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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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Monster
verwandelt, und man musste sie aufhalten. Aber
Emma konnte nicht einfach in den Heiligen Gral stürmen und sie beschuldigen. Die Paragone hatten
reichlich Zeit gehabt, alle Spuren zu beseitigen. Sie
würden ihr ins Gesicht schleudern, sie wäre eine Lügnerin, und sie auslachen. Nein, sie musste auf die
harte Tour an die Sache herangehen. Ihnen folgen,
sie ausspionieren, harte Beweise sammeln, die man
nicht mehr übersehen oder vergraben konnte. Und
dazu brauchte Emma ihre neue Bundesgenossin, die
Reporterin Nina Malapert.
    Es erforderte nur einen kurzen Videofonanruf und
ein paar dunkle Andeutungen, und schon war Nina
unterwegs. Sie hämmerte nach weniger als einer halben Stunde an Emmas Tür und rauschte munter in
die Wohnung, umwallt von Kleidungsstücken in miteinander unverträglichen Farben, während der hohe
rosa Irokesenschnitt stolz über dem ansonsten rasierten Schädel wippte. Sie und Emma umarmten einander glücklich, und dann löste sich Nina, pirschte
durch das Zimmer, machte laut oh und ah und sorgte
dafür, dass die Schwebekamera auch alles aufnahm.
    »Wieder eine Exklusivstory! Emma Stahls ganz
privates häusliches Leben! Himmel, Darling, Kanal
Zwo Sieben Neun würde für solches Material morden! Nicht, dass du dort gezeigt werden möchtest,
Emma Schatz. Billigsender und sehr geschmacklos.
Sie würden wahrscheinlich Bilder von dir im
Schaumbad verlangen, wobei du deine Brüste zeigst
und etwas Suggestives mit einem Luffaschwamm
machst.« Sie blieb mitten im Zimmer stehen und
blickte sich mit hübsch gerunzelter Stirn um. »Ich
muss schon sagen, das ist alles recht spartanisch,
nicht wahr, Darling? Ich meine, diese Möbel sind
wirklich von letzter Woche, und du hast nicht mal
den nötigen Krimskrams, der der Umgebung Charakter verleiht. Jeder hat doch Krimskrams! Sag mir,
dass du wenigstens ein paar ausgestopfte Tiere im
Schlafzimmer hast!«
    »Nur einen«, sagte Emma. »Den Kopf eines
Fletschhundes. Ich habe ihn selbst geschossen und
ausgestopft.«
    »Uuh! Oh! Ein Vögelchen hat mir auf dem Weg
herauf ins Ohr geflüstert, dass du Männerbesuch hattest. Sehr jung und sehr fit, aber ganz elend aussehend. Jetzt mal ehrlich! Tränen und Wutanfälle?
Muss da jemand seinen Hut nehmen? Taucht da jemand neu im Rampenlicht auf? Ist es ein Star? Erzähle mir alles, Darling!«
    »Nina, beruhige dich und setz dich bitte.« Emma
bemühte sich um einen strengen Tonfall, aber die
junge Journalistin erinnerte sie unwiderstehlich an
ihre jüngere Schwester auf Nebelwelt, die immer
neugierig die Nase in alles Mögliche steckte, besonders wenn es dabei um Skandal und Aufregung ging.
»Nina, das könnte die größte Story deiner Karriere
werden, aber was ich vorhabe ist sehr gefährlich, und
ich muss mich erst davon überzeugen, dass du dir
über das Risiko klar bist. «
    Nina richtete sich mit großen Augen und vor Aufregung zitternden Lippen kerzengerade in ihrem Sessel auf, als Emma ihr die Geschichte in groben Zügen auseinander setzte.
    »Na, Darling, das ist ja … durch und durch wundervoll, Darling! Da ist alles drin: Sex, Politik, Verrat und ein Anstrich Blut für die Boulevardsender!
Mit dem Ertrag der Rechte könnten wir uns zur Ruhe
setzen. Wir sprechen hier von einer Miniserie! Ich
frage mich, mit wem sie wohl meine Rolle besetzen?
Ja, ja, und sieh mich nicht so an, Darling, sonst bleibt
dein Gesicht noch so. Ich weiß, es ist alles sehr ernst
und gefährlich und all das, aber eine von uns muss
sich schließlich auf das Geschäftliche konzentrieren,
oder wir unterschreiben schlechte Verträge. Da draußen lauert heutzutage ein richtiger Dschungel! Also,
wie sieht der Plan aus? Geht es darum, eine Menge
Leute zu erschießen? Sollte ich erst noch mal nach
Hause und mir etwas anziehen, was durch Blutspritzer weniger verliert?«
    »Hole mal tief Luft, Nina; du hyperventilierst. Es
geht um eine Sachermittlung, nichts weiter. Was
weißt du über Paragone?«
    »Na ja, absolut jeder behält sie in jüngster Zeit im
Auge, Darling! Natürlich aus respektvoller Distanz.
Man erzählt sich alle möglichen Geschichten über
das, was ihnen begegnet ist, da sie alle mit eingezogenem Schwanz zurückgekehrt sind. Aber niemand
weiß etwas mit Bestimmtheit. Ich habe ein paar
Nachforschungen angestellt, oder genauer gesagt, das
habe ich nicht, aber ich habe diesen süßen Jungen im
Büro überredet, es für mich zu tun. Wie es scheint,
sind, von einer Hand voll

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