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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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ja!«, bekräftigte Vaughn. »Owen kehrt zu
rück. Offiziell. Ihr hört es hier als Erster!«
»Ach zum Teufel«, sagte Lewis. »Ihr solltet ei
gentlich tot sein und seid selbst hier. Warum dann
nicht auch Owen?«
»Der Tod wird überschätzt«, sagte Vaughn. »Ich
kann nicht sterben, solange ich mein Ziel nicht er
reicht habe. Das ist ganz wie bei Owen. Das Schick
sal ist zuzeiten ein echtes Miststück!«
»So faszinierend das alles zweifellos klingt«,
warf Sparren gewichtig ein, »können wir nicht die
ganze Nacht lang hier herumstehen und plaudern.
Noch mehr Wachleute sind unterwegs hierher, und
es besteht eine sehr reale Chance, dass Lewis ver
blutet.«
»Wusste doch, dass ich was vergessen habe«, sag
te Vaughn.
Eine graue Hand, an der Finger fehlten, tauchte
aus Vaughns grauem Ärmel auf und packte Lewis
fest am Handgelenk. Ein plötzlicher Schock fuhr
durch ihn, und er schrie auf, obwohl er nicht recht
wusste, ob es wirklich Schmerzen waren, was er
empfand. Und auf einmal war er wieder stark und
atmete mühelos; der Kopf war klar, und alle Wunden
hatten sich geschlossen. Nirgendwo lief noch Blut,
und er brauchte sich nicht mehr mit Hilfe der Wand
aufrechtzuhalten. Er starrte Vaughn mit offenem
Mund an.
»Wie zum Teufel habt Ihr das geschafft?«
»Bin Hexenmeister. Sagte ich doch. Sage ich aller
Welt, aber niemand hört jemals zu. Vielleicht hätte
ich mir Visitenkarten zulegen sollen: Kauft Ihr einen
Zauber, erhaltet Ihr einen zweiten kostenlos.«
»Vaughn«, fragte Lewis, »wer seid Ihr wirklich?«
»Falsche Frage. Sparren, redet Ihr mit ihm. Erzählt
ihm, was er erfahren muss. Wir haben noch Zeit, ehe
die Wachen eintreffen. Nachher womöglich nicht
mehr.«
»Ich kenne einen Weg hinaus«, sagte Samuel
Sparren. »Ich schaffe Euch beide aus dem Turm, und
dann müsst Ihr die Staubigen Ebenen der Erinnerung
aufsuchen – die einzigen Überreste der ursprüngli
chen Zentralen Lektronenmatrix von Golgatha aus
Löwensteins Zeiten. König Robert und Königin
Konstanze haben die Matrix abgeschaltet, als sie den
Thron bestiegen. Sie enthielt viel zu viele Daten, die
jenen Mythen widersprachen, die sie beide so eifrig
zu etablieren versuchten. Außerdem fürchteten sie
sich vor der Matrix. Gespenster spukten darin; Dinge
bewegten sich zwischen den Datenströmen, ohne
dort etwas verloren zu haben. Shub behauptete, dafür
verantwortlich zu sein, aber falls das stimmte, hatten
die KIs diese Dinge nicht mehr unter Kontrolle.
Also entnahmen Robert und Konstanze die Infor
mationen, die sie brauchten, speisten sie in einen
neuen Zentralspeicher ein und arrangierten die
gründliche Zerstörung der alten Matrix. Was jedoch
weder sie noch praktisch sonst jemand wusste: Die
alte Matrix verfügte über einige sehr hoch entwickel
te Systeme zur Selbstreparatur und Selbsterhaltung.
Man hätte sie mit Atomwaffen angreifen können,
und sie hätte überlebt. Mit ein bisschen Hilfe der KIs
von Shub, die prinzipiell etwas gegen die Vernich
tung von Daten haben, übertrugen sich die Reste der
alten Matrix selbstständig in Löwensteins alten Pa
last in seinem Stahlbunker tief im Grundgestein der
Stadt, nach wie vor mit Strom aus seiner geothermi
schen Quelle versorgt. Und dort findet man sie bis
heute, die Staubigen Ebenen der Erinnerung, ein
Orakel und Lagerhaus für vergessenes und verbote
nes Wissen. Erreichbar nur für wenige Auserwählte.
Zum Glück schulden mir die Staubigen Ebenen den
einen oder anderen Gefallen. Ihr werdet ein Passwort
brauchen, um Zugang zu erhalten. Ich nenne es Euch,
sobald wir in Sicherheit sind. Man weiß ja nie, wer
zuhört!«
»Aber es macht Euch anscheinend nichts aus,
wenn sie von den Staubigen Ebenen erfahren«, stellte
Jesamine fest.
»Jeder von Bedeutung weiß schon davon«, ent
gegnete Sparren. »Die Mächtigen des Imperiums
wissen viele Dinge, die sie dem Rest der Welt vor
enthalten.«
»Jetzt mal langsam!«, verlangte Lewis. »Woher
wisst Ihr das alles, Sir Sparren? In Ordnung, Ihr wart
ein guter Freund und geschätzter Ratgeber König
Williams, aber … inwiefern sollte ein schlichter
Kaufmann im Ruhestand wie Ihr gelernt haben, so zu
kämpfen?«
»Nun, ich bin nicht Samuel Sparren. Im Grunde
war ich es nie. Und nein, wir haben jetzt keine Zeit,
um darüber zu diskutieren! Ich nenne Euch den Weg
zu den Staubigen Ebenen, sobald wir sicher hier her
aus sind. Dort findet Ihr zahlreiche Antworten, ob
wohl Euch die meisten wohl nicht gefallen

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