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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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unspezifisches blaues Stahlgesicht starrte ihn
vom Bildschirm an, die Augen gelassen leuchtend.
    »Sind die Menschenwissenschaftler alle sicher angekommen?«, fragte der Roboter.
»Nun, sie sind alle hier«, antwortete Finn. »Würde
es Euch etwas ausmachen, mir zu erklären, warum
Ihr sie von Haden vertrieben habt?«
»Es war nötig«, antwortete Shub. »Die Evakuierung der Wissenschaftler ließ sich nicht vermeiden,
da unsere Experimente eine neue und gefährliche
Phase erreicht hatten. Die Sicherheit der Menschen
konnte nicht mehr gewährleistet werden, und so haben wir sie fürs Erste weggeschickt. Sie können später zurückkehren, wenn unsere Experimente ohne
Gefahr abgeschlossen wurden. Das Wohlergehen der
Menschenwissenschaftler musste unser erster Gedanke sein.«
»Darf ich mich nach der Natur dieser neuen Experimente erkundigen?«, wollte Finn wissen.
»Wir erforschen die grundlegende Natur des Labyrinths. Wir hoffen, Euch in Kürze einige sehr interessante Ergebnisse übermitteln zu können.«
»Ich verstehe«, sagte Finn. »Ihr werdet mich natürlich auf dem Laufenden halten und mir auch mitteilen, wann Menschenwissenschaftler ungefährdet
nach Haden zurückkehren können.«
»Natürlich«, sagte der Roboter.
»Verlogene Mistkerle!«, murrte Finn, als er die
Kommanlage abgeschaltet hatte. »Das hat mit Lewis
und seinen Leuten zu tun. Sie müssen inzwischen Haden beinahe erreicht haben. Na ja, Shub sind nicht die
Einzigen, die Überraschungen auf Lager haben …«
    Im Verlauf der nächsten Wochen konsolidierte König Finn seine Machtposition. Auf einmal waren seine Leute schier überall; Spione und Fanatiker und
Vollstrecker fielen über jeden Planeten des Imperiums her und machten Jagd auf die illoyalen und die
potenziell Gefährlichen. Auf bloße Gerüchte hin
zerrte man Menschen aus ihren Häusern und ließ sie
für immer verschwinden. Niemand war sicher. Jeder,
der es wagte, sich gegen diese neue Säuberung auszusprechen, wurde als Sympathisant von Espern oder
Fremdwesen denunziert – vielleicht gar als ElfSklave. Offizielle Anklagen oder Prozesse gab es
nicht; nur Leichen, die in jeder Stadt an Laternenpfählen hingen. Essen wurde rationiert, und die Reisefreiheit wurde eingeschränkt. Für jedermann wurde
eine Mitgliedschaft in der Militanten Kirche und der
Reinen Menschheit gesetzlich vorgeschrieben.
Scharfe neue Regeln für Versammlungen und für das
Verhalten in der Öffentlichkeit wurden verhängt und
streng durchgesetzt. Bei keiner Medienanstalt erhielten Gegenstimmen ein Forum. Die üblichen Gesichter lasen vorgefertigte Stellungnahmen ab und taten
dies sogar lächelnd – andernfalls wurden sie durch
Leute ersetzt, die es taten.
    Einige tapfere Menschen versammelten sich trotzdem an geheimen Orten, aber sie überlebten nicht
lange. Überall tauchten Elfen auf und suchten nach
Finns Feinden, ergriffen manchmal sogar von Angehörigen rebellischer Gruppen Besitz. Allzu bald kam
es zu einer Nacht der langen Messer, in der Finns
Meuchelmörder sämtliche Gruppen auslöschten, die
sich ihm zu widersetzen wagten. Auf allen Planeten
warfen sie die Leichen auf öffentlichen Plätzen zusammen und verbrannten sie – mächtige Scheiterhaufen in der Nacht. Der letzte sichere Platz des Imperiums war, erstaunlich genug, der Slum auf Logres.
Finn ließ die Bewohner dort in Ruhe. Er wusste es
besser, als ihnen zu trauen, aber womöglich brauchte
er irgendwann noch mal ihre diversen besonderen
Talente. Flüchtlinge von hundert Welten fanden irgendwie ihren Weg nach Logres und in den Slum
und erhielten dort Sicherheit – gegen Entgelt.
    Finn vereinbarte ein Treffen mit den Anführern
des Höllenfeuerclubs, angeblich, um über die neue
Lage zu diskutieren. Der Klub freute sich überhaupt
nicht über die jüngsten Ereignisse. Zunächst begrüßte er das entstandene Chaos, aber als die Unterdrückungsmaßnahmen ihren Fortgang nahmen, wurden
dem Klub die eigenen Aktionen fast unmöglich gemacht. Ohne die üblichen gesetzlichen Schranken
beseitigten Fanatiker der Reinen Menschheit und der
Militanten Kirche überall die Zweige des Höllenfeuerclubs. Die Anführer des Klubs tauchten zum vereinbarten Zeitpunkt an der vereinbarten Stelle auf
und benutzten dazu diverse geheime Routen, und alle
erschienen sie schwer bewaffnet und gepanzert, bereit, sich aus einer Position der Stärke heraus für ihre
Interessen einzusetzen. Finn wies seine Leute an, den
ganzen Stadtblock

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