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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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im Hals und
stellte erfreut fest, dass etliche Wachleute blass wur
den.
Und dann hoben die Wachleute ihre Disruptoren
und zielten damit auf Lewis, und ihm wurde klar,
dass sie nicht vorhatten, auch nur den Versuch zu
unternehmen und ihn lebendig festzunehmen. Ein
toter Verräter bereitete viel weniger Schwierigkeiten
als ein lebendiger Gefangener, der womöglich auf
seiner Unschuld beharrte und in den Köpfen der Leu
te peinliche Zweifel weckte. Lewis wurde rot vor
Wut, und das Kraftfeld am linken Arm schaltete sich
ein. Es war ein gutes Feld, ein Spitzenprodukt, aber
es konnte nur eine begrenzte Anzahl Treffer absor
bieren oder ablenken, ehe der Energiekristall leer
war; dann brach das Kraftfeld zusammen und Lewis
war schutzlos. Es mussten zwanzig oder dreißig
Wachleute sein, die ihm gegenüberstanden, und die
meisten von ihnen verfügten über Strahlenpistolen.
Lewis berechnete die Chancen kalt und entschied,
dass ihm gerade ausging, was von seinem Glück
noch übrig gewesen war. Kein ehrenvolles Ende,
keine Chance auf einen echten Kampf; einfach in
aller Heimlichkeit niedergeschossen wie ein tollwü
tiges Tier. Einen kurzen Augenblick lang betrauerte
er all die Dinge, die er vorgehabt, aber nie wirklich
getan hatte, und dass er Jesamine nie wieder sehen
würde, nicht mal, um ihr Lebewohl zu sagen; und
dann hörte er weitere Laufschritte näher kommen
und wusste, dass die Zeit ablief. Also, wenn er schon
untergehen sollte, dann lieber kämpfend, und er
wollte so viele von diesen Bastarden mitnehmen, wie
er nur konnte. Um bis zum Ende ein Todtsteltzer zu
sein. Er sah die Wachleute an und stellte fest, dass
einige erst noch dabei waren, ihre Pistolen anzule
gen, und seine Tagträumerei somit wohl nur wenige
Sekunden gedauert hatte. Ach zum Teufel … Er
stimmte den alten Schlachtruf seiner Familie an:
»Shandrakor! Shandrakor!«
Und dann stürmte er den Flur entlang, warf sich
der überwältigenden Übermacht und dem sicheren
Tod entgegen und zeigte dabei ein entsetzliches Lä
cheln.
Die meisten Wachleute waren so verblüfft, dass
sie nur dastanden und ihn anglotzten. Eine Hand voll
von ihnen feuerte die Pistolen ab; die Energiestrahlen
schossen an Lewis’ Kopf vorbei oder prallten vom
Kraftfeld ab, und schon war er mitten unter seinen
Gegnern. Einen Mann schoss er auf Kernschussdis
tanz nieder, und dann hieb er mit dem Schwert um
sich; Blut und Schreie stiegen auf. Einen Augenblick
lang wichen die Wachleute tatsächlich vor ihm zu
rück, erschrocken vom Anblick seines Gesichts, vol
ler Angst vor seinem Ruf und seinem alten, tödlichen
Namen; dann entsannen sie sich jedoch, wie viele sie
waren, und ihre Ausbildung brach sich Bahn. Sie
stürzten sich auf ihn, konnten in dem Getümmel
zwar die Pistolen nicht abfeuern, hackten und schlitz
ten aber mit den Schwertern nach ihm. Lewis wirbel
te hin und her, und seine Klinge war nur ein ver
schwommener Eindruck; indem er rotierte, hielt er
das Kraftfeld zwischen sich und den Feinden, aber
letzten Endes war er nur ein einzelner Mann und wa
ren seiner Gegner gar so viele. Schwerter zuckten aus
allen Richtungen auf ihn zu, und er schrie auf, als sie
in ihn eindrangen. Sein Blut spritzte auf Wände und
Boden, aber nach wie vor stand er, verweigerte die
Kapitulation, widersetzte sich dem Tod. Um bis zu
letzt zu kämpfen, damit wenigstens seine Familie
wusste, dass er einen ehrenvollen Tod gestorben war.
Und in diesem Augenblick stürmte Samuel Spar
ren aus dem Nichts hervor und stürzte sich von hin
ten auf die Wachleute. Er schwang das größte und
längste Schwert, das Lewis je gesehen hatte, und die
schwere Klinge schnitt durch die Rüstungen der
Wachleute wie durch Butter. Sparren metzelte ein
halbes Dutzend von ihnen nieder, ehe die anderen
überhaupt bemerkten, was geschah, und da steckte er
bereits im dicksten Getümmel und tötete die Wachen
mit kalter, brutaler, wirkungsvoller Geschicklichkeit.
Plötzlich war auch Jesamine da, eine Pistole in jeder
Hand, und schoss die beiden Wachen nieder, die Le
wis am nächsten standen. Sein Herz hüpfte, als er sie
sah, und neue Kraft strömte ihm in die Arme.
Die Reihe der Wachleute geriet ins Wanken, als
sie sich zwischen unversöhnlichen Feinden in der
Falle sahen, die wie Dämonen kämpften; es dauerte
nur einen Augenblick, dann wurde es den Wachen zu
viel, und die Überlebenden ergriffen die Flucht. Le
wis senkte langsam das Schwert und atmete schwer.
Der

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