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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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hinaus. Fremdenführer drehte sich um und blickte die Gruppe an.
Er gab sich Mühe, ungeachtet der Mandibeln, die seinen Mund verzerrten, deutlich zu reden.
    »Hier stürzte die Todtsteltzerburg auf die Erde.
Die fürchterliche Wucht des Aufpralls trieb den
größten Teil in den Erdboden, obwohl die Kraftfelder
den meisten Schaden abwehrten. Die Innenräume
müssten weitgehend intakt sein. Das bisschen, was
weiterhin aus der Erde ragt, ist natürlich inzwischen
zugewuchert. Der Dschungel hat es stets eilig damit,
sein Territorium zurückzufordern.«
    Lewis und die anderen suchten mit den Blicken
weiterhin die Lichtung ab, entdeckten aber nichts.
»Ich sehe immer noch nichts«, sagte Lewis.
Fremdenführer trat mit einem Bein an einen überwucherten Hügel, der sich äußerlich nicht von den
anderen unterschied. Der krallenbewehrte Fuß
scharrte Erde in einem langen Bogen herunter und
legte so eine Mauer darunter frei. Fremdenführer
drehte sich und fixierte Lewis mit den sechs Augen.
»Richtet Euren Disruptor darauf, Sir Todtsteltzer.
Die niedrigste Einstellung.«
Lewis zog einen Energiestrahl über die Kuppe,
sengte so die Vegetation weg und legte einen breiten
Mauerstreifen frei, der fast vierzehn Meter lang und
drei Meter tief war. Er steckte die Pistole weg, und
alle drängten sich vor. Dampf stieg von dem alten,
pockennarbigen Gemäuer auf, begleitet vom gar
nicht unangenehmen Geruch verbrannten Grases. Die
Mauer war aus geradezu zyklopenhaften Blöcken
gefügt und gehörte eindeutig zu einer viel größeren
Konstruktion. Brett pfiff respektvoll.
»Falls das ein Block ist, wie groß ist dann die
Mauer? Wie groß ist die verdammte Burg? Verdammt, sie hatten tatsächlich eine fliegende Burg aus
Stein! Ich dachte immer, das wäre eine erfundene
Geschichte!«
»Da fragt man sich glatt, welche weiteren Legenden über die alte Fluchtburg womöglich auch stimmen«, sagte Jesamine. »Man erzählt …«
»Ja«, sagte Lewis, »das tut man.« Er erinnerte sich
selbst an die Geschichten über die alte Todtsteltzerburg, die nur in der Privatsphäre der eigenen Clanburg weitergegeben wurden. Manche dieser Geschichten waren … beunruhigend. Er wandte sich an
Fremdenführer und achtete darauf, in ruhigem und
gleichmäßigem Ton zu reden. »Könnt Ihr uns einen
Weg ins Innere zeigen?«
»Natürlich, Sir Todtsteltzer.« Fremdenführer führte sie rings um die Erhebung und stieß mit den langen Beinen dichte Vegetationsmassen weg, um einen
breiten, unregelmäßigen Spalt im Boden freizulegen.
Lewis bückte sich und blickte forschend hinein, aber
darin herrschte nur undurchdringliche Finsternis. Jesamine drückte sich an ihn und packte ihn am Arm.
»Einfach alles könnte da drin lauern«, sagte sie
ihm leise ins Ohr. »Einschließlich aller möglichen
Fallen und Hinterhalte.«
»Daran habe ich auch gedacht«, sagte Lewis, »aber
ich bin nicht den ganzen Weg gekommen, um jetzt
zurückzuschrecken. Und ich sperre mich nicht mit
eigenen … Vorbehalten aus der ererbten Burg aus.
Was liegt hinter der Öffnung, Sir Fremdenführer?«
»Niemand weiß es«, antwortete Fremdenführer
leise. »Keiner von uns ist jemals hineingegangen.
Für uns ist dies eine heilige Stätte. Uns wurde versprochen, dass unsere Erlösung dort drin beginnen
würde. Und auch die von uns, die keine Liebe für
Shub empfinden, respektieren die Burg, die sowohl
über Shub als auch die Neugeschaffenen triumphierte. Geht Ihr hinein; ich bleibe hier und halte Wache.«
»Nein«, sagte Lewis sofort. »Ihr habt ebenso viel
Recht wie wir zu erfahren, was man dort findet. Außerdem kann niemand sagen, was im Verlauf der
Jahre alles dort eingedrungen sein oder überlebt haben mag. Wir können Euch gut gebrauchen, Sir
Fremdenführer.«
Die Spinnenkreatur nickte mit dem verformten
Menschenschädel, überwältigt und unfähig, etwas zu
sagen. Brett musterte zweifelnd den großen dunklen
Spalt in der Erde.
»Trotzdem«, sagte er, um einen beiläufigen Tonfall bemüht und beinahe erfolgreich damit, »sollte
jemand hier draußen bleiben und Wache halten. Für
alle Fälle.«
»Ihr meint, dass Ihr bereit seid, allein draußen zu
bleiben?«, fragte Jesamine mit leicht boshaftem Unterton. »Bereit abzuwehren, was immer womöglich
des Weges kommt?«
»Ich habe nicht zwingend von mir gesprochen«,
sagte Brett sofort.
Lewis zückte eine kleine Taschenlampe und richtete den schmalen Strahl in die Dunkelheit. Mit
knapper Not erkannte er einen etwa

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