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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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werden.
Die Wahrheit hat immer scharfe Kanten. Robert und
Konstanze wussten das, weshalb sie ja auch der Le
gende den Vorrang vor der Geschichte gaben, um
darauf ihr neues goldenes Zeitalter zu begründen.
Obwohl man eins sagen muss: Als guter Soldat hatte
Robert nie viel Zeit für Wunder und Geheimnisse.«
»Haben diese … Lektronen Informationen über
die aktuellen Aufenthaltsorte des gesegneten Owen
und seiner Gefährten?«, fragte Lewis. »Oder über
den Ursprung des Schreckens?«
»Nennt Owen nicht so«, verlangte Sparren. »Er
war nur ein guter Mann, der in schlimmen Zeiten
sein Bestes tat. Er wollte nie zum Helden werden,
der arme Mistkerl! Vielleicht weil er wusste, dass die
meisten Helden jung sterben. Was die Staubigen
Ebenen anbetrifft … Ihr werdet überrascht sein, was
sie alles wissen. Aber letzten Endes … müsst Ihr
nach Haden reisen, Lewis. Ins Labyrinth des Wahn
sinns. Alle Antworten auf alle Fragen Eures Lebens
erwarten Euch dort. Ihr müsst das Labyrinth durch
schreiten, Todtsteltzer. Es ist Eure Bestimmung.«
»Nein!«, rief Jesamine sofort. »Das darfst du
nicht, Lewis! Das Labyrinth bringt Menschen um
oder stürzt sie in den Wahnsinn!«
»Manchmal«, schränkte Sparren ein. »Niemand
weiß genau, was das Labyrinth ist. Es soll nicht
menschlichen Ursprungs sein; vielleicht ist seine Na
tur zu fremd für die meisten Menschen, um sie zu
verstehen oder damit fertig zu werden. Trotzdem ist
das etwas, was Ihr tun müsst, Lewis.«
»Er hat Recht«, sagte Lewis sanft zu Jesamine.
»Zu viele Menschen wünschen meinen Tod. Ich kann
nicht mit den Kräften überleben, über die ich bislang
verfüge. Und ich muss das Labyrinth durchschreiten,
um mich vor dem Imperium und mir selbst zu bewei
sen. Das bringt es mit sich, wenn man ein Todtstelt
zer ist.«
Jesamine drehte sich zu Sparren um. »Es ist leicht,
andere Menschen für das, woran man glaubt, in den
Tod zu schicken. Begleitet Ihr uns nach Haden?«
»Das kann ich nicht. Noch nicht. Vielleicht später.
Zunächst muss ich hier das eine oder andere tun. Ich
hätte wissen müssen, dass die simple Umbenennung
von Golgatha in Logres nicht reichen würde, um die
Tafel leer zu wischen. Dieser Planet und seine Be
wohner sind von jeher bis in die tiefste Seele verdor
ben. Ich habe an einen Neuanfang geglaubt … na ja,
weil ich es wollte. Aber jetzt muss ich herausfinden,
wie tief die Fäulnis reicht. Ich wache jetzt schon län
ger über die Heimatwelt des Imperiums, als Ihr Euch
vorstellen könnt. Man sagte, es wäre ein goldenes
Zeitalter, und ich war so müde, dass ich es glaubte
und in den Ruhestand trat. Ich hätte es besser wissen
sollen! Ich unter allen Menschen.«
»Genug«, sagte Vaughn. »Genug, alter Freund!«
Lewis wollte gerade beide mit einem ganzen
Strauß Fragen bombardieren, da hörten sie Lauf
schritte näher kommen. Von einer Menge Leuten.
Lewis fand gerade noch Zeit, einen Schritt vorzutre
ten und sich vor Jesamine zu stellen, als auch schon
eine kleine Armee schwer bewaffneter Wachleute in
den Korridor stürmte. Energieblitze kreuzten sich in
der Luft, als jeder hier das Feuer eröffnete, und dann
prallten die beiden Streitmächte aufeinander, und
jeder kämpfte. Erneut bedeutete der Nahkampf kalten
Stahl und heißes Blut. Lewis hielt stand und schlug
mit dem Schwert um sich und streckte jeden nieder,
der töricht genug war, sich in seine Reichweite vor
zuwagen; Jesamine hielt ihm derweil den Rücken mit
einem Kurzschwert frei, das sie einer am Boden lie
genden Leiche abgenommen hatte. Vaughn schwang
keine Waffe, zumindest keine, die man hätte sehen
können, aber irgendwie starb jeder, der ihn bedrohte.
Manchmal brachten sie einander um, die Gesichter
von Entsetzen gezeichnet.
Und Samuel Sparren oder wer immer er war …
entpuppte sich als Offenbarung.
Er bewegte sich wie jemand, der höchstens halb so
alt war wie er, und schwang das lange und brutale
Schwert, als wäre es gewichtslos, schnitt damit glei
chermaßen durch Hälse und Gliedmaßen. Mit un
möglicher Schnelligkeit zog er seine Bahn durchs
Getümmel, und niemand vermochte ihm zu wider
stehen. Er war schneller und stärker, als ein Mensch
von Rechts wegen hätte sein dürfen, und Wachleute
landeten mit entsetzlicher Geschwindigkeit und Läs
sigkeit tot oder sterbend zu seinen Füßen. Sein
Schwert stieg und fiel, und er atmete nicht mal
schwer. Lewis war ein geübter Kämpfer, war selbst
ein Krieger, hielt aber keinen

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