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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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hierher zurück und erläutert sie uns.«
»Jetzt mal langsam!«, sagte Jesamine scharf. »Alle
zurück auf Los! Ist Owen am Leben oder nicht?«
»Der Todtsteltzer ist auf Nebelwelt umgekom
men«, antwortete der graue Mann. »So viel ist ge
wiss. Aber wir sind hier mit einer Zeitreise konfron
tiert. Viele Dinge sind bei Zeitreisen möglich. An
geblich.«
»Mit anderen Worten: Auch Ihr habt keinen
Schimmer«, stellte Lewis fest. »Ich denke, aus die
sem Grund hat die Menschheit niemals eine funkti
onsfähige Zeitmaschine entwickelt – weil man schon
Kopfschmerzen bekommt, wenn man nur an die Imp
likationen denkt.«
Owens Bild verschwand von dem Videoschirm
und wurde ersetzt von dem einer jungen Frau. Groß
und von geschmeidiger Kraft, blickte sie finster vom
Bildschirm mit ihrem scharfen, spitzen Gesicht und
ihrer langen, unordentlichen roten Mähne. Ihre Au
gen, die von einem durchdringenden Grün waren,
blickten unter schweren Lidern hervor. Sie vermittel
te den gefährlichen Eindruck einer in die Enge ge
triebenen Ratte und sah ganz nach jemandem aus,
dem ein kluger Mensch nie den Rücken zuwandte.
Lewis spürte, wie er unwillkürlich die Nase rümpfte,
während er die Frau betrachtete. Sicherlich war das
doch nicht die, an die er dachte! Sicherlich war diese
Desperada aus der Gosse nicht die legendäre Liebe
des gesegneten Owen Todtsteltzer?
»Hazel D’Ark«, verkündete die staubige Stimme
gnadenlos. »Eine großartige Kämpferin. Eine tapfere
und schlaue Kriegerin. Sie ertrug Belastungen, die
die meisten Menschen zerbrochen hätten – von der
Blutsucht bis zum Verlust guter Freunde und der Ge
burt einer neuen Gesellschaftsordnung, der sie, wie
sie genau wusste, nie wirklich angehören konnte; am
Ende zerbrach sie dann doch angesichts eines weite
ren Verlustes, der einer zu viel war. Sie liebte Owen,
sagte es ihm aber nie; und als sie von seinem Tod
erfuhr, wusste sie, dass sie es nie mehr würde tun
können. Sie flüchtete und verschwand nach der letz
ten großen Schlacht gegen die Neugeschaffenen. Sie
rettete die Menschheit, aber sie vermochte nicht den
einen Mann zu retten, aus dem sie sich wirklich et
was machte. Sie erblickte nie das goldene Zeitalter,
zu dessen Anbruch sie mit ihrem Mut und ihren Ta
ten beigetragen hatte. Niemand hat seit zweihundert
Jahren mehr eine Spur von ihr gesehen. Ihr Schicksal
bleibt ein Geheimnis. Sogar für uns.«
»Armes Mädchen«, meinte Jesamine. »Wir schul
den ihr so viel, und das Universum hat ihr nicht mal
die Erfüllung ihres einzigen Wunsches gegönnt!«
»Sie hat den Fehler begangenen, einen Todtstelt
zer zu lieben«, gab Lewis zu bedenken. »Wir hatten
nie Glück in der Liebe.«
»Vielleicht kann ich das ändern«, sagte Jesamine.
»Vielleicht«, sagte Lewis, und sie lächelten einan
der an.
Das nächste Bild auf dem Schirm war das einer
kleinen blonden Frau mit bleichem Gesicht und
scharfen, blauen, absolut verrückt blickenden Augen.
Sie erweckte ganz den Eindruck, gleich vom Bild
schirm herunterzuspringen und jedem davor die Keh
le durchzubeißen. Sie sah aus, als hätte sie es mit al
lem aufgenommen, was das Schicksal ihr entgegen
schleudern konnte, nur um dem Schicksal dann la
chend ins Gesicht zu spucken. Das war eine Frau, die
zwei Namen trug, beide gleichermaßen gefürchtet
und respektiert.
»Diana Vertue«, sagte der graue Mann. »Kapitän
Schwejksams Tochter. Auch als Johana Wahn be
kannt. Einst eine Manifestation der Mater Mundi,
wurde sie später eine Überesperin aus eigenem
Recht, eines der mächtigsten Gehirne ihrer Zeit. Sie
half, die Überseele zu formen. Sie lehrte die KIs von
Shub, wer sie wirklich waren, und brachte die Neu
geschaffenen zum Stehen, sodass Owen Zeit fand,
uns alle zu retten. Sie wurde vor hundertachtzehn
Jahren beim ersten großen Aufstand der Elfen er
mordet. Gerüchte wollten wissen, dass auch Supe
resper daran beteiligt waren, das Trümmermonster
und der Graue Zug. Jedenfalls hätte keine Gruppe
gewöhnlicher Esper sie überwältigen können. Sie
wurde von jenen verraten, denen sie glaubte vertrau
en zu können, und ihre Leiche wurde vollständig
vernichtet. Wilde Energien flackern und brennen
immer noch an der Stelle, wo sie fiel. Es heißt, ihr
Verstand lebte als Teil der Überseele weiter, und
man könnte auf dem Weg über die Überseele noch
immer Kontakt zu ihr herstellen. Oder vielleicht
brauchen Esper auch tröstliche Mythen, die ihnen
Kraft schenken.«
An der

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