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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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abgesehen, inzwischen alle
Paragone von der großen Suche zurückgekehrt, und
keiner hat auch nur Witterung von Owen oder Hazel
aufgenommen. Alle Welt jagt hinter Geschichten her,
sie würden entsetzliche Dinge anstellen, aber es gab
nie Beweise oder Zeugen. Oder zumindest niemanden, der bereit gewesen wäre zu reden, egal wie viel
Geld man ihm anbot. Bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen jemand eine Meldung beisammenhatte,
tauchte einer von Finns Leuten auf und wechselte in
aller Stille ein Wort mit dem Redaktionsleiter. Sofort
ließ man die Story in aller Stille fallen, da sie nicht
im öffentlichen Interesse wäre.«
    »Nicht alle Medienveranstalter gehören Finn«,
wandte Emma ein.
»Nein, Darling, aber er jagt den meisten von ihnen
eine Heidenangst ein. Niemand wird bereit sein, sich
mit dem Durandal für etwas Geringeres als eine absolut wasserdichte Story anzulegen. Und an dieser
Stelle kommen wir ins Spiel! Ich werde Journalistin
des Jahres! Dafür erhalte ich meine eigene Talkshow!«
»Sie werden dir den Kopf abschneiden und die
Leiche auf den Müll werfen, falls man uns
schnappt«, entgegnete Emma trocken.
»Na ja, ist wohl wahr.« Nina zog eine Schnute und
runzelte die Stirn. »Meinem Ermittler zufolge, Süße,
sind all die üblichen Paragon-Groupies um ihr Leben
gelaufen. Normale Leute suchen den Heiligen Gral nicht mehr auf, oder falls doch, dann haben sie eine
beunruhigende Tendenz, nicht wieder zum Vorschein
zu kommen. Niemand weiß, was die Paragone mit
den Leichen anstellen. Überall sonst an dieser Straße
wurden die Wohnungen und Geschäftsräume aufgegeben. Die Leute konnten die Schreie nicht mehr ertragen. Und all das geschieht an derselben Straße, an
der das Parlament liegt, und mit Wissen und Billigung des Imperialen Champions. Also, sieh mal,
Darling, ich nehme das ernst. Ich glaube nur daran,
auch immer die positive Seite der Dinge zu sehen.
Zum Beispiel: Falls wir das erfolgreich durchziehen,
sind wir reich, reich, reich!«
Sie sprang auf und führte einen kleinen Freudentanz mitten im Zimmer auf. »Ich denke, wir haben
den Geschmack von echtem Journalismus gekostet,
Darling! Keine Lobeshymnen und Horoskope mehr!
Also, womit fangen wir an?«
»Nun, zunächst mal bleiben wir dem Heiligen
Gral fern, solange wir kein deutlicheres Bild von
dem haben, was vor sich geht. Diese Leute waren
früher Helden. Die Besten der Besten. Einige waren
meine Freunde. Etwas ganz Bestimmtes muss geschehen sein, was sie so drastisch verändert hat.
Nach eurem Nachrichtensender ist Mirakel Grant,
einer der letzten Paragone, die von der großen Suche
zurückkehrten, gerade erst vor ein paar Stunden auf
dem zentralen Raumhafen gelandet. Er wollte kein
Interview geben, was für Grant praktisch unerhört
ist, aber er sagte doch, er hätte Owen und Hazel auch
nicht gefunden. Da muss eine Verbindung bestehen.«
Sie brach ab, als ihr Bildschirm läutete und damit
einen Anrufer ankündigte. Sie betrachtete den Monitor neugierig. Die meisten Leute hatten mehr
Verstand, als Emma in ihrer Freizeit zu behelligen.
Sie nahm den Anruf entgegen und funkelte den Monitor an. »Das sollte lieber wirklich wichtig sein!«,
knurrte sie.
Das Gesicht auf dem Bildschirm war weiblich und
asiatisch, und die linke Hälfe war bedeckt von einer
Reihe vielschichtig ineinander greifender Tätowierungen. Sie trug das schwarze Haar fast hautnah geschoren; der Mund war eine strenge rosa Rosenknospe, und die Augen blickten dunkel und wütend. Ein
einzelner messerscharfer Wurfstern baumelte an einem Ohrläppchen.
»Ich bin Rachel Chojiro Ohnesorg«, sagte sie
rundheraus. »Ich gehöre zu Ohnesorgs Bastarden.
Und Ihr müsst Euch anhören, was ich zu sagen habe,
Paragon.«
Emma rümpfte die Nase. »Das möchte ich glatt
noch mal erleben. Verstehe ich das richtig, dass der
Versuch keinen Sinn hätte, diesen Anruf zurückzuverfolgen?«
»Was denkt Ihr denn? Ich rufe aus dem Slum an,
und mehr braucht Ihr nicht zu wissen. Jetzt seid still
und hört mir zu. Ich weiß etwas, was Ihr erfahren
müsst.«
Emma verschränkte die Arme. »Überzeugt mich
davon.«
Rachel blickte unglücklich drein. »Ich gehöre zu
Ohnesorgs Bastarden und bin stolz darauf. Stamme
direkt von Jakob Ohnesorg ab. Wurde von beiden
Zweigen meiner Adoptivfamilie verstoßen, als ich
schon in jungen Jahren mein gottgegebenes Talent
entdeckte, Idioten von ihrem Geld zu trennen. Ich bin
Berufskriminelle und auch stolz darauf. Aber

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