es um die Pflichterfüllung?«, frag
te der Roboter.
»Was soll damit sein?«, lautete Lewis’ Gegenfra
ge. »Ich habe alles getan, was je von mir verlangt
wurde, und noch mehr. Ich habe mein Leben der
Pflichterfüllung und der, Ehre gewidmet. Und es hat
auch mich nicht glücklich gemacht.«
»Vielleicht gibt es wichtigere Dinge, als glücklich
zu sein«, gab der Roboter zu bedenken.
»Vielleicht. Schickt mich nach Hause. Ich bin mü
de und möchte nach Hause.«
Erneut verlief die Teleportation schneller, als dass
menschliche Sinne überhaupt mithalten konnten, und
Lewis fand sich im Eingang zur Botschaft von Shub
auf Logres wieder und blickte die leere Straße ent
lang. Er seufzte und trat auf die Straße hinaus, und
die Tür schloss sich lautlos hinter ihm. Der Gra
voschlitten wartete immer noch auf ihn. Lewis stieg
an Bord und beschleunigte langsam himmelwärts.
Dabei fragte er sich, wie viel von der Wahrheit er
Douglas und dem Parlament und der Menschheit of
fenbaren sollte. Wie viel ertrugen sie? Und wie viel
… wäre nur grausam gewesen?
Aus den Schatten einer Nebenstraße ein Stück
weiter unten an der Straße der Botschafter blickte
ihm Finn Durandal hinterher. Als der Todtsteltzer
außer Sicht war, schritt Finn gelassen heran und
blieb vor der Tür zur Vertretung von Shub stehen. Er
wartete eine Zeit lang, aber sie öffnete sich nicht vor
ihm. Er klopfte laut an und wartete mit verschränkten
Armen, und er erweckte ganz den Anschein, als wür
de er endlos dort stehen bleiben, falls es nötig wurde.
Die Tür schwenkte auf, und ein Roboter mit aus
druckslosem Gesicht stand dort und versperrte ihm
den Weg.
»Warum sprecht Ihr mit Lewis, aber nicht mit
mir?«, fragte Finn unverblümt.
»Weil er der Todtsteltzer ist. Und der Champion
der Menschheit. Er kam im Auftrag des Königs und
des Parlaments zu uns.«
Finn schniefte abschätzig. »Er wird nicht mehr
lange Champion sein. Alles andere ist nur ein Name,
nichts weiter. Er ist nicht mal ein direkter Nachfahre
des gesegneten Owen; lediglich ein ferner Cousin.
Seine Großeltern nahmen nur deshalb den Namen
Todtsteltzer an, weil Robert und Konstanze sie dar
um baten. Ich hatte eigentlich erwartet, Ihr wüsstet
das.«
»Wir wussten es«, sagte der Roboter. »Wir wissen
vieles, Sir Durandal.«
»Sei dem, wie dem sei; Lewis ist jedenfalls auf
dem absteigenden Ast und ich bin eindeutig auf dem
aufsteigenden. Schneller als Ihr denkt, werde ich
mehr Einfluss und Macht ausüben, als Ihr Euch vor
stellen könnt – mal vorausgesetzt, KIs können sich
überhaupt etwas vorstellen. Ich werde Champion
sein. Ich werde König sein und noch mehr. Falls Ihr
mich unterstützt, wenn ich es brauche, verspreche ich
Euch den Zutritt zum Labyrinth des Wahnsinns. Wer
sonst täte das für Euch?«
»Bislang nur einer«, antwortete der Roboter. »Wir
behalten Euch schon seit einiger

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