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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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wolltest mir nicht geben, was mir
zustand, also habe ich dir alles genommen, was dein
war, und es zu meinem Besitz gemacht. Wer ist jetzt
der bessere Mann, hm, Douglas?«
Douglas richtete den Blick auf Anne. »Was ist aus
dir geworden, Anne? Ich könnte ja verstehen, dass
Finn böse wurde, aber du? Dein Verrat ergibt überhaupt keinen Sinn für mich.«
»Du hast mich nie gekannt«, sagte Anne. »Du hast
dir nie wirklich etwas aus mir gemacht. Keiner von
euch hat das. Ich war nur die langweilige, zuverlässige alte Anne, die man benutzen konnte. Dafür habe
ich euch alle zahlen lassen.«
Finn lächelte und hakte sich bei ihr unter. »Wir
wurden füreinander geschaffen.« Er brach ab und
runzelte die Stirn, als er sich eine Nachricht anhörte,
die über sein Komm-Implantat eintraf. »Ich fürchte,
du wirst mich entschuldigen müssen, Douglas. Ich
hätte mir lieber mehr Zeit dafür genommen, dich mit
der Nase darauf zu stoßen, wie dumm du warst, aber
die Pflicht ruft. Du weißt ja, wie das ist.«
»Das tue ich«, sagte Douglas. »Mich erstaunt nur,
dass du es auch weißt.«
Finn verneigte sich spöttisch und griff nach der
Zellentür. »Schlafe gut, Douglas. Lass dich nicht zu
sehr von den Bettwanzen beißen.«
»Verrate mir eins«, sagte Douglas, und Finn blieb
an der Tür stehen. »Verrate mir eins, Finn: Waren
wir jemals wirklich Freunde? Sind all meine Erinnerungen eine Lüge?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Finn. »Es scheint
alles so lange her. Kommt es denn darauf an?«
»Nein«, sagte Douglas.
    Finn setzte Anne am Parlamentsgebäude ab und ignorierte ihre Forderung, ihr zu erklären, was los war.
Dann begab er sich eilig zum zentralen Raumhafen.
Er vertraute Anne in den meisten Dingen, aber diesmal war die Lage anders. Ein Sternenschiff vom Planeten Haden war gerade eingetroffen und hatte sämtliche Menschenwissenschaftler an Bord, die man
dorthin geschickt hatte, um das Labyrinth des Wahnsinns zu erforschen. Wie es schien, hatte Shub sie
mit Hilfe seiner Roboter vom Planeten geworfen.
Das war eine komplette Überraschung für Finn.
Nicht der geringste Hinweis hatte vorgelegen, es
könnte Probleme zwischen Shub und den Menschenwissenschaftlern gegeben haben. Und jetzt war
die Jäger gelandet, und der Hafenmeister flippte aus.
Er hatte das Schiff auf dem Landeplatz unter Quarantäne gestellt und duldete nicht, dass sich ihm jemand
näherte. Finn setzte ihm zu, mit Einzelheiten herauszurücken, aber der Mann weigerte sich, das Thema
auf einem offenen Kanal zu diskutieren. Ihr müsst
das selbst sehen, sagte er immer wieder.
    Finn fand das Schiff ohne Probleme. Die Jäger stand allein auf einem Landeplatz, so weit von den
übrigen Schiffen entfernt wie nur möglich. Bewaffnete Sicherheitsleute hatten den Landeplatz umstellt.
Finn nahm den militärischen Gruß ihres Offiziers
entgegen und betrachtete das Schiff. Aus der Ferne
sah es recht normal aus. Übliches Fahrgastschiff,
mehr auf Komfort ausgelegt als auf Schnelligkeit.
Keine erkennbaren Schäden. Finn sah den Offizier
an.
    »Macht Meldung! Was ist das hier für ein Theater? Was hat man Euch erzählt?«
»Nicht viel, Eure Majestät. Wir erhalten keine
Verbindung zum Kapitän oder sonst einem Besatzungsmitglied. Die Schiffs-KI scheint unter Schock
zu stehen. Der Tower musste das Schiff per Fernsteuerung auf den Landeplatz dirigieren, oder es wäre direkt hineingeknallt. Was immer an Bord der Jäger passiert ist, niemand sagt etwas. Und da das
Schiff von Haden kommt …«
»Verstanden. Bleibt mit Euren Leuten da, wo Ihr
seid. Niemand darf sich diesem Schiff nähern, bis ich
es freigegeben habe. Ich gehe jetzt an Bord und sehe
mich mal um. Oh, und macht nicht so ein schockiertes Gesicht, Mann! Ich war Paragon und Champion,
schon lange, bevor ich König wurde.«
»Nehmt wenigstens ein paar meiner Männer mit,
Eure Majestät!«
»Niemand nähert sich diesem Schiff, bis ich es
freigegeben habe. Und niemand redet von dem, was
er sieht oder hört, oder ich kassiere seinen Kopf ein.
Ich gehe jetzt an Bord. Ihr achtet darauf, dass ich
nicht gestört werde.«
Finn marschierte gelassen auf das Sternenschiff
zu. Die Luft schien sehr kalt, und kein Lufthauch
bewegte sich auf den Landeplätzen. Der mächtige
Stahlrumpf der Jäger ragte über ihm auf, als er vor
der Hauptluftschleuse stand. Finn schürzte die Lippen und dachte nach. Falls Shub aus irgendeinem
Grund wieder in sein früheres Verhalten zurückgefallen war,

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